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Der Wald: Roman

Der Wald: Roman

Titel: Der Wald: Roman
Autoren: Richard Laymon
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zurück.
    Benny hatte die vier Getränkedosen auf den Boden gestellt, um die Hände frei zu haben. Er tippte am Snackautomaten eine Nummer ein. Hinter der Sichtscheibe klappte ein Bügel hoch und ließ eine Tüte Chips in die Ausgabeöffnung fallen.
    Julie hob die kalten, feuchten Dosen auf. Benny zog vier Tüten Kartoffel- und Maischips. Gemeinsam gingen sie aus dem Laden.
    An der Tür sah Julie, wie Tim die Motorhaube des Pick-ups aufklappte. »Bis dann!«, rief sie.
    »Komm nochmal vorbei«, sagte er.
    Julie stieg ins Auto. Sie verteilte die Getränke, gab Karen das restliche Geld zurück und bedankte sich.
    Als sie losfuhren, blickte sie aus dem Heckfenster. Tim wischte gerade mit einem roten Lappen einen Ölpeilstab ab.
    »Er scheint ein netter Junge zu sein«, sagte Dad.
    »Seinem Vater gehört die Tankstelle«, entgegnete Julie.
    »Ah? Du hast ihn wohl unter die Lupe genommen, was?«
    »Nein, wir haben uns nur kurz unterhalten, sonst nichts.«
    »Quatsch mit Soße«, sagte Benny.
    »Er könnte ungefähr in Nicks Alter sein«, meinte Dad.
    »Nick?«
    »Flashs Sohn. Erinnerst du dich an ihn? Von dem Betriebsfest?«
    »Nö.«
    »Das ist schon fünf oder sechs Jahre her. Ich glaub, du bist mit ihm zusammen beim Dreibeinlauf angetreten.«
    »Ach so, der .« Sie lächelte. »Wir haben gewonnen. Er ist Mr. Gordons Sohn?«
    »Ja. Er ist jetzt siebzehn.«
    »Ach ja?« Vielleicht würde der Ausflug doch nicht so übel werden.
    »Aua!«, schrie Heather und umklammerte ihren Handrücken.
    »Rose, nicht so grob.«
    »Ich hab sie nicht fest geschlagen.«
    Alice Gordon warf ihrer Tochter einen warnenden Blick zu. Sie überlegte, ihnen zu sagen, sie sollten mit dem Spiel aufhören, doch Heather hatte schon wieder ihre Hand hinter dem Rücken versteckt und wollte weitermachen.
    »Eins, zwei, drei«, sagte Rose. Ihre flache Hand schoss nach vorn. Im selben Augenblick tauchte Heathers Hand mit zwei ausgestreckten Fingern auf. »Ha! Schere schneidet Papier!«
    Rose hielt ihre Hand hin. Um sich zu rächen, schlug Heather fest darauf.
    »Hat gar nicht wehgetan«, spottete Rose.
    Sie bereiteten sich auf die nächste Runde vor. »Eins, zwei, drei«, sagte Rose.
    Heather zog wieder die Schere hinter dem Rücken hervor. Rose schwang ihre flache Hand nach vorn und schloss sie dabei zur Faust. »Stein zerschlägt Schere«, verkündete sie.
    »Das ist unfair!«, schrie Heather. »Du hast geschummelt. Oder, Mum? Du hast es gesehen! Das war zuerst Papier!«
    Nick drehte sich auf dem Beifahrersitz um. »Mogelt Rose wieder?«
    »Ja!«, rief Heather.
    »Ich finde, das reicht jetzt mit dem Spiel«, sagte Alice. »Warum spielt ihr nicht was Nettes? Ich sehe was, was du nicht siehst, oder Galgenraten.«
    »Ich darf sie schlagen!«, protestierte Heather. »Sie hatte Papier!«
    »Es wird nicht mehr geschlagen.«
    »Aber ich habe gewonnen!«
    »Kinder!«, stieß Arnold hervor. Er saß am Steuer und drehte sich nicht um. »Hört auf eure Mutter.«
    »Aber, Daaad!«
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe.«
    Heather seufzte, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Sie sah Rose aus zusammengekniffenen Augen an. »Schummlerin.«
    Mit einem leidgeprüften Lächeln hielt ihr Rose die Hand hin. »Mach schon, gib’s mir.«
    »Mum, darf ich?«
    »Von mir aus. Aber nur ein Mal, dann will ich, dass ihr was Vernünftiges macht.«
    Heather schlug zu. Rose zog schnell ihre Hand weg und klatschte von oben auf Heathers Handrücken. »Hey!«
    Rose lachte, und Nick fiel ein. Heather boxte ihrer Schwester gegen das Knie.
    »Das reicht jetzt!«, schnauzte Alice. »Aufhören!«
    »Ich glaub, ich komm gleich rüber und versohle euch den Hintern«, sagte Arnold.
    »Nein!«, kreischte Heather.
    »Wir sind jetzt brav«, sagte Rose. »Versprochen.«
    »Gut. Dann hört jetzt auf eure Mutter und spielt was Nettes.«
    »Oder noch besser«, schlug Nick vor, »ruht euch ein bisschen aus.«
    Rose verdrehte die Augen. »Sind wir bald da?«
    »Dauert noch ein paar Stunden«, erklärte Arnold.
    Die Vorstellung, ein Nickerchen zu machen, gefiel Alice. Sie nahm das Kissen, das zwischen ihr und Heather lag, schüttelte es auf und schob es sich in den Nacken. Dann kuschelte sie sich hinein und schloss die Augen. Leise debattierten die Zwillinge, ob sie Galgenraten spielen sollten. Alice hörte Papier rascheln. Gut. So würden sie wahrscheinlich eine Viertelstunde lang keinen Blödsinn anstellen.
    Sie überlegte, ob Arnold daran gedacht hatte, den Timer für das Licht
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