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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen
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gestellt werden – der Staatsanwalt forderte lebenslänglich.
    »He, wartet mal!«
    Er musste sich gar nicht erst umdrehen, um zu wissen, dass Brinkman schwitzend und prustend hinter ihnen herlief.
    Montoya blieb vor dem Eingang der Bar stehen.
    Brinkman schloss zu ihnen auf und zog seine Zigaretten aus der Hemdtasche. Zu Bentz’ Überraschung klopfte er drei heraus und bot ihnen welche an.
    Bentz schüttelte den Kopf. »Nein danke.«
    Montoya zögerte, dann sagte er: »Ach nee, lieber nicht. Der Fall ist vorbei, und Abby ist misstrauisch.«
    »Pantoffelheld«, schnaubte Brinkman, zündete seine Zigarette an, inhalierte tief und blies den Rauch durch die Nase aus.
    »Nun, immerhin bin
ich
noch verheiratet.«
    Brinkman schien in die Luft gehen zu wollen, doch dann zuckte er resigniert die Achseln und dachte an seine zahlreichen Ehen und Scheidungen zurück. »Du Glücklicher«, sagte er nur.
    Bentz öffnete die Tür zu der Bar.
    Montoya trat ein.
    »Ich komme gleich nach«, rief Brinkman ihnen hinterher. »Bestellt mir schon mal ein Leichtes.«
    »Träum weiter, Brinkman. Du kannst für dich selbst bestellen.«
    Bentz ließ die Tür zufallen. In der Bar war es kühl und dunkel. Er hatte plötzlich große Lust auf ein Bier, aber er überlegte es sich anders und ging zum Tresen, wo Montoya bereits auf einen Hocker kletterte.
    Der Barkeeper drehte sich um und stellte zwei Gläser vor sie. Ein eiskaltes Glas Bier für Montoya, eine Cola light für Bentz. Eigentlich hätten sie Grund zur Freude gehabt, dass sie den Nonnen-Killer gefasst hatten, aber Bentz war nicht nach Feiern zumute. Wieder war ihnen Vater John durch die Lappen gegangen.
    Wieder war der Rosenkranzmörder davongekommen.

[home]
    Epilog
    M itunter lohnt es sich, viel zu riskieren, wenn man jemanden umbringen will.
    So mancher Tod ist unerlässlich, wenn es sich um Rache handelt.
    Natürlich braucht man Zeit, Geduld.
    Ich musste fünf ganze Monate warten, musste mich still verhalten, musste meine grundlegendsten Bedürfnisse niederkämpfen, während ich Nacht für Nacht das Radio anschaltete und
ihren
elenden Ratschlägen lauschte.
    Aber ich habe es getan.
    Habe gewartet.
    Und geplant.
    Ich habe Arbeitspläne überprüft, Schichtwechsel, die täglichen Abläufe, habe herausgefunden, wie man ins Gefängnis gelangen kann.
    Es war längst nicht so schwer, wie ich dachte.
    Zumal immer wieder Priester aus anderen Gemeinden die Gefängnisinsassen besuchen, so dass es mir mit einem falschen Ausweis gelang, die Türen zu dem Gefängnis zu passieren, in dem Schwester Devota, geborene Darlene Arness, einsitzt.
    Mit demselben falschen Ausweis und einem vertrauenerweckenden Lächeln, ein kleines Zwinkern in den Augen für die Aufseherin, die Hände über der Bibel gefaltet, erhalte ich ohne Probleme Zugang zu Devota, darf sie in ihrer Zelle aufsuchen, wo sie die Beichte ablegen möchte.
    Natürlich wird alles per Überwachungskamera festgehalten, aber das beunruhigt mich nicht. Sie öffnet mir Arme und Herz, redet sich alles von der Seele, all die Morde, selbst den an meiner schönen, sündhaften Camille. Sie ist völlig ahnungslos – schließlich bin ich ein Priester, und ihre Beichte ist bei mir sicher aufgehoben. Sie sieht nicht den Zorn, das Bände sprechende Zucken unter meinem linken Auge, sieht nicht, wie meine Fingerknöchel weiß werden, weil ich die Bibel so fest umklammert halte. Sie hat nicht nur mein ungeborenes Kind umgebracht, sondern auch die Frau, die ich liebte. Und ich habe Camille geliebt, daran besteht kein Zweifel. Meine Liebe zu dieser Hexe war unersättlich.
    Aber natürlich versuche ich, einen ruhigen Eindruck zu machen, den verständnisvollen Priester zu mimen und Devota die Beichte abzunehmen. Ich bin hier, um meine ganz persönliche Gerechtigkeit walten zu lassen, und als sie von Camille und dem ungeborenen Kind spricht, meinem Kind, verspüre ich, wie der Wunsch danach stärker wird.
    Ich muss daran denken, wie ich Camille das erste Mal in St. Elsinore erblickte, als ich die alten Gemäuer durchstreifte, auf der Suche nach Gegenständen, die mir von Nutzen sein könnten, und sie mich für einen Wanderpriester hielt. Ich sah das Interesse in ihren schönen Augen, den Anflug eines Lächelns, spürte die Begierde, die sie schnell zu verbergen suchte, die jedoch mit der Zeit überhandnahm. Selbst als ihr klarwurde, dass ich kein Priester war.
    Sie kannte meine wahre Identität nicht, natürlich nicht, nahm an, ich sei ein Abtrünniger, der
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