Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
hörte, daß du hinter diesem Ding her warst.” Sie machte einen Schritt vorwärts; unablässig war der Strahler auf seinen Bauch gerichtet. „Also sind die Hunde hinter dir her.”
    „Richtig. Ich versuchte, sie abzuhängen.” Er zuckte mit den Schultern. „Mein Schiff ist erledigt. Ausgebrannt.”
    „Also ist das Diadem alles, was du noch hast.”
    „Nicht einmal mehr das.” Ein schiefes Grinsen verzerrte sein schmales Gesicht. „Verloren.”
    „Also völlig pleite?”
    „Ich werd’ dir die Sache schuldig bleiben müssen.”
    Nachdenklich musterte sie ihn; der Lauf des Strahlers pochte sanft gegen ihre Lippen. „Du bist ein Bastard, Miks, aber du bezahlst deine Schulden. Hhmm. Ich habe ein Ding vorbereitet. Ich weiß, du bist ein Einzelgänger, aber, verdammt, du bist auch der beste Dieb, den ich kenne. Gefallen um Gefallen?”
    „Einverstanden.”
    „Dann komm.” Maissa trat auf das flackernde Kraftfeld zu.
    „Schlag ein.” Sie runzelte die Stirn, als er sich nicht bewegte. „Was ist?”
    „Schau mal dort hinüber.” Er wandte sich zu dem alten Schiff hin und winkte Aleytys. Die winzige Gestalt in dem schwarzen Mond winkte zurück, zappelte herum und kam die wackelige Leiter herunter. „Sie kommt mit.”
    Maissa runzelte ärgerlich ihre Stirn. „Bei deinen barbarischen Freundinnen hört der Spaß für mich auf.”
    „Keine Freundin. Sie brachte mich hierher; ich mußte ihr versprechen, sie von dieser Welt wegzubringen.” Er hob eine spöttische Augenbraue. „Du hast doch gesagt, daß ich meine Schulden bezahle.”
    „Wirklich, du bist ein Bastard. Seit wann hältst du dich an ein Bettversprechen, Dieb?”
    Er grinste sie an. „Komm, komm, Maissa, laß den alten Groll begraben. Dieses Mädchen könnte sich als sehr nützlich für uns erweisen.”
    „Eine Barbarin?” Sie erhob sich auf die Zehenspitzen und legte ihre Handfläche gegen seine Stirn. „Bist du sicher, daß es dir gutgeht?”
    „Diese hier ist anders, Schatz. Sie hat einen Psi-Index, den du mir einfach nicht abnehmen würdest. Xenopathin, Empathin, Heilerin.
    Wer weiß, was sonst noch? Und, meine Liebe, du könntest sie voll bekleidet eine Straße entlanggehen lassen und sicher sein, daß vier von fünf Männern reagieren.”
    Er zuckte mit den Schultern. „Und um das Maß voll zu machen: Wir könnten für sie einen Preis von I’kuk bekommen.”
    „Weiß das Mädchen, zu welcher Sorte Mann du gehörst, Bastard?” Maissa kräuselte ihre Nase.
    „Nur, wenn alle Stricke reißen, Schatz. Ich mag die Kleine.”
    Maissa blickte zu dem Schiff hinüber. „Was trägt sie da?”
    „Ihr Kind.”
    „Deines?” Maissa blickte finster drein.
    „Unsinn. Hab’ dir doch gesagt, daß sie nicht meine Gespielin ist.”
    „Dann läßt du wohl nach.”
    „Nein, meine Liebe. Wer mit ihr herumspielt, verbrennt sich die Finger.”
    „Schön, schön, hätte nie gedacht, daß ich den Tag erleben würde. In Ordnung. Sie kommt auch mit. Mit dem Kind. Aber dies ist ein verteufelter Gefallen, den ich dir da erweise, Miks. Du wirst mir deine Haut schulden. Und ich werde sie mir bestimmt holen.”
    Sie lächelte ihn boshaft an, ihre Bernsteinaugen bewegten sich triumphierend.
    „Meine Hand sei dein!”
    „Besser, du holst jetzt deine kleine Freundin. Da draußen sieht es für sie verdammt ungemütlich aus.”
    Stavver schaute über die Schulter zu Aleytys hin, die sich langsam und vorsichtig über die Lava bewegte und zuckte zusammen, wenn zarte Füße die heiße Oberfläche berührten. Eine Minute lang beobachtete er sie, dann warf er einen Blick zu der brodelnden Wolkendecke hinauf.
    „Du bist nervös wie ein Baltis-Floh. Erwartest du Besuch? Oho, ich verstehe. Die Hunde.”
    „Richtig.” Er fuhr herum. „Warte eine Sekunde, ich hole sie, und dann verschwinden wir schnell von hier.”
    „Alles klar.”
    Stavver rannte auf Aleytys zu. In diesem Augenblick durchbrach ein graues, kieseiförmiges Objekt die Dampfschicht und schwebte zu Boden. Er riß Aleytys hoch, warf sie über seine Schultern. Sharl jammerte, die Schlinge pendelte hin und her. Er stürmte über die Lava, packte Maissas Hand und platzte durch den Schutzschirm. Die winzige Frau stürmte die Leiter hinauf und verschwand im Innern ihres Schiffes. Aleytys folgte unbeholfener, durch wunde Füße und die Babyschlinge behindert. Stavver kletterte ungeduldig hinter ihr her. Dann stolperte sie in die Schleuse hinein.
    Stavver schob Aleytys in die Kommandobrücke.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher