Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
Vom Netzwerk:
Türmen mit ganzen Geschützreihen
bestückt. Das Schiff, das von erschreckender Größe und düsterem Erscheinungs-Bild
war, hatte mehr von einer Bastionsstadt der Gebete und der Kriegführung,
weniger von einem raumtüchtigen Schiff.
    Die gefährliche
Vorwärtsbewegung ließ seine metallenen Knochen beben, aber nach wie vor
verlangsamte es seine Fahrt nicht. Aus gewaltigen Antriebsdüsen, deren Konstruktion
durch Tausende Arbeiter in Millionen Arbeitsstunden allein schon Jahrzehnte in
Anspruch genommen hatte, wurden bläulich weiße Wolken ausgestoßen, die sich
schnell zu dünnen Rauchfahnen verflüchtigten.
    Der Schiffsbug war wie ein
riesiger Rammbock angelegt, eine Galionsfigur in der Form eines Adlers,
geschaffen aus massiven Metallen, die man auf Hochglanz poliert hatte, so dass
sie nun silbern glänzten. In seinen Krallen hielt der Adler ein aus Stahl
geschmiedetes Symbol, das das Aussehen eines aufgeschlagenen Buchs aufwies.
    Der Schnabel der Kreatur war
aufgerissen und zu einem stummen Schrei erstarrt, in ihren kalten Augen
spiegelten sich die Sterne.
    Weitere Schiffe kehrten in die
Realität zurück, sie zogen beim Austritt aus dem Warp etwas kleinere graue
Schwaden hinter sich her. Dabei glichen sie einer Salve aus Pfeilen, die
zwischen den Sternen Gestalt annahmen. Zuerst nur ein paar, dann ein Dutzend, schon
bald eine ganze Flotte und schließlich eine Armada.
    Hundertsechzehn Schiffe, einer
der größten militärischen Zusammenschlüsse, der je von Menschen vereint worden
war. Und es folgten immer noch Nachzügler, die die Ebenen zwischen den Reichen
durchpflügten, aus dem Immaterium hervorschossen und alle versuchten, schnell
genug zu sein, um neben ihrem prachtvollen Flaggschiff fliegen zu können.
    Die graue Armada flog in einer
lockeren Formation, die langsameren Schiffe fielen allmählich zurück, während mehr
als hundert Schiffe Kurs auf eine einzelne blaugrüne Welt nahmen.
    Eine Welt, die bereits von
einer anderen Gefechtsflotte umkreist wurde.
     
    Eines der Schiffe aus dieser
Armada — eines von durchaus beträchtlicher Größe, das aber neben dem
Flaggschiff an der Spitze der Flotte nur winzig wirkte — war die
Schlachtbarkasse De Profundis. In Niedergotisch übersetzt bedeutete das
so viel wie ›Aus der Tiefe‹, während es im colchisianischen Dialekt der
Heimatwelt dieses Kriegsschiffs im Sinne der proto-gotischen Wurzeln mit ›Aus
der Verzweiflung‹ übersetzt wurde.
    Die Erschütterungen, die sich ihren
Weg durch die Knochen des Schiffs bahnten, ebbten allmählich ab, je mehr der
Realraum es wieder in seinen Griff bekam, und die temporären Maschinen lösten
die überhitzten Warp-Antriebsdüsen ab. Der Kapitän der De Profundis erhob
sich von seinem reichhaltig verzierten Kommandothron, als das Schiff auch noch
die letzten verbliebenen Fesseln des Empyreans abwarf. Der Thron selbst bestand
aus mit Schnitzereien versehenem Elfenbein und schwarzem Stahl, er war
geschmückt mit frommen Pergamentrollen, und er beanspruchte das gesamte Zentrum
eines Podests auf der Brücke. Auf den Stufen, die zu diesem Thron
hinaufführten, standen drei weitere Gestalten, alle trugen die gleiche
granitgraue Gefechtsrüstung, alle hatten den Blick auf den Occulus gerichtet,
der sich über die komplette vordere Wand erstreckte.
    Die Szene, die sich auf diesem
Bildschirm abspielte, zeigte ein unvergleichliches Chaos. Noch bevor die Flotte
den Feind erreichen konnte, zerfiel sämtliche Ordnung so als wäre der Zorn
eines jeden Kapitäns ungehindert in die Flugbahn seines Schiffs geströmt, um
irrationales Denken hervorzurufen, wo eigentlich absolute Konzentration
benötigt wurde.
    Die Rüstung des Ordensmeisters
pulsierte vor Energie.
    Unverkleidete Kabel verbanden
sie mit dem auf dem Rücken befestigten Energievorrat. Die persönliche Rüstung von
Ordensmeister Deumos wies nicht nur reichhaltigere Verzierungen auf als die
Panzerung der meisten anderen Astartes, sie prahlte förmlich mit ihrer
Verkündung seiner Leistungen. Gravuren auf den Schulterschützern erzählten in
der colchisianischen Keilschrift von seinen Siegen und von der Zahl der
getöteten Feinde, und das alles in poetischer Versform. Auf der linken Schulter
fand sich ein aus Bronze geformtes, aufgeschlagenes Buch, das die Runen zum
Teil verdeckte. Die Seiten dieses Buchs standen in Flammen, jede war aus rotem
Eisen handgefertigt und kunstvoll auf das Buch geschweißt worden. Im richtigen
Licht betrachtet schien es, als würden eiserne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher