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Diamantenjagd

Diamantenjagd

Titel: Diamantenjagd
Autoren: Boris Pfeiffer
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Justus, »dein Auftritt!«  Peter spannte die Muskeln.
    »Nein«, schrie er dann aus Leibeskräften. »Das lasse ich nicht zu, dass ihr uns unseren Schatz wegnehmt!« Er rannte auf Ken und Joanna zu und entriss ihnen die Karte. Dann lief er los und sprang mit einem lauten Plopp in das Sumpfloch zu seinen Füßen. Und damit versank er vor aller Augen in dem weichen Untergrund.
    »Peter!«, Bobs Schrei gellte durch das Gewölbe.

    Flehend sah er Ken an. »Tun sie doch etwas, unser Freund ertrinkt.«
    »So ein Idiot«, fluchte Joanna.  Pastor Hyde rang entsetzt die Hände. »Sie sind vom Reichtum verblendet«, rief er laut und klagend. Dann sah er zu Ken. »Retten Sie den Jungen.  Oder wollen Sie Schuld sein an seinem Tod?«  Ken schüttelte entsetzt den Kopf. Dann beugte er 

    sich über das Schlammloch, streckte seinen Arm in die dunkle Brühe und tastete darin umher. »Ich habe ihn!«, rief er plötzlich erleichtert. Mit einem Ruck zog er etwas aus dem Sumpf. Dann erstarrte er.  Anstelle von Peter hielt Ken einen menschlichen Schädel in der Hand. Schreckensbleich zog Ken weiter. An dem Schädel hing ein ganzes Skelett.  Und was noch schlimmer war, das Knochengerippe hielt einen Feuerwehrhelm in der Hand.  Ken begann zu zittern. »Was ist das?« Er ließ das Skelett fallen, aber Joanna sprang hinzu und hielt es fest.
    »Ein Gerippe«, keuchte sie. »Aber wer ist das? So schnell kann der Junge doch nicht verwesen!«
    »Der Junge!« Ken sprang auf und tastete erneut in dem Schlammloch umher. Dann packte er erneut zu und diesmal zog er wirklich Peter am Kragen aus dem Loch.  Peter hatte natürlich in aller Seelenruhe am Sauer-stoffgerät geatmet. Jetzt aber öffnete er den Mund, keuchte wie wild und spuckte dunklen Schlamm aus.
    »Was ist das?«, fauchte Joanna ihn an und zeigte auf das Gerippe.
    »Ich weiß nicht«, Peter ta t so,  als bibbere er vor  Angst. »Das war da drin!«
    »Es war ein Feuerwehrmann«, stotterte Justus und riss die Augen auf.  Auch Bob schluckte schwer. »Es ist … es ist …  Fred Firemen!«  »Ich habe es euch doch gesagt«, verkündete Pastor Hyde mit Grabesstimme. »Fred Firemen hat sein eigenes Lügengebäude nicht mehr ertragen. Er hat sich hier unten verkrochen und ist elendiglich im Schlamm umgekommen.« Der Pastor rollte mit den Augen und nickte schwer. Dann verbarg er sein Gesicht in den Händen.
    »Verzeih mir die Lüge, Herr«, flüsterte er unhörbar, »aber es dient eine r wirklich guten S ache!«

Irren ist menschlich
    Betreten sah Ken das Skelett an. »Dann ist alles nur eine Lüge? Es gibt keine Edelsteine in Rocky Beach?«  Pastor Hyde nickte.
    »Aber die Schatzkarte!«, rief Joanna außer sich.  Pastor Hyde zuckte die Schultern. »Die Kinder  denken sich  viel aus, wenn der Tag lang ist.«   Verwirrt sah Joanna den Pastor an und dann die drei ???. »Habt ihr die Karte etwa selber gemalt?«
    »Na und!?« Justus sah den Pfarrer wütend an.  »Natü rlich gibt es hier einen Schatz. Die ganze  Stadt weiß das. Alle haben ihn hier schon gesucht.  Mein Onkel, meine Tante, der Kommissar, ganz Rocky Beach!«  Joanna stieß die Luft aus.
    »Dieses ganze Provinz nest ist schon hier unten rumgekrochen?«  Pastor Hyde lächelte sanft. »Alle Kinder aus Rocky Beach glauben an diese Geschichte. Selbst ich habe als Kind hier unten Schatzjäger gespielt.  Aber jetzt bin ich froh, dass wir alle wieder auf dem rechten Weg sind! Und Sie beide auch!« Freundlich nickte er Joanna und Ken zu.  Joanna seufzte schwer und ließ das Skelett los.  Glucksend sank es vor aller Augen zurück in den Schlamm, Dann wandte sie sich Ken zu. »Ich  könnte dich ohrfeigen« , ri ef sie. »Wegen einer  billigen Kindergeschichte und einem eitlen Idioten von der Feuerwehr haben wir fast eine Woche in diesem albernen Provinznest vergeudet!«  Ken nickte betreten. Er zerknüllte die Tagebuchseite von Porter und warf sie auf den Boden.
    »Schwamm drüber«, murmelte er, »schreiben wir eben unsere Hausarbeit und vergessen die ganze Sache.« Er sah den Pastor und die drei ??? an. »Von mir aus könnt ihr alle im Schlamm versinken. Ich habe wirklich genug von diesem Nest.« Wütend stampfte er mit Joanna an der Seite davon.  Die drei ??? lauschten ihnen nach. Nur unter größter Mühe gelang es ihnen, ihr Lachen zurückzuhalten. Endlich wurde über ihnen die schwere 

    Holztür zugeknallt. Justus holte Luft. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. Auch Bob, Peter und der Pastor
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