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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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hindurch, um Maggard für seine Säumigkeit zurechtzuweisen.
    »Wie
viel Uhr glaubst du ...«, begann sie, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken, als sie sah, dass die vor ihr aufragende Gestalt nicht Maggard war.
    Es war der Kriegsmeister.
    Er trug schlichte Gewänder und sah prächtiger aus, als
sie ihn je gesehen hatte. Eine Aura der Kraft um gab ihn, und als sie aufblickte und von der vollen Wucht seiner Persönlichkeit getroffen wurde, war sie
sprach los.
    Hinter ihm in der Tür stand die ungeschlachte Gestalt des Ersten Hauptmanns Abaddon. Horus blickte auf, als er eintrat, und nickte Abaddon zu, der die Tür hinter sich
schloss.
    »Fräulein Vivar«, sagte Horus.
    Es bedurfte enormer Willensanstrengung, ihre Stimme wiederzufinden. »Ja ... Milord«, stammelte sie, entsetzt über das Durcheinander in ihrem Quartier und darüber,
dass der Kriegsmeister es so sah. Sie durfte nicht verges sen, Babeth für die Vernachlässigung ihrer Pflichten zu bestrafen. »Ich ... das heißt, ich habe nicht damit
gerech net ...«
    Horus
hob eine Hand, um sie zu beruhigen, und sie verstummte.
    »Ich
weiß, ich habe Sie vernachlässigt«, sagte der Kriegsmeister.
    »Sie
haben an meinen innersten Gedan ken
teilgehabt, und ich habe mich ganz von den Er fordernissen des Krieges gegen die Technokratie in An spruch nehmen lassen.«
    »Milord, ich hätte mir nie träumen lassen, dass Sie mir solche Beachtung schenken«, sagte Petronella.
    »Sie wären überrascht«, lächelte Horus. »Kommen Sie gut
voran mit dem Schreiben?«
    »Sehr
gut, Milord«, sagte Petronella.
    »Ich
war produktiv seit unserer letzten Begegnung.«
    »Darf ich es sehen?«
    »Selbstverständlich«, sagte sie, angetan, dass er In teresse an
ihrer Arbeit zeigte. Sie musste sich zwingen, nicht in ihr Arbeitszimmer zu rennen. Dort zeigte sie auf den Stapel Papier auf ihrem Sekretär.
    »Es ist ein ziemliches Durcheinander, aber alles, was ich
geschrieben habe, ist hier«, strahlte Petronella.
    »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie meine Arbeit begutachten würden. Wer wäre schließlich qualifizierter?«
    »Ganz recht«, stimmte Horus zu, während er ihr zum Sekretär folgte, wo er ihre jüngsten Ergüsse aufnahm.
    Seine Augen überflogen die Seiten und nahmen den In halt dabei rascher auf, als dies jeder Sterbliche
vermocht hätte.
    Sie suchte in seinem Gesicht nach einer Reaktion, aber Horus blieb unergründlich wie eine Statue, und
plötzlich machte sie sich Sorgen, es könne ihm miss fallen.
    Schließlich legte er die Blätter wieder auf den Sekretär und sagte: »Es
ist sehr gut. Sie sind eine talentierte Dokumentatorin.«
    »Vielen Dank, Milord«, strahlte sie. Die Kraft seines Lobes war wie ein belebendes Tonikum in ihren Adern. »Ja«, sagte Horus mit kalter Stimme.
    »Es ist beinahe schade, dass niemand es je lesen wird.«
     
    Maggard packte Karkasy vorne am Gewand, wirbelte ihn herum und legte dem Dichter den Arm um den Hals. Karkasy wehrte sich gegen den starken Griff, hatte Maggards
überlegener Kraft jedoch nichts entgegenzu setzen.
    »Bitte!«, ächzte er, und das Entsetzen machte seine Stimme schrill.
    »Nein, bitte nicht!«
    Maggard sagte nichts, und Karkasy hörte das Knarren von Leder, als die freie Hand des Kriegers den Ver schluss seines Halfters öffnete.
    Karkasy kämpfte, aber er konnte nichts tun, da die entsetzliche Kraft von Mag gards Arm um seinen Hals ihm den Atem raubte und seine
Sicht verschwimmen ließ.
    Er weinte bittere Tränen, während sich die Zeit verlangsamte.
Die Pistole knarzte, als sie aus dem Halfter glitt, und der Hammer wurde mit einem harschen Kli cken gespannt.
    Er biss sich auf die Zunge. Blutiger Schaum sammelte
sich in den Mundwinkeln. Rotz und Tränen vermischten sich auf seinem Gesicht.
Seine Beine schabten über den Boden. Blätter
flogen in alle Richtungen.
    Kalter Stahl presste sich gegen seinen Hals, als der
Lauf von Maggards Pistole unter sein Kinn geklemmt wurde. Karkasy roch das Waffenöl.
    Er wünschte …
    Der harte Knall des Pistolenschusses hallte ohrenbe täubend durch das enge Quartier.
     
    Zuerst war Petronella nicht sicher, ob sie begriff, was
der Kriegsmeister
meinte. Warum sollten die Leute nicht in der Lage sein, ihr Werk zu lesen? Dann sah sie das kalte gnadenlose Licht
in seinen Augen.
    »Milord, ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig ver stehe«, sagte sie zögernd.
    »Doch, Sie verstehen.«
    »Nein ...«, flüsterte sie, indem sie vor ihm zurück wich.
    Der Kriegsmeister folgte ihr mit
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