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Diamanten für die falsche Braut?

Diamanten für die falsche Braut?

Titel: Diamanten für die falsche Braut?
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Patsche gesessen, und sie hatte ihrer Schwester heraushelfen müssen. Mehr als einmal hatte sie die Schuld für etwas auf sich genommen, das Alexa verbockt hatte. Schon damals war ihr bewusst gewesen, dass sie mit dem Temperament ihrer Zwillingsschwester oft nicht mithalten konnte. Andererseits war sie, Alissa, charakterlich die Stärkere und warf die Flinte nicht so schnell ins Korn, wenn es brenzlig wurde. Alexa war eine Draufgängerin, doch auch sehr verletzlich. Jetzt wurde sie mit dem Chaos nicht mehr fertig, in das sie sich manövriert hatte.
    „Harry muss doch nicht unbedingt alles wissen.“ Alissa fühlte sich unbehaglich, weil sie ihrer Schwester zu Heimlichkeiten riet.
    „Hör mal, Allie“, flüsterte Alexa. „Wenn ich den Russen nicht heirate, muss ich ihm das Geld zurückzahlen, und das kann ich nicht. Oder glaubst du im Ernst, ein Mann wie Sergej Antonovich würde sich um so viel Geld bringen lassen?“
    „Sergej Antonovich? Der russische Milliardär?“, wiederholte Alissa beunruhigt. „Das ist der Mann, der dich heiraten will? Meine Güte, er wird doch ständig von Supermodels und Schauspielerinnen umschwärmt. Warum sollte er eine Frau, die er noch nicht einmal kennt, dafür bezahlen, dass sie ihn heiratet?“
    „Weil er früher bereits einmal verheiratet war, aber die Sache ging schief. Jetzt will er nur noch eine Zweckehe, auf rein geschäftlicher Basis. Mehr weiß ich nicht.“ Schuldbewusst wich Alexa dem Blick ihrer Schwester aus. „Das alles habe ich nur von seinem Anwalt. Mehr brauche ich nicht zu wissen, sagte er, es handle sich da nur um einen Job … einen etwas ungewöhnlichen vielleicht, aber trotzdem ein Job.“
    „Ein Job“, wiederholte Alissa missbilligend.
    „Wenn du in meinen Vertrag mit Sergej Antonovich einsteigst, kann ich Harry heiraten, wir behalten das Geld, und Mums Leben normalisiert sich wieder. Du musst wissen, der Russe hat mich noch nicht getroffen, da merkt er bestimmt gar nicht, dass wir die Rollen getauscht haben – dass du nicht die Frau bist, die seine Anwälte ausgesucht haben …“
    „Was auch immer … das Ganze ist völlig verrückt, ich kann es nicht tun“, wehrte Alissa hilflos ab.
    „Ich habe mich unter deinem Namen beworben, Allie“, erinnerte ihre Zwillingsschwester sie. „Deshalb werden die Anwälte über dich herfallen, wenn du den Vertrag nicht einhältst.“
    Jetzt platzte der sonst so beherrschten Alissa der Kragen. „Es ist mir egal, was du getan hast, ich habe keinen Vertrag unterschrieben!“
    „Na ja, gewissermaßen doch … weil ich deine Unterschrift gefälscht habe“, gestand Alexa kühn. „Tut mir leid, aber wir stecken beide bis zum Hals in Schwierigkeiten. Wenn wir nicht im Lotto gewinnen, können wir das Geld nicht zurückzahlen. Diese Heirat ist die einzige Möglichkeit, das Haus für Mum zu retten. Ein Darlehen zu bekommen ist jetzt in der Krise unmöglich …“
    „Mum hätte das Geld sowieso nicht zurückzahlen können“, musste Alissa zugeben.
    Die wenigen wertvollen Möbel und der Familienschmuck waren längst verkauft worden. Und das Haus war bis unters Dach mit Hypotheken belastet, weil Jenny im Dorf Verkaufsräume für das Kunstgewerbecafé erworben hatte, das sie eröffnen wollte. Und für ihr Haus hatte sich bisher kein ernsthafter Interessent gemeldet. Die Zeiten waren schlecht, obendrein hätte das Haus von Grund auf modernisiert werden müssen.
    Das Schweigen wurde immer bedrückender, und Alissa stand auf. „Es regnet, und ich habe Mum versprochen, sie abzuholen, wenn das Wetter umschlägt.“
    Alissa stieg in den alten Kombi ihrer Mutter und fuhr los. Als sie auf dem Parkplatz vor dem Kunstgewerbecafé hielt, bemerkte sie eine vollbusige Brünette, die ihren grellgelben Schirm öffnete. Ihr kurzer Rock hätte selbst eine Tingeltangeltänzerin geschockt. Beim Anblick der Frau klingelten bei Alissa sämtliche Alarmglocken. Es handelte sich um Maggie Lines, die Freundin ihres Vaters. Eilig stieg Alissa aus dem Wagen und klopfte an die verschlossene Cafétür.
    „Was wollte die denn hier?“, fragte sie ihre Mutter, die sie einließ.
    Die Augen der zierlichen blonden Jenny Bartlett waren gerötet und glitzerten verdächtig. Ihr Gesichtsausdruck und die bebenden Hände verrieten, dass sie mit den Nerven am Ende war. „Sie war hier, um mit mir zu sprechen“, berichtete sie aufgelöst. „Zu mir nach Hause wollte sie nicht kommen, sie hat gewartet, bis wir schließen.“
    Alissa war außer sich. Schlimm
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