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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode
Autoren: Dima Zales
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zuvor gehört hatte, so etwas schaffen?
    Einen Moment lang zögerte er und fragte sich, ob er das Richtige machte. Etwas so wundervolles zu zerstören wäre eine Schande, aber er hatte es Augusta versprochen — und er brauchte seine Geliebte auf seiner Seite. Er traf eine Entscheidung und befahl seinen Männern, anzugreifen.
    Sie hatten sich schon auf eine andere Art des Kampfes vorbereitet; keine Armee war seit der Revolution gegen einen Zauberer vorgegangen. Natürlich hatte damals niemand die Strategie angewandt, die er jetzt testen wollte.
    Anstatt eine Einheit zu bilden, hatte er seine Soldaten in kleine Einheiten aufgeteilt um die Chancen zu verringern, dass ein bestimmter Zauberspruch sie alle traf. Er würde niemals vergessen, wie leicht Augusta die Bauernarmee dezimiert hatte, und er würde nicht zulassen, dass seine Männer das gleiche Schicksal ereilte. Im Gegensatz zu diesen armen Seelen, war seine Armee vor den elementaren Zaubersprüchen geschützt und hatte detaillierte Anweisungen bekommen, wie sie sich verhalten sollte, falls die Erde sich bewegte. Deshalb waren sie auch unversehrt geblieben, als das Mädchen den mächtigsten Feuerzauber entfacht hatte, den er jemals gesehen hatte.
    Er hatte jedoch nicht damit gerechnet, auf einen meisterhaften Schwertkämpfer zu treffen. Trotz seiner zarten Erscheinung kämpfte das Mädchen wie ein besessener Mann, wie ein Dämon aus den alten Märchen, mit einem Können und einer Wendigkeit, die wahrscheinlich seine eigenen Fähigkeiten übertraf — und sie wurde sekündlich besser. Wie lernte sie so schnell? Was war sie? Sie besaß eine Art kalkulierte Präzision in ihren anmutigen Bewegungen die fast ... unmenschlich war.
    Er bemerkte nur eine Schwäche. Sie schien abgelenkt zu werden, wenn die Löwen und die alten Frauen in Gefahr waren. Und so widerwärtig es auch war, Barson wusste genau, was er zu tun hatte.
    Er gab die Anweisung, die Tiere in Brand zu setzen, und bewegte sich entschlossen mit seinen besten Männern nach vorne.
    Sie begegnete ihm ohne jede Spur von Angst. Innerhalb weniger Momente kämpften Barson und seine Männer um ihr Leben. Das Mädchen hielt zwei Schwerter in ihren Händen und griff bei jeder sich bietenden Gelegenheit an, wehrte jeden Schlag ab, der auf sie zukam. Das Schlimmste von allem war jedoch, dass sie mit jedem Schlag besser wurde, immer schneller und effizienter, je länger der Kampf andauerte. Wenn er sich nicht in Lebensgefahr befunden hätte, hätte Barson alles dafür gegeben, ihre Technik zu studieren, da sie an diesem Punkt schon die personifizierte Perfektion war, eine Meisterin mit dem Schwert, jede ihrer Bewegungen mit einem tödlichen Ziel.
    Das erste Blut dieser heftigen Auseinandersetzung floss nach einem Schlag auf Kiams Schulter. Eine Minute später blutete Larn am Oberschenkel. Wütend legte Barson seine ganze Kraft in einen letzten, verzweifelten Angriff — und dann roch er den sauren Geruch von brennendem Löwenfell.
    Das Mädchen erschauderte, ihre Konzentration brach ab und Barson sah endlich eine offene Stelle in ihrer Verteidigung. Ein schneller Schlag und sein Schwert schnitt ihr den Bauch auf, hinterließ eine tiefe, stark blutende Wunde.
    Sie schrie, ließ ihre Waffen fallen und hielt sich ihren Bauch.
    Barson und seine Männer setzten zum Todesstoß an.
     

42. Kapitel: Gala
     
    Gala hatte zuvor Schmerz verspürt, aber nichts hatte sie auf das hier vorbereitet.
    Diese Schmerzen schwächten sie. Der Mann mit dem Anhänger — der wie kein zweiter zu kämpfen schien — hatte sie aufgeschlitzt.
    Sie hielt sich ihren Bauch und konnte das warme Blut durch ihre Finger fließen spüren. Zum ersten Mal traf sie die Erkenntnis, dass sie ernsthaft aufhören könnte zu existieren.
    Nein. Diese Möglichkeit konnte Gala nicht akzeptieren.
    Die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen. In einiger Entfernung konnte sie die Löwen brüllen hören und fühlte die Schmerzen ihres brennenden Fleisches. Sie konnte auch die Schwerter der Soldaten erkennen, die sich langsam auf sie zu bewegten, um ihr Leben zu beenden.
    In diesem kurzen Moment schossen ihr eine Million Gedanken durch den Kopf. Der Schmerz ihrer Wunde war furchtbar, und die Erkenntnis, den Soldaten die gleichen Schmerzen zugefügt zu haben, verstärkte ihren inneren Aufruhr. Würde sie jetzt sterben? Konnte sie sterben? Bis jetzt hatte sich ihr Körper nicht wie der einer normalen Frau verhalten, aber er musste trotzdem irgendwelchen Regeln folgen, die
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