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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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langsamen, gemesse nen Schritten. »Bei unserer Unterhaltung im Apotheka rium habe ich Sie in Pandoras Büchse schauen lassen, Fräulein Vivar, und das tut mir wirklich leid. Nur eine
Person sollte über die Dinge in meinem Kopf Bescheid wissen, und diese Person bin ich. Alles, was ich gesehen und getan habe,
alles, was ich noch tun werde ...«
    »Bitte, Milord«, sagte Petronella, während sie aus ih rem Schreibzimmer in das Empfangszimmer zurück wich.
    »Wenn Sie nicht zufrieden sind mit dem, was ich geschrieben habe, kann ich es ändern, redigieren. Natür lich würde ich zu allem meine Zustimmung geben.«
    Horus schüttelte den Kopf und kam mit jedem Schritt näher.
    Petronella spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füll ten, und sie wusste, dass dies nicht wirklich geschehen konnte. Der Kriegsmeister würde nicht versuchen, ihr Angst einzujagen. Sie mussten ihr irgendeinen groben Streich spielen. Die Vorstellung, wie die Astartes sie
zum Narren hielten,
brannte in ihrem gekränkten Stolz, und der Teil von ihr, der Horus bei ihrer ersten Begegnung angefahren hatte, drang an die Oberfläche.
    »Ich bin die Palatina Majoria von Haus Carpinus, und verlange, dass Sie das respektieren!«, rief sie, während sie entschlossen stehen blieb.
    »Sie können mich nicht einschüchtern. «
    »Ich versuche nicht, Sie einzuschüchtern«, sagte Horus, indem er sie bei den Schultern nahm.
    »Nicht?«, fragte Petronella erleichtert. Sie hatte ge wusst, dass es nicht richtig sein konnte, dass irgendwo ein Fehler stecken musste.
    »Nein«, sagte Horus, während seine Hände zu ihrem Hals glitten.
    »Ich erleuchte Sie.«
    Ihr Genick brach mit einer raschen Drehung seines Handgelenks.
     
    Die Sanitätszelle war eng, aber sauber und gut gewartet. Mersadie Oliton
saß neben dem Bett und weinte leise vor sich hin, sodass ihr Tränen über die kohlschwarze Haut liefen. Kyril Sindermann saß bei ihr, und auch er vergoss Tränen, während er die Hand derjenigen hielt, die in dem Bett lag.
    Euphrati
Keeler lag reglos da, die Haut glatt und bleich
und mit einem Schimmer, der sie aussehen ließ wie poliertes Porzellan. Seit ihrer Begegnung mit dem Grauen in Archivkammer Drei lag sie reglos und
unan sprechbar in dieser Zelle.
    Sindermann hatte Mersadie erzählt, was passiert war, und sie wusste nicht, ob sie ihm glauben oder Wahnvorstellungen
vorwerfen sollte.
    Sein Gerede von einem Dämon und von Euphrati, die erfüllt von der Macht des Imperators vor ihm gestanden hatte, war zu fantastisch, um wahr zu sein ... oder? Sie fragte sich, ob er sonst noch jemandem davon erzählt hatte.
    Die Apothekarii konnten keinen physischen Schaden an
Euphrati Keeler feststellen, abgesehen von der adler förmigen Verbrennung an ihrer Hand, die nicht verblas sen wollte. Ihre Werte waren stabil, die Hirnaktivität normal. Niemand konnte sich ihren komatösen Zustand erklären, und niemand hatte eine Idee, wie man Keeler daraus aufwecken sollte.
    Mersadie besuchte Euphrati, so oft sie konnte, aber sie wusste, dass Sindermann jeden Tag kam und mehrere
Stunden bei ihr verbrachte.
    Manchmal saßen sie gemeinsam da, redeten mit Euphrati und erzählten ihr von den Ereignissen, die auf den Planeten unter ih nen stattfanden, von den Schlachten, die ausgetragen wurden, oder auch einfach nur die neuesten Schiffsge rüchte.
    Nichts schien die Imagologin zu erreichen, und Mer sadie fragte sich manchmal, ob es nicht gütiger gewesen wäre, sie sterben zu lassen. Was konnte für jemanden wie Euphrati schlimmer sein, als in ihrem eigenen Kör per gefangen zu sein, unfähig, zu kommunizieren oder sich auszudrücken.
    Sie und Sindermann waren heute zusammen einge troffen, und beide wussten sofort, dass der andere ge weint hatte. Die Nachricht von Ignace Karkasys Selbst mord hatte sie alle schwer getroffen, und Mersadie konnte immer noch nicht glauben, dass er dazu fähig gewesen sein sollte.
    In seinem Quartier war ein Abschiedsbrief gefunden worden, angeblich in Versen verfasst. Selbst damit ver riet Ignace noch seinen enormen Dünkel: dass er seine Abschiedsworte in seine eigene Poesie kleidete.
    Sie hatten um eine weitere verlorene Seele geweint, saßen dann beiderseits von Euphratis Bett und hielten einander und Keeler bei den Händen, während sie über bessere
Zeiten redeten.
    Beide drehten sich um, als es leise klopfte.
    Ein dünngesichtiger Mann in der Uniform der Legio Mortis stand mit sehr ernster Miene in der Tür. Mersadie konnte erkennen,
dass der Korridor
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