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Diamantenjagd

Diamantenjagd

Titel: Diamantenjagd
Autoren: Boris Pfeiffer
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das hier glänzt. Das sieht ganz so aus, als hätte jemand an Fred Firemen herumgesägt.«
    »Gesägt?« Bob konnte es nicht glauben. »Wer sollte denn eine Statue ansägen? Noch dazu mitten auf dem Markplatz?«  Peter überlegte. »Vielleicht wollte sie ja jemand klauen? Als blöden Scherz zum Jahrestag oder so?«
    »Und sie dann wieder zukleben?« Justus schüttelte den Kopf. »Ich glaube eher, der Täter hat es nicht geschafft, Fred Firemen schnell genug abzusägen.  Und dann hat er versucht, das Loch zu verbergen.  Es könnte aber auch sein, dass das Loch aus einem ganz anderen Grund da ist.«

    »Und aus welchem?«, gespannt sah Peter auf.  Doch bevor Justus ausführen konnte, was er meinte, hielt der Pick-up an. Sie waren am Schrottplatz angekommen.
    Onkel Titus stieg aus und öffnete Tante Mathilda die Tür. Sie hielt ihre nasse rote Schärpe in der Hand und war immer noch sichtlich gerührt. »Was für ein Tag. Erst gewinne ich völlig wider Erwarten noch einmal den ersten Preis beim Backwettbewerb und dann wird die Preisverleihung von einer Brunnenfigur unter Wasser gesetzt. Ein Glück, dass du gleich zur Stelle warst. Jetzt werde ich erstmal die Schärpe zum Trocknen aufhängen!«  Onkel Titus nickte. »Und ein Glück, dass ich als Wertstoffkundiger die Statue gleich reparieren kann.«  Wertstoffe, so nannte Onkel Titus alles, was er im Lauf der Zeit auf seinem Schrottplatz angesammelt hatte. Und natürlich konnte er auch mit einem Schweißgerät, Lötkolben und kaputten Bronzefigu-ren umgehen.

    »So, Jungs«, verkündete er, »wenn ihr euch einen Dollar verdienen wollt, packt mal mit an. Ich will den Patienten gleich auf die Werkbank legen und mir den kaputten Stiefel genauer ansehen.«  Die drei ??? sprangen von der Ladefläche. Sie griffen sich die Figur mit vereinten Kräften und trugen sie in Onkel Titus Schuppen. Dort nahm er eine große Lupe und besah sich den Schaden. Doch Justus hielt es nicht mehr aus. »Nicht wahr«, rief er,  »das sieht aus, als hätte da jemand rumgesägt?«  Sein Onkel nickte. »In der Tat. Aber wer in Rocky Beach sollte denn auf diese verrückte Idee kommen. Und warum?«
    »Na, um Fred zu stehlen«, vermutete Justus.  Onkel Titus schüttelte den Kopf. »Ein Dieb könnte die Statue ja gar nicht verkaufen. Sie ist kein berühmtes Kunstwerk. Man weiß ja nicht mal, wer die Bronzefigur geschaffen hat. Nur, dass sie ein paar Jahre nach dem Brand von einem Unbekannten gestiftet wurde. Fred Firemen ist uns allen in Rocky Beach lieb und teuer, aber eben auch nur uns.«

    »Trotzdem hat sich da jemand zu schaffen gemacht!«, wandte Bob ein.
    »Vielleicht ist ja auch nur jemand beim Aufbau für das Fest unglücklich dagegen gestoßen. Und seht mal, die Wasserleitung im Inneren ist genauso alt wie die Figur. Möglicherweise ist es einfach nur Materialermüdung. Die Hauptsache ist jedenfalls, dass ich die Figur wieder reparieren kann. Jetzt habe ich aber erstmal Hunger.« Onkel Titus legte die Lupe zur Seite und verließ die Werkstatt.  Bob sah seine beiden Freunde an. »Und wenn wir doch einem Geheimnis auf der Spur sind?«  Justus nickte. »Genau das denke ich schon die ganze Zeit. Entweder jemand wollte den ganzen Fred stehlen und hat es nicht geschafft. Oder aber  …« Justus schwieg und steckte eine Hand in die Statue. Vorsichtig tastete er darin umher.  Peter schlug sich vor den Kopf. »Just, das ist eine abgefahrene Idee. Du meinst, da drin könnte was versteckt sein?«  Justus nickte. »Vielleicht hat sich da jemand heute Nacht auf die Suche gemacht und ist dann gestört worden, als der Aufbau für das Fest begonnen hat.« Er hielt inne. »Mist, ich komme nicht überall ran.«  Bob sah sich um und reichte Justus dann einen festen Draht. »Probier es mal damit. Wie kommst du denn überhaupt auf diese Idee?«
    »Ach, man findet öfter Sachen in alten Statuen, als man denkt. Kleinere Figuren zum Beispiel, wie den berühmten Smaragd-Buddha.«Justus bog das Drahtende zu einem Haken. Dann schob er den Draht vorsichtig in die Figur und stocherte damit herum.
    »Smaragd-Buddha«, Peter kicherte. »Das wäre jetzt wirklich ein Ding, wenn du gleich einen Smaragd-Fred da rausholst. Aber ich wette ein Stück Kirschkuchen, dass das nicht passiert!«
    »Tja«, Justus sah Peter merkwürdig an. »Was auch immer es ist, es ist ziemlich schwer.«  Peter grinste. »Hör auf zu spinnen, Just. Du hast dich an der Wasserleitung verhakt.«  Doch Justus blieb ernst. Langsam zog er
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