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Diamanten für die falsche Braut?

Diamanten für die falsche Braut?

Titel: Diamanten für die falsche Braut?
Autoren: LYNNE GRAHAM
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sie die Möglichkeit ungenutzt verstreichen lassen, die drückendsten Probleme ihrer Mutter zu lösen?
    Natürlich würde sie mit Geld ihren Vater nicht nach Hause zurückholen und den Verlustschmerz ihrer Mutter auch nicht lindern, aber ihre Mum konnte sich damit ein neues Leben aufbauen, in ihrem Elternhaus wohnen bleiben und ihr Geschäft behalten.
    Die hoffnungsvollen Überlegungen besiegten Alissas Zweifel.
    Vielleicht wurde es sogar ganz lustig, Ehefrau zu spielen.
    Ihr Entschluss war gefasst. „Also gut, Alexa. Ich mache mit.“

2. KAPITEL
    Stirnrunzelnd betrachtete Sergej das Foto mindestens zum zehnten Mal an diesem Vormittag. Diese Alissa war wirklich sehr attraktiv – aber irgendwie ließ ihr Anblick ihn kalt.
    Inzwischen bereute er seine voreilige Entscheidung. Nachdem er festgestellt hatte, dass seine Anwälte den Hintergrund seiner möglichen Braut nicht näher durchleuchtet hatten, wollte er das Versäumte persönlich nachholen, ehe er seine Heiratspläne weiter vorantrieb. Genau genommen gefiel die schlanke Blondine ihm aus einem ganz einfachen Grund nicht: Sie sagte ihm nichts.
    Er hatte die Aufzeichnungen ihrer Bewerbungsgespräche und ihr psychologisches Profil gelesen, doch je mehr er über sie erfuhr, desto weniger Lust hatte er, eine Ehe mit ihr einzugehen, und sei es auch nur für kurze Zeit. Das Dumme war, dass sie alle Kriterien des Fragebogens bestens erfüllte, insofern hatten seine Leute ausgezeichnete Arbeit geleistet. Die junge Frau war unbestreitbar attraktiv, gebildet, elegant und weltgewandt. Aber er hatte vergessen, die Anforderungen für die Rolle vorzugeben, die sie spielen sollte. Eigentlich hatte er sich fast nur auf Äußerlichkeiten beschränkt und keine Vorgaben zu erwünschten Charaktereigenschaften und inneren Werten gemacht. Aus dem Psychoprofil ging nämlich hervor, dass diese Alissa auch egoistisch, eitel, trotz ihrer Bildung ziemlich dumm – und eiskalt war.
    Doch seit wann suchte er bei seinen Beziehungen zu Frauen Gefühle? Dennoch war er bisher noch bei keiner mit so vielen unerfreulichen Zügen konfrontiert worden. Jelena war nicht dumm und würde unter der schönen Oberfläche einer solchen Ehefrau bestimmt gleich die hässliche Wahrheit spüren.
    Deshalb hatte Sergej beschlossen, die Ehekandidatin erst einmal persönlich unter die Lupe zu nehmen, statt den noch größeren Fehler zu begehen, sie in einer Woche unbesehen zu heiraten. Er würde nichts dem Zufall überlassen. Falls die junge Frau seinen Anforderungen nicht in jeder Hinsicht entsprach, konnte er den Vertrag immer noch rückgängig machen.
    Sergej unterdrückte eine Verwünschung. Sollten seine sorgfältig ausgeklügelten Pläne sich nun doch noch in Nichts auflösen …
    „Das bin ich einfach nicht“, erklärte Alissa unbehaglich seufzend und betrachtete sich erneut kritisch im Spiegel. Sie war vorübergehend zu ihrer Schwester gezogen, damit sie ihren Rollentausch besser durchziehen konnten.
    „Du sollst ja auch nicht du selbst, sondern ich sein – jedenfalls optisch“, hielt Alexa ihr gereizt vor. „Und in deinem braven Aufzug kannst du unmöglich bei dem Milliardär antanzen, nachdem ich mich für die Hochzeit rechtzeitig toll ausstatten sollte und das Geld dafür bekommen habe. Jetzt muss ich dir fast meine gesamte Garderobe überlassen, damit du die Maskerade glaubhaft durchziehen kannst.“
    Alissa atmete tief durch. Diesen Ton kannte sie bei Alexa nur zu gut. „Ich will deine Sachen aber gar nicht, sie sind nicht mein Stil …“
    „Du hast doch gar keinen Stil“, bemerkte ihre modebewusste Zwillingsschwester abschätzig. „Du trägst nur billige, bequeme Sachen, und die kannst du dem verwöhnten Russen beim besten Willen nicht zumuten. Um diese Scharade überzeugend durchzuziehen, musst du imagegerecht auftreten.“
    „Wenn man mir jetzt noch Flügel anstecken würde, sähe ich wie ein Weihnachtsengel aus!“, protestierte Alissa entsetzt und drehte sich, sodass der Minirock ihres schwarzen Kleideshoch wirbelte und viel von ihrer pinkfarben unterlegten Spitzenstrumpfhose sehen ließ. Das Gewebe kratzte und störte sie, und in den pinkfarbenen, vorn offenen Stilettos konnte sie nur Trippelschritte machen. Außerdem war ihre Figur voller als die ihrer Schwester, und ihre Brüste zeichneten sich prall in dem knapp sitzenden Oberteil ab. „Das Kleid ist viel zu eng für mich.“
    „Es passt dir wunderbar. Ich bin nun mal schlanker, da kannst du nicht erwarten, darin so auszusehen
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