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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin
Autoren: Erika O'Rourke
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Gedächtnis. Meine einzige Chance, meinen Onkel zu schlagen. » Die Abmachung steht weiterhin. Nichts über Colin, und wenn ich dir sage, dass du von irgendetwas die Finger lassen sollst, tust du es auch.«
    » Ganz wie du willst.«
    » Morgen nach der Schule, in Ordnung? Und bring Nick nicht mit. Versuch, nicht aufzufallen.«
    » Du tust das Richtige«, erklärte sie. » Das würde sogar mein Vater sagen.«
    Als Nächstes rief ich zu Hause an, weil ich wusste, dass meine Mutter in Panik sein würde, und machte mich auf das Unwetter gefasst.
    Es brach gar nicht los.
    » Mein Schatz! Wie geht es Colin?«
    » Er … ruht sich aus. Woher weißt du …«
    » Oh, ich habe deinen Onkel angerufen, um ein paar Fragen zur Versicherung zu stellen. Er hat erwähnt, dass du vorbeigekommen bist und dass Colin krank ist. Ist es die Grippe? Ich wette, er hat sich nicht gegen Grippe impfen lassen, nicht wahr?«
    » Wahrscheinlich nicht.«
    » Möchtest du, dass ich etwas vorbeibringe? Ich habe schon ein bisschen Suppe fertig. Die schmeckt ihm doch vielleicht, wenn er erst auf dem Wege der Besserung ist.«
    » Ich bringe ihm vielleicht morgen etwas vorbei«, sagte ich. » Nach der Schule.«
    » Das klingt nett. Es gibt dir auch etwas zu tun, da das Slice doch geschlossen hat.«
    » Ja.«
    » Dein Onkel hat gesagt, dass du im Morgan’s aushelfen könntest, bis wir den Betrieb wieder aufnehmen. Ist das nicht reizend? Ich habe mir erst etwas Sorgen gemacht, weil ich nicht sicher bin, ob eine Bar wirklich ein angemessener Arbeitsplatz für dich ist, aber so bleibt alles in der Familie. Und du weißt, wie schwer es ist, deinem Onkel etwas abzuschlagen.«
    » Ich möchte nicht in der Bar arbeiten.« Billy war schon wieder dabei, mich herumzustoßen. Wie kam es nur, dass meine Mutter so blind war, was ihn betraf?
    » Ich weiß, dass du wütend auf ihn bist, aber ich glaube wirklich, dass es sicherer ist.« Sie hielt inne. » Für alle.«
    Und zum ersten Mal hörte ich, was sie sagen wollte. Ich weiß nicht, warum ich so lange dazu gebraucht hatte. Es war dasselbe, was sie mir schon die ganze Zeit über gesagt hatte. Sie war nicht blind, was Billys Taten anging, und war es auch nie gewesen. Sie hatte nur in der Falle gesessen, sich ein Leben aufgebaut, das sie ertragen konnte, und gelernt, die Augen vor den Dingen zu verschließen, die unerträglich waren.
    Kein Wunder, dass sie so unglaublich ruhig geblieben war, als sie vermutet hatte, dass ich mit Colin zusammen war. Er war ein Bekannter, loyal und noch dazu bereit, unter Einsatz seines Lebens für meine Sicherheit zu sorgen. Wenn man die Tatsache ausblenden konnte, dass er für die Mafia arbeitete – und meine Mutter war sehr gut darin, unerquickliche Tatsachen auszublenden –, dann war er der Traum jeder Schwiegermutter.
    Ich warf einen Blick auf Colin, der auf dem Sofa schlief, und überlegte, ob ich ihr sagen sollte, dass ich über Nacht bleiben würde. Aber selbst mithilfe der Magie hätte ich meine Mutter nicht so sehr ändern können. » Ich bleibe noch ein kleines bisschen länger hier«, erklärte ich. » Dann komme ich nach Hause.«
    » Ich warte mit dem Abendessen«, sagte sie. » Ich freue mich so, wenn du wieder da bist, Süße.«

Kapitel 49
    Lena wartete am nächsten Morgen unmittelbar hinter der Eingangstür der Schule auf mich. Es war zu kalt, um auf dem Hof stehen zu bleiben, und Colin lag immer noch zu Hause danieder und schickte mir pro Stunde eine mürrische SMS , um festzustellen, ob bei mir alles in Ordnung war. Wir gingen in die Cafeteria hinüber, besetzten einen Tisch und taten so, als ob wir lernen würden.
    » Wie geht es Colin?«
    » Er ist sehr schlecht gelaunt.«
    » Ganz wie immer, hm? Er war stinksauer, als du gestern gegangen bist. Ich musste mich beinahe auf ihn setzen, um ihn davon abzuhalten, dir zu folgen.«
    » Das habe ich mir schon gedacht. Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast.«
    Sie beugte sich vor und stützte das Kinn in die Hände. » Deine Familie ist wirklich so schlimm, wie alle sagen, nicht wahr?«
    Ich sah ihr in die Augen. Sie kannte die Antwort bereits. » Noch schlimmer.«
    » Und dein Onkel hat Colin diese Typen auf den Hals gehetzt, weil ihr etwas miteinander angefangen habt?«
    » Er war nicht gerade begeistert.« Schwer zu sagen, was Billy mehr störte – meine Beziehung zu Colin oder die Tatsache, dass wir uns gegen ihn aufgelehnt hatten. Es lief ohnehin auf dasselbe hinaus.
    » Weißt du, in manchen Familien erteilen sie
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