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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander
Autoren: Monica McCarty
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Söhne, und Flora hatte vor kurzem Zwillinge zur Welt gebracht. Lizzie freute sich für die beiden, aber gleichzeitig machte es ihr auch deutlich bewusst, was ihr fehlte.
    Doch so sehr sie sich auch wünschte, was ihre Freundinnen bereits gefunden hatten, musste sie akzeptieren, dass sie nicht länger auf etwas warten konnte, das möglicherweise niemals geschehen würde.
    Es spielt keine Rolle , sagte sie sich, wie immer entschlossen, das Beste aus jeder Situation zu machen. Ich werde mir mein eigenes Glück schaffen. Arrangierte Ehe oder nicht.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Mistress?«
    Ganz in Gedanken versunken hatte Lizzie nicht bemerkt, dass Alys sie erneut beobachtete. Sie zog eine Augenbraue hoch. »Ich dachte, du stickst?«
    Diesmal ließ Alys sich nicht ablenken. Wie es schien, hatte die Neugier endlich über die weise Zurückhaltung gesiegt. »Ihr starrt diesen Brief an, als wäre er ein Hinrichtungsbefehl.«
    Lizzies Mund verzog sich zu einem trockenen Lächeln. »Es ist leider nichts so Dramatisches.« Der Earl würde wütend sein, aber nicht auf sie.
    »Macht Ihr Euch Sorgen wegen der Reise, mit all diesen schrecklichen MacGregors, die die Gegend unsicher machen?« Alys beugte sich vor und tätschelte ihr beruhigend das Knie. »Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
Mein Donnan wird schon dafür sorgen, dass uns nichts zustößt.«
    Alys’ Ehemann war Hauptmann der Wachmänner des Earls auf Castle Campbell, und sie war schrecklich stolz auf den außergewöhnlichen Krieger.
    »Nein, es ist nicht die Reise«, versicherte Lizzie. Sie wurden gut beschützt von einem Dutzend Wachmänner, und nicht einmal die geächteten MacGregors würden es wagen, die Kutsche des Earls of Argyll anzugreifen. Außerdem befanden sie sich immer noch in den Lowlands, weit weg von den Lomond Hills, wohin der geächtete Clan angeblich nach der Schlacht von Glenfruin geflohen war.
    Selbst als die Nachricht von den Gräueltaten, die die MacGregors bei Glenfruin begangen hatten, sich in den Highlands verbreitete, fiel es Lizzie schwer, den Mann, der ihr zu Hilfe geeilt war, mit der Bande skrupelloser Gesetzloser, die auf dem Schlachtfeld von Glenfruin ein Massaker veranstaltet hatten, in Einklang zu bringen. Allerdings stand sie mit dieser Meinung in ihrer Familie allein da. Ihr Cousin war von King James damit beauftragt worden, die MacGregors für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, und das hatte er sich in den letzten paar Jahren zur Mission erklärt. Einer Mission, der sich ihre Brüder Jamie und Colin angeschlossen hatten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Gesetzlosen alle zur Strecke gebracht waren.
    Was würde mit ihrem Krieger geschehen? Da sie die Antwort kannte, versuchte sie, nicht darüber nachzudenken.
    Lizzie begegnete dem Blick der anderen Frau und sah die Besorgnis, die in den warmen, braunen Augen schimmerte. Sie seufzte leise, denn sie wusste, dass Alys sich wirklich Sorgen um sie machte.
    Sie hätte ihr den Brief gegeben, aber Alys, eine Highlanderin durch und durch, konnte kein Schottisch lesen, sondern nur ein paar Brocken Gälisch, die Sprache der Highlands.
Also las Lizzie ihr die Worte laut vor, während die Kutsche über eine besonders holprige Strecke des Weges rumpelte und ihre Stimme bei jeder Erschütterung vibrierte.
    Als sie damit fertig war, runzelte Alys die Stirn. »Warum seid Ihr aufgebracht darüber, dass Ihr mehr Land bekommt?«
    »Verstehst du denn nicht? Das Land ist doch nur der Köder. Mein Cousin gedenkt, mir wieder einen Ehemann zu suchen.«
    Alys schnaubte. »Höchste Zeit, wenn Ihr mich fragt.«
    Da Lizzie schon vermutet hatte, dass die andere Frau so darauf reagieren würde, hatte sie eigentlich gehofft, das Thema gar nicht erst anschneiden zu müssen. Sie verzog die Lippen zu einem ironischen Lächeln. »Dein Mitgefühl ist überwältigend.«
    »Pah!«, stieß die andere Frau verächtlich hervor. »Ihr braucht kein Mitgefühl, sondern einen Ehemann und Kinder. Ihr seid ein schönes Mädchen mit einem liebevollen Herzen, und stattdessen zieht Ihr Euch völlig von allem zurück wegen irgendeinem Arsch…«
    Lizzie sah sie scharf an.
    »Wegen irgendeinem herausgeputzten Pfau«, fuhr Alys fort. »Ich weiß nicht, was der Mann Euch angetan hat, aber er war nicht einmal einen Halfpenny der Tränen wert, die Ihr wegen ihm geweint habt.«
    Lizzie wusste, dass jeder Versuch zwecklos war, ihre treu ergebene Dienerin dazu zu bringen, sie zu verstehen. Wie man es auch drehte und
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