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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair
Autoren: Joan Elliott Pickert
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verschweigt keinen Cent.
    Offenbar ist sie allein stehend und niemandem Rechenschaft schuldig.”
    “Warum dann diese Geheimnistuerei?”
    “Ich weiß es nicht. Aber jetzt verstehst du hoffentlich, warum ich erst mit dir reden wollte, bevor du sie aufsuchst. Die Akte von Sleeping Beauty liegt auf dem Couchtisch im Wohnzimmer.”
    Taylor stand auf. Scramp hob kurz den Kopf und ließ ihn wieder auf die Vorderpfoten sinken.
    “Okay”, sagte er. “Ich sehe mir die Unterlagen an und fahre heute Nachmittag zu Ms. Jennings. Das fehlte mir gerade noch
    … eine exzentrische Klientin.”
    “Janice ist eine sehr nette, sehr angenehme junge Frau. Sie ist sehr attraktiv, andererseits …” Clem schüttelte den Kopf.
    “Andererseits aber auch nicht.”
    Taylor lachte. “Wie bitte?”
    “Wenn du sie siehst, wirst du wissen, was ich meine.”

    “Du machst mich neugierig, Dad. Aber ich habe von dir so viele neue Klienten geerbt, dass ich wenig Lust habe, mit deiner Janice Jennings Verstecken zu spielen.”
    “Sie ist jetzt deine Janice Jennings, mein Sohn.”
    “Super”, erwiderte Taylor trocken.
    An diesem Nachmittag betrat der Postbote Janices Boutique und reichte ihr einen Stapel Umschläge.
    “Danke, Henry”, sagte sie lächelnd. “Ist Ihr Enkelkind schon da?”
    “Nein”, erwiderte er. “Wir halten das Warten kaum noch aus.
    Meine Frau ist ein Nervenbündel, und mein Schwiegersohn raucht wie ein Schlot. Meine Tochter ist die Einzige, die noch ruhig ist. Bis morgen.”
    Janice winkte ihm zum Abschied zu und ging die Post durch.
    Als Erstes fiel ihr der Hochglanzprospekt einer Galerie auf, der für eine neue Ausstellung warb. Vielleicht würde sie dort ein Bild für ihre kahle Wohnzimmerwand finden. Sie hatte es nicht eilig, denn außer Clem, ihrem Steuerberater, und Shirley Henderson, ihrer Nachbarin und Freundin, empfing sie zu Hause kaum Besuch. Sie ging nicht mit Männern aus, also holte sie auch niemand dort ab.
    Wahrscheinlich würde ihr Leben auf manche trist und langweilig wirken, aber sie war damit mehr als zufrieden. Sie wollte es so und nicht anders.
    Vor der Boutique unterzog Taylor das Schaufenster einer gründlichen Musterung.
    Schickes Zeug, dachte er. Selbst durch die Scheibe hindurch war zu erkennen, dass die ausgestellten Kleidungsstücke von exzellenter Qualität waren. Und die Auswahl war auch nicht übel. Ein paar von den Teddys … oder wie immer man sie nannte … waren verdammt sexy, andere diskreter. Und das Nachthemd aus weißem Satin mit passendem Morgenmantel würde jede Kurve eines weiblichen Körpers auf höchst erregende Weise umschmiegen.

    In einem solchen Geschäft würde kein Mann sich wohl fühlen, dachte er. Ob es wirklich Kerle gab, die frech in eine solche Boutique spazierten, um für ihre Lady Dessous zu kaufen?
    “Ich nicht”, murmelte er. “Niemals.”
    Okay, Sinclair, sagte er sich. Sei kein Feigling. Auf dem Bürgersteig herumzustehen brachte ihn nicht weiter. Er musste sich der mysteriösen Janice Jennings vorstellen, wenn er sie als Klientin behalten wollte.
    Seufzend ging er zur Tür und betrat die Boutique namens Sleeping Beauty.

2. KAPITEL
    Janice hob den Kopf, als die Ladentür aufging. Verblüfft sah sie genauer hin, denn es war ein Mann, der ihre Boutique betrat.
    Männer waren schwierige Kunden. Entweder drucksten sie nervös herum und konnten es kaum abwarten, wieder zu gehen, oder sie verbargen ihre Verlegenheit hinter albernen Scherzen über die Dessous, die sie sich zeigen ließen.
    Dann gab es noch die, die so taten, als würden sie jeden Tag Wäsche für ihre Frauen oder Freundinnen kaufen, und die Kreditkarte zückten, ohne auf die Größe oder Farbe der Sachen zu achten, die sie für teures Geld erstanden.
    Janice fragte sich, zu welcher Gruppe der Mann gehörte. Er sah gut aus, das musste man ihm lassen. Nicht nur das, er war zweifellos der attraktivste Kunde, der jemals ihr Reich aus Rüschen und Spitze betreten hatte.
    Er war groß, mindestens einsachtzig, und hatte dichtes hellbraunes Haar, in das die Sonne blonde Stellen gezaubert hatte. Der dunkle Anzug war offensichtlich maßgeschneidert und betonte die breiten Schultern und langen muskulösen Beine.
    Sein Gesicht war zu markant, als dass man ihn einen hübschen Mann hätte nennen können.
    Er war der Typ von Mann, der sich vor Verehrerinnen kaum retten und sich jeden Abend eine andere aus dem breiten Angebot der Single-Szene aussuchen konnte.

    Vielleicht war er auch verheiratet, aber
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