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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini
Autoren: Carter Brown
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den
Mädchennamen meiner Frau benutzte: Holt. Dem Zeitungsbericht nach wurde sie als
Jenny Holt identifiziert - eine Kellnerin, die in irgendeinem fragwürdigen
Kaffeehaus tätig war! Es gibt nur drei Leute, die ihre wahre Identität kennen —
ich, Miss Peel und nun Sie.«
    Ein boshafter Schimmer blitzte
kurze Zeit im Hintergrund der frostigen Augen auf. »Ich möchte, daß folgendes
ganz klar ist, Holman: Wenn noch eine einzige weitere Person herausfindet, daß
diese Kellnerin die Tochter von Axel Monteigne war, werden Sie bereuen, je das
Licht der Welt erblickt zu haben .«
    »Sie haben eine Gabe, sich
kristallklar auszudrücken, Mr. Monteigne«, äußerte ich anerkennend. »Schön, da
ich nun nicht den Faden bei der Polizei aufnehmen kann, bleibt als einzige
Alternative, den Wegen des Pärchens während der letzten zwei Jahre nachzugehen
und mit dem Bräutigam zu beginnen, der sich mit seiner Braut vor verschlossener
Tür fand.«
    »Johnny Fedaro«, sagte er voll
beißendem Spott. »Einer dieser billigen, gelackt aussehenden
kleinen Strolche , wie sie aus dem Unterholz von Las Vegas krabbeln. Dort
hat sie ihn kennengelernt — ließ dabei in einer Nacht dreitausend Dollar an
seinem Blackjack -Tisch springen, um später von ihm
Old Fashioneds und Sympathie auf seine Kosten
angeboten zu erhalten .« Sein Mund verzerrte sich zu
einem häßlichen Grinsen. »Ich wette, er bildete sich ein, er hätte es
geschafft, als er Axel Monteignes Tochter und einziges Kind ehelichte. Ich
würde freudig weitere dreitausend Dollar hergegeben haben, um sein Gesicht zu
sehen, als der Butler den beiden die Tür vor der Nase zuschlug .«
    »Ich werde also mit ihm
anfangen«, sagte ich. »Wie möchten Sie die Sache gehandhabt wissen?
Wöchentliche Berichte oder...?«
    »Ich will Sie nicht wiedersehen,
bevor Sie nicht in der Lage sind, mir detailliert über das Geschehen in diesen
beiden Jahren zu berichten«, sagte er kalt. »Meine Zeit ist zu kostbar, als sie
mit dem Anhören der Trivialitäten zu vergeuden, die Sie mir jede Woche
anbringen .«
    »Ich habe eine Frage«, sagte
ich.
    »Ja?«
    »Wünschen Sie, daß ich mich
zuerst um die Erledigung letzter Details kümmere? Ich meine, wollen Sie, daß
ich mich um ein ordentliches Begräbnis kümmere und all das ?«
    Seine Augenbrauen hoben sich in
mildem Erstaunen. »Wer wird wegen des Todes einer kleinkarierten Kellnerin
schon so sentimental werden, Holman ?«
    Der beißende Gestank einer
dieser tödlich wirkend aussehenden Zigaretten drang mir in die Nase, als ich in
Miss Peels Büro zurückkehrte.
    »Ich habe einen Scheck für Sie,
Mr. Holman«, sagte sie.
    »Spesen ?« fragte ich.
    Sie händigte mir ihn wortlos
aus. Ich warf einen Blick darauf und hätte beinahe meinen Augen nicht getraut —
was heutzutage nicht mal mehr in Dingskirchen vorkommt —, als ich sah, daß er
auf den gesamten Betrag von fünfundzwanzigtausend Dollar ausgestellt war.
    »Mr. Monteigne setzt volles
Vertrauen in Sie, Mr. Holman«, sagte Miss Peel mit trockener Stimme.
    »Selbstverständlich«, knurrte
ich. »Mir bleibt keine Wahl, als den Auftrag anzunehmen, und wenn ich ihn nicht
zur Gänze erledige, wird es ihm ein persönliches Anliegen sein, mich restlos am
Boden zu zerstören. Ich habe es drinnen mit dürren Worten repetiert .« Ich machte eine Kopfbewegung zu der geschlossenen Tür
hin.
    »Sie wollen mir doch nicht
erzählen, daß Sie jetzt ein wenig nervös sind, Mr. Holman ?« fragte sie mit einem bösartigen Glitzern in ihren durchdringenden grauen Augen.
    »Nervös nicht, aber
beunruhigt«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch
keinen derartig von Haß erfüllten Menschen kennengelernt .«
    »Seine private Welt ging in
Scherben, als Marian ums Leben kam«, sagte sie in simpler Feststellung einer
Tatsache.
    »Marian?«
    »Seine Frau — Marian Holt — , so jung sind Sie nicht mehr, als daß Sie sich nicht mehr
an Sie erinnerten.«
    »Ach die Marian Holt?
Der größte Filmstar in den vierziger Jahren. Die war mit Monteigne verheiratet ?« Ich starrte sie ungläubig an. »Die Vorstellung jedes G.I.
vom Paradies bestand doch in dem Wunsch, in ein Einzimmerappartement mit einer
mitten auf der Couch ausgestreckten und ihn erwartenden Marian Holt
heimzukehren .« Ich schüttelte langsam den Kopf. »Das
Mädchen, das ihre Höschen auszog und sie einem französischen General
überreichte, als er sagte, er habe keinen spürbaren Beweis amerikanischer
Unterstützung? Das war Axel
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