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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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befindliche Waffen
abgeschaltet wurden. Als astrales Ballett durchlief die Flotte mit
unübersehbarem Unwillen die letzten ermüdenden Bewegungen. Abermals entstand
der Eindruck, dass jeder Kapitän sein Schiff mit seinen eigenen Empfindungen
infiziert hatte.
    Der Planet war nahe, nahe
genug, um die feindliche Flotte in visuelle Reichweite gelangen zu lassen. Auf
diese Entfernung waren die Schiffe kaum mehr als dunkle Flecken, die in einem niedrigen
Orbit von einer dichten Wolkendecke umrahmt wurden.
    Deumos wandte sich seinen Brüdern,
seinen Untergebenen zu, die auf den Stufen zu seinem Podest angeordnet standen.
    »Jetzt werden wir herausfinden,
was sich hier tatsächlich zugetragen hat.«
    »Der heutige Tag wird in
Dunkelheit enden«, ließ der Siebte Captain verlauten, dessen linkes Auge von
der Gezahnten Sonne umgeben war. »Wir kennen die Wahrheit, wir wissen, was
unsere Brüder getan haben. Keine Erklärung wird die Trauer des Primarchen
lindern. Kein Argument wird seinen Zorn stillen. Das wissen Sie so gut wie ich,
Meister.« Deumos nickte. Er hatte sich einen Moment lang der Sorge hingegeben,
die Lex würde vielleicht nicht abbremsen, aber das hätte sie wie eine
graue Klinge mitten ins Herz der gegnerischen Flotte getrieben, die
Waffenbatterien aktiviert, damit sie ihr todbringendes Lied singen konnten.
Bruder gegen Bruder, Astartes gegen Astartes.
    Früher hätte die köstliche
Blasphemie eines so absurden Gedankens ihm ein Lächeln entlockt, aber jetzt war
das nicht mehr der Fall.
    »Wir werden gerufen«, meldete
einer der an einer eigenen Konsole sitzenden Kom-Offiziere.
    Endlich. Eine flottenweite
Benachrichtigung, gesprochen von der einzigen Stimme, die zählte. Die Nachricht
wurde über die Brücke hinweg weitergeleitet, und wenn sie auch von
Kom-Aussetzern unterbrochen wurde war sie dennoch zu verstehen.
    »Meine Söhne.« Die Verzerrungen konnten noch
so stark sein, der Schmerz und die Zuneigung waren aus den Worten deutlich
herauszuhören. »Meine Söhne, wir haben Khur erreicht. Das letzte Gebet von
Monarchia muss nun beantwortet werden. Heute werden wir mit eigenen Augen Zeuge
der Verwüstung, die unsere eigenen Brüder der vollkommenen Stadt zugefügt
haben.« Die vier Astartes-Krieger rund um den Kommandothron sahen sich kurz
an, auch wenn der jeweilige Gesichtsausdruck hinter dem Helm vom Typ III
verborgen blieb. Jeder von ihnen hörte das Zittern in der Stimme ihres Vaters.
    »Meine Söhne«, wurde die Nachricht
fortgesetzt. »Blut verlangt Blut. Wir werden die erforderlichen Antworten
auf unsere Fragen bekommen, bevor dieser Tag vorüber ist. Das schwöre ich
be...«
    Die Nachricht endete nicht an
dieser Stelle, sie wurde einfach abgeschnitten. Ein überlagerndes Signal
übernahm die Kontrolle über das Kom-Netz, es war stark genug, um sich über die
Worte des Primarchen der Legion hinwegzusetzen.
    Die Stimme war tiefer, kälter
und genauso ernst.
    »Krieger der Word Bearers, ich
bin Guilleaume von der XIII. Legion, Lord von Macragge. Sie erhalten hiermit
den Befehl, sich unverzüglich auf die Oberfläche zu begeben und im Herzen des
ausgelöschten Areals einzufinden, das vormals unter dem Namen Monarchia bekannt
war. Die Koordinaten werden Ihnen übermittelt. Es wird keinen Widerstand gegen
diesen Befehl geben. Ihre gesamte Legion wird wie befohlen zusammenkommen. Das
ist alles.«
    Die Stimme verstummte, Schweigen
machte sich breit.
    Fast hundert Seelen — Menschen,
Servitoren und Astartes — waren auf der Brücke der De Profundis versammelt.
    Fast eine Minute lang sagte
niemand ein Wort.
    Ohne von den anderen Notiz zu
nehmen, wandte sich der Siebte Captain um und überquerte die Brücke, wobei seine
gepanzerten Stiefel den Plastahl-Boden erzittern ließen.
    »Argel Tal?«, sprach Deumos in
die Kom-Verbindung in seinem Helm. Sein Visierdisplay folgte seinem
untergebenen Captain und zeigte dabei eingehende biorhythmische Daten an. Mit
einem Blinzeln, das einer peripheren Rune galt, schaltete er diese automatische
taktische Anzeige ab.
    Der Siebte Captain drehte sich
um und beschrieb das Zeichen des heiligen Aquila, wobei seine in den
Panzerhandschuhen steckenden Finger in Höhe des polierten Brustpanzers das
Symbol des Gott-Imperators formten.
    »Ich gehe, um die Siebte
Kompanie auf die Landung auf dem Planeten vorzubereiten«, erklärte er. »Die
Antworten, nach denen wir suchen, finden sich auf der Oberfläche von Khur, in
den Überresten der vollkommenen Stadt. Ich will diese Antworten
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