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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
Autoren: Jordan Belfort
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gefräßig an mir, dass ich im Grunde versuchte, mir das Leben zu nehmen? Also wenn ich darüber nachdachte, war das völlig verrückt. Ich hatte 1.000 Mal mein Leben riskiert und nicht mal einen Kratzer abbekommen. Ich war betrunken gefahren, stoned geflogen, auf der Kante eines Hochhauses balanciert, während eines Blackouts getaucht, hatte in Kasinos in der ganzen Welt Millionen verspielt und sah immer noch keinen Tag älter aus als 21.
    Ich hatte viele Spitznamen: Gordon Gekko, Don Corleone, Kaiser Soze; sie nannten mich sogar den King. Doch am liebsten war mir der Wolf der Wall Street, denn das passte zu mir wie die Faust aufs Auge. Ich war der ultimative Wolf im Schafspelz: Ich sah aus wie ein Kind und benahm mich wie ein Kind, aber ich war kein Kind. Ich war 31 und ging auf die 60 zu, denn ich lebte Hundejahre - ich alterte jedes Jahr um sieben Jahre. Aber ich war reich und mächtig, ich hatte eine supertolle Frau und eine vier Monate alte Tochter, die fleischgewordene Perfektion war.

    Alles war gut, wie man so schön sagt, und es schien alles zu klappen. Ich wusste, dass ich irgendwie - wie genau wusste ich nicht - unter einer Seidensteppdecke für 12.000 Dollar landen und in einem königlichen Schlafgemach schlafen würde, das mit so viel chinesischer Seide ausgestattet war, dass man daraus Fallschirme für ein ganzes Geschwader Fallschirmjäger hätte machen können. Und meine Frau ... nun, sie würde mir verzeihen. Das hatte sie schließlich immer getan. Und mit diesem Gedanken verlor ich das Bewusstsein.

    13. DEZEMBER 1993
    Am nächsten Morgen - oder wenn Sie Haare spalten wollen, ein paar Stunden später - hatte ich einen fantastischen Traum. Es war die Sorte Traum, die sich jeder junge Mann erhofft und um die er betet, und so ließ ich mich darauf ein. Ich liege allein im Bett, da kommt Venice, die Nutte, zu mir. Sie kniet neben der Kante meines riesigen Bettes, die perfekte Vision schwebt gerade so weit von mir entfernt, dass ich sie nicht erreiche. Jetzt sehe ich sie ganz deutlich ... die prächtige kastanienbraune Mähne ... ihre feinen Gesichtszüge ... die knackigen kleinen Möpse, ihr unglaublich geschmeidiger Schoß, der vor Begierde und Verlangen glänzt.
    „Venice", sage ich. „Komm zu mir, Venice. Komm zu mir, Venice!" Venice kommt auf Knien zu mir her. Ihre Haut ist hell und weiß, sie schimmert inmitten der Seide ... die Seide ... überall Seide. Ein seidener Himmel hängt über dem Bett und von den vier Bettpfosten wogt weiße chinesische Seide herab. So viel weiße chinesische Seide ... ich ertrinke in der verfluchten weißen Seide. In diesem Moment fallen mir die irrwitzigen Summen ein: Die Seide hat 250 Dollar pro Meter gekostet und es sind 200 Meter. Also weiße Seide für 50.000 Dollar. So viel scheiß weiße Seide.

    Aber das hat meine Frau gemacht, die aufstrebende Innenausstatterin - oder Moment, war das nicht der Plan vom letzten Monat? Ist sie jetzt nicht eine aufstrebende Köchin? Oder eine aufstrebende Landschaftsarchitektin? Oder Weinkennerin? Oder Modedesignerin? Wer soll sich denn mit den ganzen aufstrebenden Sachen noch zurechtfinden? Es ist so ermüdend ... so ermüdend, mit einer Martha Stewart im Embryonalstadium verheiratet zu sein.
    Da spüre ich einen Tropfen Wasser. Ich schaue nach oben. Was zum Teufel? Gewitterwolken? Wie kann es im königlichen Schlafgemach Gewitterwolken geben? Wo ist meine Frau? Verdammte Scheiße! Meine Frau! Meine Frau! Hurrikan Nadine! PLATSCH!
    Ich wachte auf und sah das wütende, aber großartige Gesicht meiner zweiten Frau Nadine. In der rechten Hand hielt sie ein leeres 0,33er- Glas mit Wasser; die linke Hand war zur Faust geballt und von einem siebenkarätigen kanariengelben platingefassten Diamanten geschmückt. Sie war keine anderthalb Meter von mir entfernt und wippte auf den Füßen vor und zurück wie ein Preisboxer. Ich sagte meinem Verstand schnell, dass er auf den Ring achten sollte.
    „Warum zum Geier hast du das gemacht?", brüllte ich halbherzig. Ich fuhr mir mit dem Handrücken über die Augen und nahm mir einen Augenblick Zeit, Ehefrau Nummer 2 anzuschauen. Mein Gott, was war sie doch für ein geiles Stück, meine Frau! Das konnte ich ihr nicht einmal jetzt absprechen. Sie trug ein winziges pinkfarbenes Hängekleidchen, so kurz und so knapp geschnitten, dass sie darin nackter aussah, als wenn sie gar nichts angehabt hätte. Und ihre Beine! Herrje, sahen die toll aus! Aber darum ging es jetzt überhaupt nicht. Ich musste
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