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Der viel zu schoene Traum

Der viel zu schoene Traum

Titel: Der viel zu schoene Traum
Autoren: Cathleen Galitz
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Auto”, fügte Hawk hinzu und gab ihr die Schlüssel.
    Ella zögerte. Sie hatte den großen, ausländischen Wagen vor der Tür gesehen und war sich nicht sicher, ob sie die Verantwortung für einen solchen Luxusschlitten übernehmen wollte.
    Aber dann fiel ihr ein, dass Hawk vermutlich nur nicht wollte, dass seine Kinder in ihrem alten Pick-up fuhren, und sie verkniff sich jeden Protest.
    Aber Hawk, der ihr Zögern bemerkte und es richtig deutete, sagte: „Keine Sorge, ich bin gut versichert.”
    Ella lächelte dankbar. Der rote Sportwagen war schnittig und modern, und trotzdem groß genug für vier Personen.
    Wenig später hatte sie Billy und Sarah in ihren Kindersitzen festgeschnallt und ließ den Motor an. Er schnurrte, wie es Faucher eines Tages vielleicht auch tun würde. Ella war es nicht gewohnt, so tief zu sitzen, aber alles in allem konnte sie sich gut vorstellen, sich an derartigen Luxus zu gewöhnen.
    Hawk stand neben dem Wagen und erklärte ihr geduldig die vielen Knöpfe und Schalter des Armaturenbretts. Während die Kinder ihrem Vater zum Abschied Kusshände zuwarfen, ließ Ella die Fenster herunter und versuchte, hinter dem Steuer des Fünfzigtausend-Dollar-Wagens selbstsicher zu wirken.

    Hawk fand, dass Ella hinter dem Steuer wie ein hellwaches junges amerikanisches Mädchen wirkte. Es machte sie noch charmanter, dass sie so gut wie kein Make-up trug. Aber vor allem war sie, was Aussehen und Verhalten betraf, gleichermaßen natürlich und munter. Ihre Lebhaftigkeit wirkte ansteckend. Er konnte kaum noch glauben, dass er nicht von Anfang an von ihr begeistert gewesen war. Wenn er jetzt an ihre Wut und ihre flammend roten, wirren Haare dachte, musste er lächeln.
    Ella fand es schön, als sie nun sah, wie herzlich Hawk sich von seinen Kindern verabschiedete. Sie war als Kind in genug Pflegefamilien gewesen, um zu wissen, wie selten und kostbar solch ehrliche Zuneigung war.
    Trotzdem nahm sie nur missbilligend zur Kenntnis, dass Hawk jedem seiner Sprösslinge zwanzig Dollar in die Hand drückte, damit sie sich etwas „Schönes” kaufen konnten. Ella war dafür, Kindern frühzeitig den Wert des Geldes beizubringen, und es nicht als Ersatz für persönliche Zuwendung zu benutzen. Die vierzig Dollar mochten für Hawk ein Witz sein, aber es war mehr Bargeld, als sie im Moment in der Tasche hatte!
    Allerdings hatte Hawk ihr einen Vorschuss in Form eines Schecks gegeben, den sie so rasch wie möglich auf der Bank einlösen wollte.
    Sie dachte daran, nachher kurz bei Phoebe vorbeizufahren, um ihr von der märchenhaften Wendung zu erzählen, die ihr Leben genommen hatte. Alles, was ihr noch fehlte, waren gläserne Schuhe und ein Ballkleid. Bei dem Gedanken musste Ella über sich selbst lächeln.
    Während Hawk sich nun nacheinander zu Billy und Sarah hineinbeugte, um ihnen noch einen Abschiedskuss auf den Scheitel zu drücken, ertappte Ella sich bei dem Gedanken, dass er gern auch ihr einen Kuss geben könnte …

    Als er dann tatsächlich an ihr Fenster trat, machte ihre Gesichtsfarbe der ihrer Haare echte Konkurrenz, und Hawk schlug vor, sie sollte sich in der Stadt etwas Sonnencreme besorgen.
    Hawk sah dem Auto noch lange nach, während es in einer Staubwolke langsam immer kleiner wurde. Ella schien es zu schaffen, für Billy und Sarah sogar den Weg zum Supermarkt in ein Abenteuer zu verwandeln. Doch seltsamerweise empfand er nicht die Erleichterung, die es ihm sonst bereitet hatte, wenn die Kinder einmal für ein paar Stunden aus dem Haus waren. Er fühlte sich ausgeschlossen.
    Im Haus war es himmlisch ruhig. Nichts hielt ihn davon ab, bis zum Nachmittag einen Riesenstapel Arbeit zu bewältigen.
    Nichts außer der wehmütigen Erinnerung daran, dass er früher sehr viel mehr Freude am Leben gehabt hatte als jetzt.

3. KAPITEL
    Ella stellte sehr schnell fest, dass Einkaufen mit ausreichend Geld in der Tasche sehr viel mehr Spaß machte als ihre übliche Jagd nach Sonderangeboten. Sie füllte den Einkaufswagen mit Dingen, die ihr als purer Luxus erschienen. Für sich selbst kaufte sie eine winzige Flasche Parfüm und eine Flasche Schaumbad. Aber sie nahm sich vor, diese Dinge von ihrem eigenen Geld zu bezahlen. Ihr Boss sollte sich nicht in ihr geirrt haben - sie war vertrauenswürdig! Der Rest ihres Vorschusses würde für Rechnungen und ihr Sparbuch für das College drauf gehen.
    Ihre erste Nacht in diesem Haus war ihr wie der Aufenthalt in einem Fünfsternehotel erschienen. Sie hatte sich in eine weiche
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