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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen
Autoren: Jo Clayton
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wie wimmernde Blagen. Verzieht euch jetzt! Laßt einen Mann schlafen.” Er stolzierte in sein Gemach zurück, ergriff die Türkante und zog sie achselzuckend hinter sich zu.
    Eine Minute lang flatterten die Azdarha wie eine Schar nervöser Kücken herum, wobei ihre Stimmen in kaum hörbaren Zuckungen glucksten, ein an- und abschwellendes Murmeln, das hinter Aleytys herwehte, als sie sich ein paar Schritte zurückzog, sich dann auf ihren Zehen herumdrehte und den Flur entlangfloh.
    Leicht keuchend, ein zittriges Kichern brodelte mit Tränen unter ihrer unsicheren Selbstbeherrschung, glitt sie in ihr Schlafgemach und machte die Tür behutsam zu.
    Die Lederverschnürung knarrte laut, als sie sich auf die Matratze setzte; ein schrilles Kichern entfuhr ihr. Sie schlug eine Hand auf ihren Mund und blickte über die Schulter nach hinten, aber Twa-nits Atem strömte ebenmäßig ein und aus, ohne auszusetzen, und so streckte sie ihre Hände hinter sich aus und lehnte sich zurück, die Augen unbestimmt der Reflexion des Mondlichts auf der glatten Türfläche zugewandt, über deren bleichen Quadraten ein sich ver
    änderndes Geflecht rhythmisch spielte.
    Eine angenehme Mattigkeit keimte in ihr. Mit einem stöhnenden Gähnen und einem knochenknackenden Ausstrecken legte sie sich auf das Bett nieder. „Gackernde Hennen”, murmelte sie, dann schloß sie die Augen und lächelte in die Dunkelheit hinein. Möchte wissen, wer das in Azdars Bett war. Qumri hat es gesehen, da bin ich sicher. Hoffe, daß ich nie eines Mannes wegen so besessen werde. Mhmm, besser, ich krieche unter die Decke, bevor ich erfriere.
    Sie lag da, versuchte genug Energie zusammenzubringen, um wieder auf die Füße zu kommen, und hörte die letzte Tür zuschlagen.
    Schritte - von einem einzelnen Paar Füße - kamen den Korridor entlang. Qumris Kontrollgang.
    Aleytys versteifte sich. „Weibsstück”, flüsterte sie. Sie stieß sich hoch, ihre Hände drückten sich in die Steppdecke, bis ihre Finger schmerzten.
    Die Schritte kamen näher.
    Den Mund zu einer ärgerlichen, trotzigen Grimasse verzerrt, löste sie ihre Finger und rieb sich mit der Hand über die Stirn. Als sie mich das letzte Mal geschlagen hat, dachte ich, sie würde mir die Haut zerfetzen …
    Draußen wurden die Schritte langsamer, zögerten.
    Aleytys saß ganz still.
    Eine Hand drückte kräftig von draußen gegen die Tür. Aleytys hörte den schwachen, dumpfen Laut, als sie gegen die Sperre ruckte.
    Dann entfernten sich die Schritte den Flur entlang davon.
    „Ein perfektes Ende für einen perfekten Tag…” Mit einem nervösen Lachen wickelte sie den Schal von ihren Schultern. Seufzend murmelte sie: „Besser, ich versuche, ein bißchen zu schlafen. Sonst fühle ich mich morgen wie ein Kalb mit Durchfall.” Sie streckte sich und gähnte, aber da war eine Ansammlung unruhiger Energie in ihr, die den Gedanken, sich hinzulegen, sauer auf ihrem Magen ruhen ließ.
    Sie zuckte mit den Schultern und zog den Schal wieder fest. Den Riegel zu heben und auszuklinken, ließ das Blut durch ihre Adern pulsen; ihre Brüste bebten unter kurzen, schnellen Atemzügen.
    Vorsichtig steckte sie ihren Kopf durch die schmale Öffnung hinaus.
    Die Schatten wurden dichter, da die Kerzen tiefer brannten, aber der Flur war eindeutig leer. Sie glitt hinaus und tastete sich die gebogene Treppenflucht hinunter.
    Das Holz der Tür zum Innenhof war kalt und fest unter ihren zitternden Fingern. Sie ließ die Klinke los und schob sich durch den Spalt; die innere Tür hielt sie gut fest. Trotz der sorgfältigen Ausgewogenheit der Angeln, die es ihr möglich machten, diesen Holzklotz zu bewegen, hatte er doch die Neigung, mit einem donnernden Geräusch zuzuschlagen, welches das ganze Haus erschütterte.
    Wie Eis brannten die polierten Steinplatten im Vorraum unter ihren Fußsohlen. „Ai-Jahann, hätten sie doch nur die Dampf-Feuer nicht ausgemacht”, murmelte sie.
    Die äußere Tür war durch eisenverstärkte Doppelriegel gesichert.
    Aleytys legte sie auf den Drehbolzen herum und befestigte sie senkrecht. Mit gegen die Kälte hochgezogenen Zehen lehnte sie sich gegen die Tür und stieß sie mit einem saugenden Geräusch auf. Der Gummi-Wetterschutz. Noch mehr Kaltluft strömte herein, und sie glitt eilig nach draußen.
    Im Zentrum des Innenhofes schimmerte der Hausbaum im Mondlicht; seine anmutigen Wedel schwankten und wehten in aufreizendem Geflüster. Sie lief über das kurze, dichte Gras und drückte ihre Hände gegen
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