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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch
Autoren: Faye Kellerman
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nicht durch.«
    »Ist auch besser so.«
    »Hast du die Reihe der Verdächtigen schon eingrenzen können?«, fragte Rina.
    »Ich muss ein paar Anrufe machen. Sobald ich etwas in Erfahrung bringe, lasse ich es dich wissen.« Er wartete einen Augenblick. »Ich hab dich lieb, Schatz. Ich freue mich, dass ihr so viel Unterstützung bekommt.«
    »Ich liebe dich auch. Und diese Mamzerim werden noch ihr blaues Wunder erleben. Das passiert nie wieder!«
    »Ich bewundere deinen Eifer.«
    »Da gibt's nichts zu bewundern, mir bleibt keine andere Wahl. Hast du die Pfandleihen schon überprüft?«
    »Was?«
    »Der silberne Kidduschkelch. Vielleicht hat man versucht, ihn zu versetzen.«
    »Ehrlich gesagt, nein, ich habe die Pfandleihen noch nicht überprüft.«
    »Dann solltest du das sofort tun. Bevor die Pfandleiher Wind davon bekommen, dass es sich um heiße Ware handelt.«
    »Sonst noch was, General?«
    »Im Augenblick nicht. Jemand ruft nach mir, Peter. Hier ist Detective Bontemps noch einmal für dich.«
    »Ein echtes Organisationstalent«, meinte Wanda. »Wem sagen Sie das. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Das ist doch selbstverständlich.«
    »Die Jugendlichen, von denen Sie sprachen, Wanda - die meisten von ihnen gingen auf eine Privatschule?«
    »Einige, ja. Foreman Prep... Beckerman's.«
    »Das könnte von Vorteil für uns sein. Bei Jugendlichen in öffentlichen Schulen kriege ich nur schwer einen Durchsuchungsbefehl. Aber für eine Privatschule gelten andere Regeln. Viele dieser Institute haben eigene Statuten, die der Schulverwaltung erlauben, nach eigenem Ermessen die Schränke ihrer Schüler zu öffnen, um nach belastendem Material zu suchen.«
    »Warum sollte ein Privatschulleiter einverstanden sein, so etwas für uns zu tun?«
    »Weil es keinen guten Eindruck machen würde, uns nicht zu unterstützen. Es sähe so aus, als ob er etwas zu verbergen hätte. Aber wahrscheinlich werden wir nicht viel finden... ein oder zwei Joints vielleicht.«
    »Und nach welcher Art von Belastungsmaterial suchen Sie, Sir? Antisemitisches Material?«
    »Nach einem silbernen Kelch.«
    »Ah ja. Ich verstehe.«
    »Es ist einen Versuch wert«, meinte Decker.
    Aber der Versuch würde nicht ohne Kontroversen und Konsequenzen bleiben. Denn um nach außen hin objektiv zu erscheinen - und die Polizei musste immer objektiv erscheinen -, würde er mehrere Privatschulen durchsuchen müssen, darunter auch Jacobs jüdische Highschool. Und dort würde er beginnen.

3
    »Wie ist die Adresse?«, fragte Webster.
    Martinez gab ihm die Hausnummer und biss gleichzeitig so herzhaft in sein Truthahn- Tomaten-Senf-Sandwich, dass kleine Roggenbrotkrumen seinen stahlgrauen Schnurrbart besprenkelten. Er hatte überlegt, ihn abzurasieren, als immer mehr graue Stellen das Schwarz durchsetzten. Aber seine Frau meinte nur, dass er vielleicht gar keine Oberlippe mehr hätte - nach all den Jahren, in denen dieses Etwas über seinem Mund gehangen hatte. »Irgendein besonderer Grund, warum Decker Jungs von der Mordkommission für den Fall einsetzt?«
    »Vielleicht weil ich gerade im Bereitschaftsraum war?« Er schaute auf das Sandwich seines Partners. »Hast du noch eins über, Bertie?«
    »Na sicher.« Martinez holte ein zweites Sandwich aus einer Papiertüte. »Nicht zu Mittag gegessen?«
    »Wann denn?« Webster verschlang die Hälfte seines Sandwichs mit drei Bissen. »Decker hat mich genau in dem Augenblick erwischt, als ich mich hinter die GonzalezGeschichte klemmen wollte. Der Lieutenant ist ganz scharf auf den Fall.«
    »Stimmt. Ist was Persönliches.«
    »Das kannst du laut sagen - persönlich, und ziemlich hässlich, vor allem nach der Furrow-Schießerei im JCC und dem Mord an dem Filipino-Kurier. Ich glaube, der Lieutenant will der Welt beweisen, was für verantwortungsbewusste, kompetente Leute Polizisten sind.«
    »Ich hab nichts dagegen, ein paar kleine Gauner einzubuchten.« Martinez aß den letzten Bissen seines Sandwichs und spülte ihn mit einer Cola Light hinunter. »Weißt du irgendwas über diese Typen?«
    »Nur das, was auf dem Ausdruck steht. Sind schon einige Zeit dabei. Ein Haufen Verrückter.«
    Webster bremste vor einer Ladenzeile, deren größtes Geschäft ein Neunundneunzigcentwarenhaus war, das damit warb, alle seine Artikel für nur - wie zu erwarten - neunundneunzig Cent zu verkaufen. Außerdem gab es auf diesem Eckgrundstück ein Schuhgeschäft, einen Bioladen und einen mexikanischen Imbiss, der als Spezialität den Big Bang Burrito
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