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Der Untertan

Der Untertan

Titel: Der Untertan
Autoren: Heinrich Mann
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Aufnahme des Romans bei Publikum und Literaturkritik war kontrovers, wie die zahlreichen zeitgenössischen Rezensionen belegen.
    1925 erschien der Roman im Paul Zsolnay Verlag (Wien) — zusammen mit Die Armen — als Teil 1, Band 1 der Kaiserreich-Trilogie im 101. — 105. Tausend; 1929 erfolgte eine Neuausgabe als 106. — 155. Tausend in der Reihe ›Bücher der Epoche‹ im Sieben-Stäbe-Verlag (Berlin) mit einem eigens dafür geschriebenen Vorwort des Autors. 1938 brachte der ›Deutsche Staatsverlag‹ in Engels den Roman in deutscher Sprache in der Sowjetunion heraus. 1946 begann der Aufbau-Verlag in Berlin (Ost) mit der deutschen Nachkriegsausgabe, die in den Auflagen des 43. — 83. Tausend (5. und 6. Auflage, 1949 und 1950) die Illustrationen von Martin Hänisch enthielten, bis dann der Roman als Band 4 in die von Alfred Kantorowicz besorgte Ausgabe Ausgewählte Werke in Einzelausgaben einging. Diese Ausgabe wurde bis 1963 vielfach aufgelegt, so daß der Untertan darin 20 Auflagen seit 1946 in der DDR erreichen konnte. Daneben erschien der Roman dort auch in Reihen wie der ›Bibliothek fortschrittlicher Schriftsteller‹ mit einem Nachwort von Arnold Zweig (1950; Auflage: 30 Tausend), der ›Deutschen Volksbibliothek‹ (1956; Auflage: 22 Tausend), in der Leipziger ›Reclams Universal-Bibliothek‹ (1956 ff.; Auflage: bis 1963 acht Auflagen wohl mit je 10 Tausend) und als Taschenbuch des Aufbau-Verlags (1958). Ebenfalls 1958 kam der Untertan in der Werkausgabe des Claassen-Verlags (damals Hamburg) heraus und 1964 in der für die Verbreitung innerhalb der Bundesrepublik so wichtigen Taschenbuch-Ausgabe beim Deutschen Taschenbuch Verlag (München; dtv. Bd. 256/257), die bis heute immer wieder aufgelegt worden ist. Die zweite Werkausgabe der Akademie der Künste zu Berlin [ab 1972: Akademie der Künste der DDR], deren Redaktion Sigrid Anger betreute, startete 1965 mit dem Untertan als Band 7.
    Die vorliegende Ausgabe des Romans ist seitenidentisch mit der innerhalb der Heinrich-Mann-Studienausgabe in Einzelbänden des Fischer Taschenbuch Verlages, die ihrerseits als Textgrundlage Band 7 der Gesammelten Werke (Akademie-Ausgabe des Aufbau-Verlages; Redaktion: Sigrid Anger) in seiner 2. Auflage von 1967 hat. Folgende Entscheidungen haben die Konstitution dieses Textes bestimmt:
    Als Textgrundlage wurde das von Heinrich Mann korrigierte Handexemplar des Privatdruckes aus dem Jahr 1916 gewählt, das nachweislich der letzte vom Autor bearbeitete Text ist. In einer Reihe von Fällen ist von dieser Grundlage abgewichen worden. Zum Beispiel wurde einige Male die Handschrift bevorzugt, wenn es sicher schien, daß Druckfehler, Auslassungen oder nicht berücksichtigte Korrekturen Heinrich Manns eine Textentstellung hervorgerufen hatten. Diese Entscheidung lag angesichts von rund vierhundertsechzig handschriftlichen Eintragungen Heinrich Manns in seinem Handexemplar des Privatdruckes nahe; sie betreffen sowohl Berichtigungen von Druckfehlern, Interpunktion und Orthographie, als auch kleinere stilistische Veränderungen sowie satztechnische Markierungen für eine allgemeine Buchausgabe des Romans.
    Die Orthographie wurde der heutigen Rechtschreibung angeglichen, sofern sie nicht den Lautstand angetastet hätte. Die Interpunktion hatte, genau wie die Rechtschreibung und der Text selbst, von der Handschrift bis zu ersten öffentlichen Buchausgabe bereits so viele Wandlungen durchgemacht, daß Heinrich Manns ursprüngliche Zeichensetzung vielfach verwischt ist. Inwieweit hier Neukorrekturen Heinrich Manns, Verlagskorrekturen oder einfach Druckfehler vorliegen, läßt sich meist nicht mehr feststellen. Heinrich Mann hat mit seinen handschriftlichen Korrekturen im Privatdruck auch der Interpunktion Beachtung geschenkt, jedoch viele Veränderungen und Modernisierungen gegenüber der Handschrift nicht verbessert. Bei offensichtlichen Druckfehlern wurde auf die Handschrift zurückgegriffen. In anderen Fällen ist die Zeichensetzung unter Berücksichtigung der Eigenheiten Heinrich Manns (z.B. Komma-Setzungen bei appositionellen Fügungen, die entscheidend den Sprachrhythmus beeinflussen) behutsam dem heutigen Gebrauch angeglichen worden.

    Peter Paul Schneider

Zeittafel

    1870/1871 Deutsch-Französischer Krieg. Gründung des Deutschen Reiches unter preußischer Vorherrschaft (18. 1. 1871). Bismarck Reichskanzler
    1871 Luiz Heinrich Mann am 27. März als erster Sohn von Thomas Johann Heinrich Mann und seiner Ehefrau Julia, geb. da
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