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Der Waechter

Der Waechter

Titel: Der Waechter
Autoren: E. Snyder
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betraf, revidieren. Sie fand keinen weiteren Hinweis darauf, dass sie sich näher kannten. Aber sie fühlte sich wieder einmal von Konrad beobachtet. Ständig glaubte sie, seine Blicke zu spüren.
    Was will der nur?
    Einen kurzen Moment spielte sie den Gedanken durch, dass Konrad ein Auge auf sie geworfen hätte und alle sie darum beneideten. Er schien sehr beliebt zu sein und wirkte verlockend unnahbar. Ständig schwirrten hübsche Mädchen um ihn herum und die Jungs schienen zu ihm aufzusehen. Jeder würde sich darum reißen mit ihr befreundet zu sein und keiner würde es wagen sie dumm anzuquatschen, um bei Konrad nicht an Ansehen zu verlieren. Auch Yvonne nicht. Jenny grinste vor sich hin.
    Jenny, deine Fantasie kennt keine Grenzen. Nur gut, dass niemand deine Gedanken lesen kann.
    Im Grunde war Konrad viel zu gut aussehend für ihre Begriffe. Und auch wenn er sich nicht mit vielen Leuten abgab, schien er sehr beliebt zu sein. Einem Jungen wie ihm würde sie niemals abnehmen, dass er sich aufrichtig für sie interessierte.
    « Ich glaube ich habe ein Glas Bowle zu viel getrunken », sagte Jenny zu Karl.
    « Das würde erklären, warum du die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd vor dich hin grinst. »
    « Besser als mit breiten Pupillen rumstolpern, so wie du. »
    « Pilze! », sagte er schließlich und beide brachen in schallendes Gelächter aus.
    « Ich hätte vielleicht weniger Früchte aus der Bowle picken sollen. » Jenny hätte sich kringelig lachen können, so losgelöst fühlte sie sich auf einmal.
    Beschwingt schlenderte sie in Richtung DJ, um sich einen Song zu wünschen. Sie war schon fast am Ziel angekommen, als ihr jemand die Hand vors Gesicht hielt und winkte.
    Rene!
    « Hi! » Seine blauen Augen glänzten. Und da war sie wieder, die kleine verträumte Jenny, die ihn anhimmelte. Nur, dass sie diesmal ein wenig zu tief ins Glas geblickt hatte.
    « H … hi … hi … », stammelte sie.
    « Wie geht’s? »
    Genial geil!
    « Och ja, ganz gut und selbst? », erwiderte sie.
    « Auch gut. Wir waren eben noch auf einer anderen Party, aber die war langweilig. » Rene hielt sich die Hand vor den Mund und deutet ein Gähnen an. Hinter ihm näherte Konrad sich ihnen, blieb aber auf Abstand. Rene folgte Jennys Blick und drehte sich um. « Hi Konrad », grüßte Rene ihn und wendete sich wieder Jenny zu. Konrad zeigte das, was er am besten konnte: keine Regung. Dennoch schien ihm nichts zu entgehen.
    « Spricht es auch? », fragte Jenny mit Blick auf Konrad, sodass nur Rene es hören konnte.
    Ich hab definitiv ein Glas Bowle zu viel!
    Rene drehte sich zu Konrad um und lachte: « Ja, es spricht auch. Sehr selten, aber es spricht. » Beide lachten.
    Jenny versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber in ihrem Bauch kitzelte es wie wild vor Stolz über ihren gelungenen Witz und Renes heitere Reaktion darauf.
    Rene holte Luft und setzte zum Sprechen an, als Jenny ihm zuvor kam. « Ja, ja, ich weiß, eigentlich ist er ein netter Kerl, dein Freund und überhaupt ein ganz toller Typ und so weiter und so fort. »
    Rene lachte. « Genau! Du weißt Bescheid. »
    « Bescheid! », bestätigte sie grinsend. Wie einer spontanen Eingebung folgend, sagte sie schließlich: « Ich geh dann mal zum DJ. Viel Spaß noch. Man sieht sich. » Dann ließ sie Rene stehen.
    Jenny, du hast dazugelernt. Bowle hin, Bowle her.
    Rene war wie eine Erkältung, die sie nicht richtig auskuriert hatte, und die immer wiederkehrte. Sie durfte sich den Virus keinesfalls mehr einfangen.
    Bald darauf war es Zeit, zu gehen. Vor der Tür hatten sich ein paar Leute zum Rauchen versammelt. « Ja Georg, du bist ein ganz toller Hecht », hörte Jenny Eva biestig sagen, worauf ein schallendes Gelächter des Menschenpulks um sie herum folgte. Jenny gesellte sich noch eine Weile dazu, dann verabschiedete sie sich.
    « Wie kommst du heim, Jenny? », wollte Eva wissen.
    « Mit dem Rad. Und du? »
    « Keine Ahnung. Vielleicht laufe ich die zwei Kilometer nach Hütteberg. »
    Jenny überlegte kurz. Sie waren auf der Seite der Stadt, an der die Landstraße anschloss, die direkt nach Hütteberg führte. Der Radweg verlief parallel dazu, und obwohl Jenny diese Strecke hasste, war es tatsächlich die kürzeste. Ihren üblichen Radweg würde sie erreichen, indem sie erst einmal zwei Kilometer um die Stadt herum fuhr.
    « Weißt du was? », rief sie Eva zu, « Ich nehm dich hinten drauf, lade dich zu Hause ab und fahre dann weiter. »
    « Im Ernst? Super! » Eva kam zu
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