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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode
Autoren: Dima Zales
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wiederholte diesen Vorgang immer wieder. Die Schmerzensausbrüche verhinderten, dass er in diesen bewusstlosen, glückseligen Zustand versetzt wurde.
    Vor sich sah er, wie Gala zu fallen begann, und er fühlte, wie der Heilzauber schwächer wurde. Blitz und Donner hörten auf, obwohl der Regen unverändert weiter fiel.
    Blaise steuerte seine Chaise Richtung Boden und konnte sie gerade noch rechtzeitig unter Galas fallenden Körper manövrieren.
    Sie landete auf ihm und Blaise umarmte sie, zog sie eng an sich heran. Sie schien bewusstlos zu sein aber lebte, und ihr weicher, schlanker Körper lag warm an seiner Brust. Zitternd dankte Blaise in Gedanken allen seinen Lehrern, selbst dem Bastard Ganir dafür, seine mathematische Begabung gefördert und vermehrt zu haben. Wäre der Winkel seiner Landung nur ein wenig anders gewesen, wäre Gala unter ihm auf den Boden aufgeschlagen.
    Blaise betrachtete ihr zartes Gesicht, beugte sich nach unten und küsste sanft ihre Lippen. Sie schmeckten nach Regen und der einzigartigen Essenz, die sie ausmachte. Er konnte nicht glauben, dass sie endlich da war, bei ihm, und er umarmte sie, versuchte, sie nicht in seinen Armen zu zerdrücken. Selbst in der Bekleidung der Bauern und mit einem dreckigen Gesicht war sie so schön, dass es ihn schmerzte.
    Sie flogen langsam auf die Erde zu und zum ersten Mal sah er das ganze Feld. Einige der Soldaten, welche dort lagen, begannen sich zu bewegen, obwohl viele von ihnen immer noch Metall in der Rüstung stecken hatten. Es liefen auch Löwen umher, ein Anblick, der Blaise mehr überrascht hätte, wäre der Rest nicht so überwältigend. Am Ende des Feldes konnte er Maya und Esther sehen. Sie umarmten sich und schauten mit angsterfüllten Gesichtern auf das Feld.
    Die Chaise berührte den Boden und Blaise stieg mit Gala in seinen Armen ab. Sie bewegte sich, machte ein leises Geräusch, und dann öffneten sich ihre Augen.
    Blaise lächelte, als sich ihre Blicke trafen.
    »Blaise!« Ihr Gesicht erhellte sich mit freudiger Überraschung. »Du bist hier!«
    »Ja«, sagte er sanft. »Ich bin hier und werde auch nirgendwo hin gehen.« Er beugte sich hinab und küsste sie noch einmal. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und sie zog seinen Kopf zu sich, um ihn so leidenschaftlich zu küssen, dass Blaise anstatt des kalten Regens, eine Hitzewelle spürte. Zum ersten Mal, seit Gala gegangen war, fühlte er sich lebendig — lebendig und voller Verlangen nach ihr.
    Bevor er völlig seinen Verstand verlieren konnte, unterbrach er den Kuss. So unwillig er das auch machte, er musste erst einmal die Situation erfassen. »Was ist hier passiert?«, fragte er und stellte sie vorsichtig auf ihre Füße.
    Gala blinzelte und schien einen Moment lang nicht zu wissen, was er meinte. Dann blickte sie sich um. »Sie sind geheilt«, sagte sie erstaunt, trat zurück und zeigte auf die Löwen. »Schau, Blaise, sie sind alle geheilt!«
    Blaise betrachtete die wilden Tiere, die jetzt auf Maya und Esther zuzugehen schienen. »Das ist gut, nehme ich an«, sagte er ein wenig unsicher. Um sie herum konnte er sehen, wie auch die Soldaten sich langsam erhoben.
    »Sie sind auch geheilt«, sagte Gala, die seinem Blick gefolgt war. »Ich muss das unbeabsichtigt getan haben.« Sie hörte sich erleichtert an, was Blaise komisch vorkam.
    »Ich dachte, sie hätten versucht dich umzubringen«, entgegnete er. »Was ist hier heute passiert?«
    Und als sie über das Feld mit den benebelten Soldaten, welche sich langsam erholten, zu Maya und Esther gingen, erzählte Gala ihm alles über den Kampf und die Zwischenfälle auf dem Markt und im Kolosseum.
    Blaise hörte ihr ehrfürchtig zu. Er hatte gewusst, sie würde mächtig sein, aber selbst er konnte sich einige der Sachen, die sie getan hatte, nicht vorstellen. Und sie schien noch nicht einmal Kontrolle über ihre Kräfte zu haben.
    »Es tut mir leid, dass ich gegangen bin«, sagte Gala, als sie sich den beiden älteren Frauen näherten. Ihre Stimme war voller bitterem Bedauern. »Ich habe so viel Chaos und Leid angerichtet ... Ich kann mich nicht kontrollieren, Blaise. Ich hätte bei dir bleiben und versuchen sollen, die Magie so zu lernen, wie du das wolltest, anstatt wegzugehen, um die Welt zu sehen. Nichts davon—« sie zeigte auf das blutige Feld, »—hätte passieren müssen.«
    Blaise nahm ihre Hand und drückte sie leicht. »Mach dir keine Sorgen«, sagte er ruhig. »Von jetzt an werde ich bei dir sein.« Ihre Hand fühlte sich
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