Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
daß ich es will.” Sie stand auf und ging zur Kontrolltafel hinüber, um die kühle Oberfläche des Schirmes mit forschenden Fingern zu berühren. „Häßlich wie ein haariger Sept.” Sie wandte sich zu ihnen um. „Stavver wird dir erzählen, daß ich und das Diadem aufs Innigste miteinander verbunden sind.”
    Maissa starrte sie überrascht an. „Seit wann spricht eine Barbarin Interlingua? Hat Stavver dich unterrichtet?”
    Stavver legte einen Arm um Aleytys’ Schultern, mied die Babyschlinge, indem er an ihre linke Seite trat. „Ich habe dir ja gesagt, sie ist talentiert, Maissa. Ich habe ihr bestimmt nichts beigebracht.”
    „Und sie hat das Diadem? Kein Wunder, daß du sie mitnehmen wolltest.” Nachdenklich betrachtete sie Aleytys. „Wo ist es?”
    Aleytys fröstelte. „Hier.” Sie pochte mit ihrem Zeigefinger gegen ihre Schläfe, was die Spur eines Läutens hervorrief, das in der Spannung auf der Brücke schwach vibrierte.
    Stavver drückte Aleytys an sich und sagte: „Du bist müde und hungrig, Leyta. Ich auch. Und ich nehme an, du möchtest jetzt ein Bad nehmen.”
    Sie gluckste. „Ahai, du sagst es.”
    Maissa sagte scharf: „Bevor ihr beide euch mit euren Mägen beschäftigt… Wohin soll die Reise gehen?”
    Stavver rieb sich mit einem Finger über den zottigen Schnauzbart.
    „Ich glaube, das überlassen wir dir. Ich möchte meine Haut freikaufen, meine Süße. Danach…” Er zuckte mit den Schultern.
    „Dann brechen wir nach Lamarchos auf.”
    „Wenn das zu deinem Plan gehört, mein Schatz, dann hast du Löcher im Kopf.”
    „Hör ihn dir erst an, bevor du urteilst.”
    „Das werde ich. Dessen sei gewiß.” Er wandte sich Aleytys zu.
    „Komm mit mir. Während Maissa den Kurs eingibt, werde ich dir zeigen, wie du hier klarkommst.” Dann sah er wieder zu der schweigenden Frau hin und sagte: „Hast du hier Kleider?” Mit einer weiteren Geste deutete er auf sich. „Und auch etwas für mich?”
    „Du weißt, wo”, erwiderte Maissa knapp. „Wenn du sie versorgt hast, dann komm wieder hierher. Wir haben zu reden.”
    Aleytys fühlte sich in dem Schiff irgendwie verloren; es gab so wenige Hinweise auf die ungeschriebenen Gesetze des Benehmens.
    Sie lehnte sich in Stavvers drängenden Arm. „Darf ich zurückkommen, wenn ihr miteinander geredet habt?” Sehnsüchtig sah sie zum Bildschirm hinüber, auf dem sich das Schwarz des Raumes und der Staubüberzug der Sterne zeigte. „Ich würde gerne die Sterne vorbeiziehen sehen.”
    Maissa zuckte mit den Schultern. „Faß aber nichts an.” „Ich danke dir.” Sie lächelte und ließ sich von Stavver aus dem Raum führen.
    Spektralfarben hinter sich herziehend, drehten sich die Sterne in einem unendlichen Tanz durch die Dunkelheit. Mit einem Hunger, der rasch unersättlich wurde, einem Verlangen nach Wissen, sah Aleytys zu … Sie beugte ihren Kopf über das schlafende Baby, dann hielt sie eine Hand hoch und sah zu, wie das vielfarbige Glitzern über ihre Haut huschte. Ich bin hier, dachte sie. Ich bin wirklich hier. Und dies ist erst der Anfang.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher