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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias
Autoren: Glenn Meade
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Zeit und an einem anderen Ort?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich werde dich nicht vergessen, Jack Cane.« Yasmin ließ den Motor an, wendete und fuhr in Richtung der jordanischen Grenze. Die Rücklichter des Pick-ups verblassten rasch in der Ferne. Von der israelischen Seite näherten sich noch immer die Scheinwerfer.
    Jack blickte Savage an. »Was zum Teufel hast du für einen Deal gemacht, Buddy?«, fragte er.
    Savage legte die Maschinenpistole aus der Hand, hielt die Browning aber fest, als er die Aktentasche aufhob. »Steig in den Wagen. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Wozu?«
    Savages Gesichtszüge waren vor Angst verzerrt. »Wir müssen reden.«

137.
    Jack stieg in den Land Cruiser. Savage setzte sich neben ihn auf den Fahrersitz und beobachtete im Innenspiegel die näher kommenden Scheinwerfer.
    »Wer ist das?«, fragte Jack.
    »Deine Freundin Lela und die Cops, nehme ich an. Es könnte aber auch die israelische Armee sein.«
    Jack starrte auf die Browning in Buddys Hand. »Woher hast du die Waffe?«
    »Ich war es, der die Schriftrolle gestohlen hat«, erwiderte Savage mit ausdrucksloser Miene.
    »Was?« Jack hatte das Gefühl, einen Schlag in die Magengrube erhalten zu haben. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht.
    »Ich hatte nicht vor, sie zu stehlen«, fuhr Buddy fort. »Ich wollte nur ein paar Fragmente haben.«
    »Ich verstehe nicht … Was soll das heißen?«
    »Manchmal habe ich bei den Ausgrabungen auf eigene Faust gegraben und ein paar Fundstücke entdeckt. Nichts Großartiges, was wissenschaftlich von Bedeutung gewesen wäre, nur kleinere Dinge. Ich habe die Stücke auf dem Schwarzmarkt verkauft, um ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen.«
    Jack konnte es immer noch nicht fassen. »An wen hast du die Fundstücke verkauft, Buddy?«
    »Vor allem an Pasha. Ein paar Stücke gingen an Privatsammler. Die wirklich interessanten Stücke, insbesondere Pergamente, hat Pasha aufgrund einer seit vielen Jahren bestehenden speziellen Vereinbarung an den Vatikan verkauft. Ich dachte mir, ein paar Bruchstücke deiner Schriftrolle könnten mir gutes Geld einbringen.«
    »Das kann ich nicht glauben!«, sagte Jack bestürzt.
    »Nachdem du dich von Green verabschiedet hattest, bin ich in sein Zelt geschlichen«, fuhr Savage fort. »Ich hatte die ganze Nacht auf eine günstige Gelegenheit gewartet. In dem Zelt roch es nach Alkohol. Green lag auf dem Bett, eine leere Flasche Whisky in der Hand. Es sah aus, als würde er schlafen. Ich habe mir die Schriftrolle genommen und wollte ein paar Schnipsel abschneiden, als Green plötzlich aufgewacht ist und mich gesehen hat. Da ist er durchgedreht. Es kam zu einemHandgemenge, und ich zog die Waffe. Den Rest kannst du dir vorstellen.«
    »Ich möchte es von dir hören, Buddy.«
    »Ich wollte nicht abdrücken, glaub mir. Aber Green fiel wie ein Verrückter über mich her und schlug mir die Waffe aus der Hand. Da habe ich dein Messer vom Tisch genommen und …« Savage schluckte. »Ich wollte ihn nicht töten, Jack. Es ist einfach passiert. Ich weiß, dass ich einen schrecklichen Fehler begangen habe, den ich nicht wiedergutmachen kann …«
    Savage verstummte und schüttelte den Kopf, als könnte er sein eigenes Schuldgeständnis nicht fassen. Jack legte ihm eine Hand auf den Arm. »Warum dieser Diebstahl, Buddy? So kenne ich dich gar nicht.«
    Savage schob seine Baseballkappe in den Nacken, wischte sich mit dem Arm über die Augen und starrte auf die sich nähernden Scheinwerfer. »Dafür gibt es tausend Gründe.«
    »Nenne mir einen.«
    »Ich hatte es satt, für einen Hungerlohn in der Erde zu wühlen. Ich hatte es satt, mein ganzes Leben zweiter Klasse zu reisen und mir für eine mickrige Rente den Hintern aufzureißen. Ich hatte es satt, Geschichten über Beduinen zu hören, die reich geworden waren, nachdem sie unsere Ausgrabungsstätten geplündert hatten.«
    »Es ging dir nur ums Geld, Buddy?«
    »Ich wollte mich zur Ruhe setzen. Wie hätte ich denn wissen können, dass ich so tief in den Dreck gerate? Nachdem ich Green getötet hatte, beschloss ich, die Schriftrolle an mich zu nehmen, damit es wie ein Raubmord aussah. Die Polizei sollte glauben, es sei eine Verbrecherbande gewesen. Ich hatte mit Pasha abgesprochen, dass er die Fragmente bekommt, aber dannhabe ich ihm die ganze Schriftrolle gegeben, um sie loszuwerden. Ich wollte keinen Cent dafür haben.«
    »Du warst es, der Pasha daran gehindert hat, mich zu töten, nicht wahr?«
    »Er rief mich an und sagte mir, du
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