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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund
Autoren: Ben Counter
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großer
Teil seiner gesamten Fläche war den Astartes überlassen worden. Vangelis war
ein galaktischer Meilenstein, und kleine Gruppen Astartes, die in geheimen
Missionen unterwegs waren, nutzten die Station als Treffpunkt.
    Sobald sie ihre jeweilige
Aufgabe erledigt hatten, versammelten sie sich in einer der vielen für ihre
Legion vorgesehenen Mannschaftshallen und warteten, dass sie abgeholt und zu
ihren Schlachtschiffen gebracht wurden. Obwohl zu keinem Zeitpunkt kaum mehr
als eine Legion auf einen Transit wartete, standen die Sektoren Kappa bis Theta
den Legionen komplett zur Verfügung.
    Nur wenige Nicht-Astartes
ließen sich dort je blicken, wenn man von den allgegenwärtigen Legionsdienern
und Gefolgsleuten einmal absah. Allerdings gewährte man gelegentlich
Memoratoren für kurze Zeit Zugang zu diesen Sektoren, weil man darauf bedacht
war, gute Beziehungen zur menschlichen Bevölkerung zu wahren.
    Cestus trank die Dunkelheit des
Allerheiligsten und benutzte sie, um Ordnung in seine Gedanken zu bekommen. Er
trug seine komplette Rüstung, den linken Panzerhandschuh hielt er gegen das
geschwungene silberne »U« gepresst, das als Symbol für die großartige Legion
der Ultramarines auf dem Panzer seiner Servorüstung verewigt war. Den Kopf ließ
er die ganze Zeit nach vorn gebeugt.
    Bald , dachte er.
     
    Er und neun seiner
Schlachtenbrüder hielten sich jetzt schon mehr als einen Monat auf Vangelis
auf. Sie hatten ganz in der Nähe bei Ithilrium einem imperialen Würdenträger
als Ehrengarde zur Verfügung gestanden, und folgerichtig waren sie vom Rest
ihrer Legion getrennt worden. Für Cestus war die Wartezeit nur quälend langsam
vergangen. Anfangs hatte er es noch für interessant und erhellend gehalten,
sich unter die menschliche Bevölkerung des Raumhafens zu mischen. Doch auch
wenn er seine Servorüstung ablegte und stattdessen ein Legionärsgewand trug,
begegnete man ihm überall mit Ehrfurcht und Angst. Im Gegensatz zu manchen
seiner Brüder war das nicht die Reaktion, die er hervorrufen wollte, also hatte
er sich von da an nur noch in den Astartes-Quartieren aufgehalten.
    Dass das Schiff auf dem Weg zu
ihnen war, um sie von Vangelis abzuholen und ihn und seine Brüder nach Ultramar
und zu ihrem Primarchen und ihrer Legion zu bringen, erfüllte ihn mit Stolz. Er
wollte wieder am Großen Kreuzzug teilnehmen, auf den Schlachtfeldern einer
heidnischen Galaxis entgegentreten und Ordnung und Stabilität wiederherstellen.
    Es hatte sich bis zu ihnen
herumgesprochen, dass der Kriegsmeister Horus bereits mit Ziel Isstvan III
abgereist war, um dort eine Rebellion gegen das Imperium niederzuschlagen.
Cestus beneidete seine Legionsbrüder, die World Eaters, die Death Guard und die
Emperors Children, die den Kriegsmeister begleiten durften.
    Obwohl Cestus ein besonderes
Faible für das Esoterische hatte und Kultur und Gelehrtenwissen ihn faszinierten,
war er dennoch ein Krieger. Diese Eigenschaft war ihm angeboren, und sie zu
verleugnen, wäre so gewesen, als hätte er das ureigene genetische Konstrukt
seines Wesens in Abrede gestellt. So etwas war für ihn ebenso unmöglich wie der
Gedanke, sich gegen den Willen und die patriarchalische Weisheit des Imperators
zu stellen. Etwas Derartiges konnte nicht unterstützt werden. Also suchte
Cestus die Abgeschiedenheit des meditativen Sanktums auf.
    »Du musst aber nicht
meinetwegen niederknien, Bruder«, meldete sich eine tiefe Stimme hinter Cestus
zu Wort, der in einer fließenden Bewegung aufsprang und sich dem Eindringling
entgegenstellte.
    »Antiges«, sagte Cestus und
schob das Kurzschwert zurück in die Scheide an seiner Hüfte. Normalerweise
hätte Cestus seinen Schlachtenbruder für eine so respektlose Bemerkung
zurechtgewiesen, doch zu Antiges bestand eine besonders enge Verbindung, die
selbst bei den Ultramarines über den Dienstgrad hinausging.
    Es war eine Verbindung, die den
Schlachtenbrüdern gute Dienste geleistet hatte, machte sie sie doch zu mehr als
nur der Summe aus ihnen beiden, was darüber hinaus für die Legion in ihrer
Gesamtheit galt. Während sich Cestus von seinen Gefühlen leiten ließ, aber zu
Vorsicht und Zurückhaltung neigte, konnte Antiges cholerisch und beharrlich
sein, dafür aber nicht so intensiv wie sein Bruder-Hauptmann. Gemeinsam bildete
jeder von ihnen das nötige Gegengewicht für den jeweils anderen.
    Schlachtenbruder Antiges war
ähnlich gekleidet wie der andere Astartes. Die Konturen' seiner Rüstung
spiegelten die von Cestus
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