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Der Zuckerkreml

Der Zuckerkreml

Titel: Der Zuckerkreml
Autoren: Vladimir Sorokin
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baldowert.
    »Lutschen!«, fordert Ochlop streng.
    Drei Mägdelein beugen sich zum Rüssel, umschnäbeln ihn,
     polieren mit den Zungen. Das Gemächt des Opritschniks feiert seine
     Wiederauferstehung. Und nun hat Ochlop auf die milchhäutige Irotschka ein Auge.
    »Die da!«
    Die Freundinnen rüsten Irotschka zum Aufsitzen auf den
     süßen Pfahl: führen ihr ein Entspannungspillchen ein, schieben es tief in den Popo,
     aufs Röslein kommt eine rosa Salbe, damit dem Befehl leichter Folge zu leisten sein
     möge. Sodann wird Irotschka bei den weißen Ärmchen gehoben und gehalten, es wird Maß
     genommen, aufgesetzt und vorsichtig niedergedrückt.
    Irotschkas saftig Röslein wird auf Ochlops Gemächt
     gepflanzt.
    Doch aller quacksalberischen Vorsorge zum Trotz bricht ein
     tiefes Stöhnen zwischen Irotschkas Lippen hervor: Gar gewaltig ist dieses Gemächt
     und so überaus umfänglich, viel zu knollig, viel zu lümmelig für die Jungfer zart.
     Irotschka stöhnt, kämpft mit den Tränen, beißt sich die roten Lippen wund. Ihre
     Gehilfinnen halten sie und beschweren sanft die rundlichen Schultern, auf dass das
     Popochen tiefer rutsche. Aus Irotschkas Mund bricht ein Schrei.
    »Gewöhn dich dran!«, brummt Ochlop und grinst.
    »Ge-wöhn-dich-dran! Ge-wöhn-dich-dran!«, skandieren die
     Mädchen und suchen Irotschka in ein schwingendes Auf und Ab zu versetzen.
    »Gewö-ö-ö-öhn! Dich dra-a-a-a-an!«, echot die elektrische
     Rasselbande.
    »Au-u-u-a-ah!«, schreit Irotschka.
    Ihr weißes Popochen wird aufgetrieben, gnadenlos
     aufgekeilt. Ochlop schnaubt wie ein Hengst, schwabbelt als wie ein Seelöwe auf dem
     himmelblauen Laken. Lässt die kieksende Irotschka hüpfen. Die will nichts wie runter
     von dem klebrigen Pfahl, aber das lassen die Gespielinnen nicht zu, halten sie fest,
     zerren sie an den weißen Tittchen wieder nach unten.
    »Dran-ge-wöh-nen! Dran-ge-wöh-nen!«
    Und dem Weißfischlein aus Saratow bleibt nichts weiter
     übrig, als sich zu befleißigen und dran zu gewöhnen. Und hast du nicht gesehn, hat
     sie. Schreit nicht mehr, stöhnt nur noch. Reitet auf dem Gemächt über Stock und
     Stein. Und das Stöhnen, das ihren Lippen entfährt, ist nicht Schmerz, sondern
     Wollust. Und Irotschka kommt so in Fahrt, dass es ihr selbst auf einmal kommt. Sie
     juchzt, es schüttelt sie wie eine Fallsüchtige, sie presst ihre Tittchen, und:
    »A-a-a-a-a—mmmmmmmh-a-a-a-!«
    Da kann auch Ochlop nicht mehr an sich halten, es reißt
     ihn mit:
    »U-u-u-a-a-a-achrrrr—ja-a-a-ahh!«
    Tanetschka und Lenotschka gucken sich verwundert an und
     glucksen.
    »Das Dö-ö-öschen!«
    Und die Rasselbande kriegt sich gar nicht wieder ein:
    »Wie sü-ü-ü-ü-üß!!!«
    Ochlop klatscht den Mädchen auf den Po, zwickt sieund knurrt. Irotschka jault auf ihrem Pfahl. Die Mädchen finden
     es gut.
    So vergeht die Zeit …

    Irgendwann um Mitternacht verlässt Ochlop schwankend und
     stolpernd das Freudenhaus. Die Mädchen, züchtig bekleidet in Sarafan und Haube,
     geleiten ihn singend:
    »Willst, kühner Falke du, uns nun verla-has-sen?!«
    Und auch die Husarin ist dabei, streicht verstohlen über
     den seidigen Hügel, wo das Gemächt den Schlaf des Gerechten schlummert:
    »Vergiss uns nur nicht!«
    Der schlängelnde Tatare hilft Ochlop in den Merin.
    »Gute Fahrt!«
    Der Merin zwinkert mit rotem Auge und fährt brummend von
     dannen.
    Die Mädchen winken ihm nach mit ihren Tüchelein.
    »Heil euch, Opritschnik, Diener des Gossudaren!«

[Menü]
    CHLJUPINO
    Schon wieder muhte die Kuh, ließ den schwarz-weißen Kopf
     pendeln und peitschte Sascha mit ihrem dreckigen Schwanz.
    »Lass das, elendes Luder!«, rief Sascha und stieß der Kuh
     das Knie in den nicht sehr straffen Ranzen. »Bist schon ein Dreckstück. Dass der
     Schinder dich hole …«
    Sascha rieb die Zitzen mit Tronipul ein, bevor sie
     geschickt die Margerite ansetzte und
     einschaltete. Das Gerät brummte leise, die Kuh muhte und schlug mit dem Schwanz um
     sich.
    »Halt still, blöde Kuh! Stillhalten! Spinnst du?« Sascha
     packte das Tier beim Rist, bohrte das Knie in die Seite.
    Die Kuh muhte unzufrieden.
    »Bleib doch stehn, du dummes Tier. Dotscha, Dotschenka,
     meine gute, was hast du denn?« Sascha strich ein paarmal über den warmen Kuhrücken.
    Immer noch muhte die Kuh, ihr Atem ging schwer.
    »Tut doch gar nicht weh, was murrst du?«, sprach Sascha
     und streichelte die Kuh.
    Die Kuh muhte schwach, ihr Atem ging rasselnd, unruhig
     stampfte sie mit den
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