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Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition)

Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition)

Titel: Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition)
Autoren: Bonnyb
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Kindersitz, da er gelegentlich Moritz mitnahm. Ich schmiss mich auf den etwas durchgesessen Sitz und schnallte mich an, hielt es nach dem Motto: Besser schlecht gefahren, als gut gelaufen! Da ich kein Auto besaß war mir jeder motorisierte Untersatz recht.

Was sollte das heute noch werden. Ich traute mich kaum mehr zu ihm rüber zu schauen. Zum Glück hielt er in dem Moment an und ich registrierte erst einmal, wo wir uns befanden. Die ganze Fahrt über hatte ich nur Lysander im Auge behalten.
Wir befanden uns in der Südstadt, kein besonders guter Fleck, aber das Haus, vor dem wir hielten, war kein Mehrfamilienhaus, sondern ein kleines Häuschen, wirklich winzig.
Obwohl es sehr grau war und mal einen neuen Anstrich benötigte, wirkte es dennoch gemütlich. Vor jedem Fenster hingen Blumenkästen. Bunt leuchteten die offenen Blüten und der Kräutergarten, in einem der Kästen, verströmte sogar einen sehr intensiven mediterranen Duft. Eine Holzveranda ließ das Häuschen ein wenig nach amerikanischen Südstaaten aussehen.
"Das sieht toll aus, total gemütlich!", rief ich aus und Lysander strahlte mich an.
"Hab ich gebaut...also die Veranda mit Vordach ..." Stolz schwang in seiner Stimme mit.
Ich pfiff durch die Zähne, war erstaunt , wie vielseitig begabt er doch war. Er war gut mit den Händen und die Zweideutigkeit meiner Gedanken wurde mir bewusst.
Denken war in seiner Nähe ziemlich schwierig.
Wir stiegen aus und schnappten unsere Geschenke. Vor der Tür waren Luftballons angebracht. Auch wenn er sie nicht sehen konnte, Moritz liebte Ballons. Er drückte sie und die Geräusche, die sie machten, gefielen ihm so gut, dass er jedes Mal laut lachte, wenn er im Kindergarten einen in die Finger bekam. Etwas aufgeregt war ich jetzt schon. Würde der kleine Kerl sich freuen?

Geburtstag mit Überraschungen ...

Er freute sich! Nachdem wir geklingelt hatten und Karen, so hieß die Schwester von Lysander, geöffnet hatte, vernahm er zuerst seinen Onkel. Er hatte ihn am Schritt und an der Stimme sofort erkannt.
" Onkel Lysander, endlich bist du da, ich hab doch Geburtstag heute!", verkündete er, als ob es keiner wüsste.
Ziemlich zielsicher bewegte er sich auf diesen seinen Onkel zu. Man merkte ihm an, dass er sich absolut sicher in den eigenen vier Wänden fühlte. Dann hatte er ihn erreicht und seine kleinen Hände legten sich um dessen Hals. Fest drückte er seinen Onkel an sich und ich musste schlucken, so anrührend wirkte die Szene. Karen stand da und auch sie verschwand lieber in der angrenzenden Küche, um nicht vor mir in Tränen auszubrechen. Ich trat ein und schloss leise die Tür hinter mir.
Nicht leise genug, denn den guten Ohren des kleinen Moritz entging nichts.
"Wer ist da? Ich weiß, dass da noch wer ist!"
Er sah genau in meine Richtung und dann kam er auf mich zu. Ich ging in die Knie, um mich auf seine Höhe zu begeben. Vor mir blieb er stehen und steckte die Hände tastend aus. Als er meine Wange berührte, versuchte ich ganz stillzuhalten.
Tastend nahm er nun auch die andere Hand zur Hilfe. Seine kleinen Finger begannen mein Gesicht zu erkunden, fuhren über Nase, Mund, Kinn und Stirn. Er wuschelte durch meine Haare und zog an meinen Ohrläppchen.
Sein angestrengter Gesichtsausdruck nahm mich gefangen. Dieser kleine Mensch sah mich mit den Händen, machte sich ein Bild durch Berührung und sog alles, was er fühlte, in sich auf, verarbeitete es in seinem Kopf zu einem ganz eigenen Bild.
Bilder, die nur er sehen konnte und die uns nie erreichen würden, genau, wie er unsere Welt nicht sehen würde.
"So siehst du also aus, Sebastian!", strahlte er mich jetzt an.
Woher wusste er, dass ich es war? Ich hatte kein Wort gesagt.
"Ich hab dich sofort am Geruch erkannt. Du riechst gut. Mama, Lysander und du, ihr riecht mit Abstand am besten."
Er zog mich jetzt hinter sich her und ich musste erst mal tief Luft holen, um mit der Situation klarzukommen. Dieser Moment mit Moritz war sehr besonders gewesen und hatte mich aufgewühlt. Lysander lächelte mich an, diesmal dankbar und ich lächelte schief zurück.

"Kuchen für alle, hinsetzen und Essen fassen!", rief Karen fröhlich in die kleine Runde.
Wir setzten uns an den gedeckten Tisch. Lysander saß neben mir, was mich mehr als nervös machte.
Unterm Tisch berührten sich ständig unsere Beine und ich meinte zu spüren, dass Lysander seins absichtlich an meinem rieb. Die Gabel fiel mir mehrmals aus der Hand und Karen lachte schon über mich.
Moritz zappelte auf
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