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Diamantenjagd

Diamantenjagd

Titel: Diamantenjagd
Autoren: Boris Pfeiffer
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und der Kommissar legte ihr die Schärpe um. Tante Mathilda winkte fröhlich in die Menge. Dann fiel ihr Blick auf ihren Neffen. »Justus«, rief sie, »gut, dass du mir gesagt hast, ich soll es doch noch mal mit dem Kirschkuchen probieren.«  Justus lächelte stolz und ließ sich erschöpft auf den Brunnenrand sinken. Bob grinste schon wieder.
    »Tja, deine Tante hat es einfach drauf!«
    »Ja«, seufzte Peter und setzte sich ebenfalls.
    »Aber kurz war mir echt mulmig zu Mute!«
    »Meine Güte!«, hörte man eine nörgelnde Stimme hinter den drei ???. »Wie kann man nur so einen Aufstand um einen blöden Kuchen machen?« Der blonde Reporter kam mit seiner Kamerafrau heran.
    »Das ist wirklich die hinterste Provinz hier. Und dieser Kleinstadt-Kommissar denkt ja scheinbar auch nur ans Essen.«  Bob stieß seine Freunde an. »Was ist denn das für ein Reporter?«, flüsterte er. »Der ärgert sich offenbar über Neuigkeiten, anstatt über sie zu berichten.« Bobs Vater arbeitete als Reporter bei der Los Angeles Post, und deswegen kannte sich Bob im Nachrichtenwesen gut aus.  Peter winkte ab. »Bestimmt ist er sauer, dass er über ein Stadtfest berichten muss, anstatt über eine riesige Katastrophe.«  Justus sah dem Reporter entrüstet nach. »Wenn ich über den Jahrestag von Fred Firemen und Tante Mathildas Kirschkuchen berichten müsste, würde mir bestimmt was einfallen. Aber nicht jeder besitzt eben denselben Sachverstand wie ich!«  Peter lachte. »Das kommt ganz sicher vom vielen Kirschkuchen. Ich hab neulich erst wieder gehört, ab drei Stück pro Tag wächst das Gehirn automa-tisch schneller!«  Justus wollte seinen Freund eben zur Antwort kräftig in die Seite knuffen, als ein lautes Kreischen von der anderen Seite des Brunnens erscholl.
    »Zur Seite! Alle zur Seite«, rief gleich darauf Kommissar Reynolds und schob hastig Tante Mathilda vom Podium.  Dann sahen die drei ??? den Grund. Anstatt aus der Wasserspritze von Fred Firemen, schoss das Wasser in hohem Bogen aus dessen rechtem Fuß.  Innerhalb weniger Sekunden stand das Podium unter Wasser. Kommissar Reynolds Uniform war schon völlig durchnässt.

    Justus sprang auf. »Was ist denn da passiert?«
    »Die Statue scheint undicht zu sein«, rief Bob.
    »Ja«, zeigte Peter, »Fred Firemen hat ein Loch im Stiefel! Und das am Jahrestag. Na wenigstens hat der komische Reporter jetzt seine Katastrophe.«  In diesem Moment sah Justus wie die Kamerafrau den Reporter mit zusammengekniffenen Lippen ansah. Der schüttelte wütend den Kopf. »Verschwinden wir lieber, bevor wir von der bekloppten Provinzbande noch totgetrampelt werden«, zischte er. Dann machten sich die beiden davon.  Erstaunt sah Justus Jonas ihnen nach.

Fred Firemens Geheimnis
    Eine Stunde später saßen die drei ??? auf der Ladefläche von Onkel Titus’ Pick-up und ließen sich zum Schrottplatz kutschieren.  Zwischen ihnen lag die Bronzestatue von Fred Firemen. Da die kaputte Figur nicht auf ihrem Sockel stehen bleiben konnte, war Onkel Titus, nachdem das Wasser abgedreht worden war, kurzerhand vom Bürgermeister damit beauftragt worden, sie mitzunehmen und zu reparieren.

    »Ist das nicht verrückt?«, meinte Bob. »Ausgerechnet heute bekommt die Statue ein Loch. Dabei ist sie schon über hundert Jahre alt.«
    »Hm«, Justus knetete langsam seine Unterlippe.
    »Und was für ein merkwürdiges Loch.« Er kniete sich hin und besah sich den Stiefel der Figur.
    »Wieso merkwürdig? Bestimmt ist die Statue einfach durchgerostet«, meinte Peter.  Doch Justus schüttelte den Kopf. »Bronze rostet nicht, Peter. Deswegen macht man doch Brunnen-figuren daraus.«  Peter sah Justus überrascht an. »Und wie kommt dann das Loch in den Stiefel?«
    »Genau das frage ich mich auch.« Justus betastete die Kanten um das Loch. »Seht mal«, rief er überrascht, »hier klebt eine seltsame Paste. So als wäre das Loch zugeklebt gewesen und nur durch den Wasserdruck wieder aufgegangen.«  Jetzt sahen auch Peter und Bob, dass im Inneren des Stiefels von Fred Firemen etwas wie Kitt oder graue Knete klebte.  Justus steckte seine Hand so weit wie möglich ins Innern der Statue und tastete darin herum. Dann zog er ein geborstenes Kupferrohr hervor. »Die Wasserleitung!«, erklärte er. »Sie ist kaputt.  Eigentlich würde das Wasser durch sie bis zur Feuerspritze fließen, aber so hat es sich in der Statue gestaut und ist dann aus dem Loch geschossen.« Justus rieb an den Kanten des Lochs. »Seht mal, wie
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