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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias
Autoren: Glenn Meade
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abläuft.«

    Nach dem Gespräch verharrte Savage einen Moment regungslos. Er schwitzte heftig, atmete tief durch und dachte angestrengt nach. Seine Gedanken überschlugen sich. Er nahm die Baseballkappe ab und rieb sich über die Stirn. Die Stimme des Anrufers gefiel ihm ganz und gar nicht. Zuerst wütend und dann vollkommen ruhig. Ein Profi, nahm er an. Kein Mann, mit dem man sich anlegen sollte.
    Aber er, Buddy Savage, war auch nicht auf den Kopf gefallen.
    Er zog die Aktentasche heran und nahm eine Browning 9mm-Pistole mit einem schimmerndem Griff aus Walnussholz heraus. Diese Waffe hatte Pasha ihm gegeben, falls es Probleme geben sollte. Mit dieser Pistole hatte er Professor Green bedroht, ehe er ihn mit dem Messer erstach.
    Savage hatte die Waffe in Qumran hinter einem Felsen versteckt, sodass er sie jederzeit holen konnte, falls er sie brauchte. Und jetzt brauchte er sie, um diese Sache endgültig zu beenden.
    Nichts war so gelaufen, wie er es ursprünglich geplant hatte. Alles, was schiefgehen konnte, war schiefgegangen. Doch noch gab es Hoffnung. Jetzt bot sich ihm die Chance, für klare Verhältnisse zu sorgen.
    Savage spürte das Gewicht der Browning in seiner Hand. Er überprüfte das Magazin; dann legte er die Waffe in die Aktentasche zurück und klappte sie zu. Er ließ den Motor des Land Cruisers an, schaltete das Abblendlicht ein und fuhr zum neuen Treffpunkt.

133.
    Der Serbe lenkte den Pick-up auf den steinigen Wüstenpfad. Hassan saß auf dem Beifahrersitz, während Jack zwischen den beiden Männern kauerte. Seine Hände waren mit einer dünnen blauen Plastikschnur gefesselt. Die Sonne versteckte sich noch immer hinter den Bergen von Edom.
    »Halte hier an«, sagte Hassan.
    Der Serbe stoppte und zog die Handbremse an. Der zweite Pick-up, der ihnen folgte, hielt dicht hinter ihnen. Hassan sprang heraus und schaute durch ein Nachtsichtgerät auf die dämmerige, hügelige Wüstenlandschaft.
    Yasmin stieg aus dem zweiten Pick-up und ging zu ihm. »Kannst du Savages Wagen sehen?«
    »Ich sehe gar nichts.« Hassan ließ das Nachtsichtgerät sinken. Auf seinem sonst so gefassten Gesicht spiegelte sich Besorgnis.
    »Das gefällt mir nicht, Hassan«, sagte Yasmin.
    »Mir auch nicht. Aber es läuft nie so wie geplant, stimmt’s?« Er küsste Yasmin auf die Stirn. »Du bleibst hier, Schwester.«
    »Nein, ich möchte dich begleiten.«
    Hassan strich ihr über die Wange. »Du bleibst hier. Ich will nicht, dass du in Gefahr gerätst.« Er zog eine Taschenlampe hervor, knipste sie ein und aus und schob sie zurück in die Tasche. »Egal was passiert, du fährst in dem zweiten Pick-up erst vor, wenn ich dir grünes Licht gebe oder dich auf deinem Handy anrufe. Bis dahin bleibst du mindestens einen Kilometer hinter mir und lässt die Scheinwerfer aus.«
    »Was geschieht mit Cane? Er ist kein schlechter Kerl, Hassan. Er ist nicht …«
    Ihr Bruder hob die Hand und bedeutete ihr zu schweigen.»Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sprechen.« Er schnippte mit den Fingern, worauf der Serbe vom Fahrersitz sprang. Einer der Bodyguards warf ihm eine Maschinenpistole zu. Der Serbe kletterte auf die Ladefläche des Pick-ups, lud die Waffe durch und überzeugte sich, dass sie gesichert war.
    »Denk daran, du bewegst dich erst, wenn ich dir ein Zeichen gebe«, sagte Hassan zu ihm.
    »Geht klar, Mr. Malik.« Der Serbe grinste, als freute er sich schon auf die bevorstehende Auseinandersetzung. Dann legte er sich auf den Boden der Ladefläche, sodass ihn niemand sehen konnte.
    »Hältst du das für klug, Hassan?«, fragte Yasmin. »Savage hat gesagt, du sollst allein und unbewaffnet kommen.«
    »Keine Bange. Ich weiß, was ich tue. Ich kenne das Gebiet, wo Savage uns treffen will. Es liegt gleich an der Grenze und ist ziemlich hügelig. Das ist ein Vorteil für ihn, aber wir haben Cane.« Hassan gab einem der anderen Bodyguards in dem zweiten Pick-up ein Zeichen. »Bring ihn her.«
    Der Mann kam dem Befehl sofort nach. Er zerrte Cane aus dem Fahrerhaus und stieß ihn vor sich her zu Hassan, der ihn mit finsterem Blick musterte. »Sie fahren, Cane. Ich sage Ihnen, wo wir uns mit Savage treffen.«
    Jack blickte Hassan in die Augen. »Sie werden ihn ebenfalls töten, nicht wahr?«
    Hassan blieb völlig ungerührt. »Kommt ganz darauf an.«
    »Worauf?«
    »Wenn Savage mir mein Eigentum unbeschädigt aushändigt, kann jeder seines Weges ziehen. Aber wenn er mich reinlegt oder wenn einer von Ihnen eine linke Tour
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