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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode
Autoren: Dima Zales
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hinten näherte. Sie konnte es an den vergrößerten Pupillen ihres Gegners und an einer kurzen Reflektion in seinen Augen erkennen. Und gerade als der andere Soldat nach ihr schlug, wich sie im letzten Moment aus, spürte das Schwert dort durch die Luft schneiden, wo vor einer Sekunde noch ihr Kopf gewesen war.
    Jetzt kämpfte sie gegen zwei Angreifer an, aber das schien ihr nichts auszumachen. Sie war immer noch in der Lage, beiden Schwertern auszuweichen. Einer zielte auf ihren Arm, der andere auf ihr Bein und ihr Körper verdrehte sich auf eine Weise, wie er es noch niemals zuvor getan hatte. Einen kurzen Augenblick lang war es zwar unbequem, aber effektiv — die Soldaten trafen sie wieder nicht.
    Das war der Moment, in dem sie das erste Brüllen und einen Schrei hörte. Ein Löwe fiel einen Soldaten an und sie konnte seinen Schmerz spüren, als das Schwert des Soldaten seine Klaue durchstach. Zur gleichen Zeit hörte sie den Schmerzensschrei des Soldaten, dessen Kehle von den scharfen Zähnen des Löwen aufgerissen wurde.
    Ein weiterer Soldat schloss sich Galas Gegnern an. Jetzt musste sie gegen drei Männer ankämpfen, aber sie begann die Bewegungen zu verstehen und der Tanz wurde einfacher anstatt schwieriger.
    Es schien, als könne sie sich wie sie bewegen, nur besser und schneller. Effizienter.
    Die Löwen fielen die Soldaten an. Ohne zu wissen wie sie es machte, nahm Gala die Bewegungen der Tiere wahr. Es war, als baue sich eine eigenartige Verbindung zwischen ihr und den Tieren auf. Obwohl es unmöglich zu sein schien, korrigierte Galas Gehirn die Bewegungen der Löwen und sorgte dafür, dass sie den Bewegungen der Soldaten auswichen, genauso wie Gala das machte, wenn sie angegriffen wurde. Gleichzeitig zügelte sie die Löwen, hielt sie davon ab, die Soldaten zu zerfleischen, wie sie es eigentlich gerne machen würden.
    Voller Blutlust kämpften die Löwen gegen ihre Kontrolle an und sie fühlte, wie die Verbindung zwischen ihnen schwächer wurde, je mehr Soldaten dem Kampf beiwohnten. Jetzt wich sie selbst schon fünf Angreifern aus. Ein Schwert traf einen der Löwen, schnitt brutal in seinen Rücken. Galas Wut brach erneut hervor — nur konnte sie diesmal nicht wirklich sagen, ob es ihre eigene war, oder die des Löwen.
    In diesem Moment hörte sie Maya und Esther ängstlich aufschreien.
    Ihr Kopf explodierte vor Wut.
    Gala war fertig damit, sich einfach nur zu verteidigen.
    Als der nächste Soldat zum Angriff ansetzte, schnappte sie sich sein Schwert, riss es ihm mit einer schnellen Bewegung aus der Hand und versenkte es in seiner Brust. Sie zog es wieder hinaus und schwang es gegen ihren zweiten Angreifer. Diesmal zielte das Schwert in ihrer Hand auf seine Kehle. Sie stimmte ihre Bewegungen so ab, dass sie gleichzeitig den Schlag des dritten Angreifers so abwehrte, dass er die Schulter eines seiner Kameraden traf. Und noch bevor der verwundete Soldat überhaupt schreien konnte, fing Gala schon sein fallendes Schwert auf und schwang beide Waffen in einer tödlichen Bewegung.
    Zwei kopflose Körper fielen zu Boden, während Gala stehen blieb und ihr Kopf immer noch von einer heißen, weißen Wut ganz benebelt war. Irgendwo dort draußen lag der Löwe in seinem Todeskampf und seine Qualen machten sie noch verrückter.
    Immer mehr Soldaten griffen sie an und Gala zerschnitt sie mit tödlicher Präzision. Sie kontrollierte die Bewegungen ihrer Hände und ihres Körpers nicht bewusst; es schien fast so zu sein, als sei sie jemand anderes. Abwehren, stechen, schneiden, ausweichen — alles schien sich zusammenzufügen, als sie kämpfte um zu dem Tier zu gelangen, dessen Schmerz sie fühlte. Die Männer um sie herum fielen wie die Fliegen und der Boden färbte sich von dem ganzen Blut rot.
    Auf einmal tauchten vor ihr vier Soldaten auf, die sich viel schneller bewegten als alle diejenigen, denen sie bis jetzt begegnet war. Der Größte von ihnen trug einen Anhänger um den Hals.
     

41. Kapitel: Barson
     
    Nichts lief nach Plan. Barson sah ungläubig dabei zu, wie die junge Frau sich mit übermenschlicher Stärke und Können ihren Weg durch seine Männer hackte.
    Als er zuerst gesehen hatte, wie sie mit ihrer eigenartigen Begleitung aus dem Nichts auftauchte, hatte er gewusst, die Gerüchte stimmten — sie war wirklich eine mächtige Zauberin. So viele zu teleportieren war eine Leistung, die nur wenige Ratsmitglieder vollbringen konnten, wenn überhaupt. Wie konnte eine Frau, von der niemand jemals
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