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Der Tyrann von Hades

Der Tyrann von Hades

Titel: Der Tyrann von Hades
Autoren: Colin Kapp
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der Polizeikräfte wollte ihn auf der Stelle sehen. Ancor gab Sine eine Reihe von Anweisungen und eilte dann zur Front des Gebäudes, wo er der Polizei mitteilte, er wäre das Opfer eines Angriffs und von Sabotage. Die Richtigkeit seiner Behauptung lag auf der Hand, weshalb die Polizei das Gebäude auf der Stelle abriegelte und die Durchsuchung von Cherrys Holo-Theater einleitete. Maq vermutete, daß es mit der Kooperation der Polizei schnell ein Ende haben würde, sobald sie die ersten Agenten entdeckten, aber fürs erste beruhigte sich die Lage und er konnte sich wieder seinen eigenen Problemen widmen.
    Der jüngste Einbruchsversuch hatte an der Rückseite des Gebäudes stattgefunden. Jemand hatte mit Hilfe eines an einem Fahrzeug angebrachten Seils ein kleineres Fenster herausgerissen. Die Alarmanlage befand sich inzwischen in einem derart prekären Zustand, daß Ancor unmöglich feststellen konnte, ob jemand das Gebäude durch das Fenster betreten hatte. Er machte sich aber deshalb keine Sorgen, denn hinter dem Fenster lagen lediglich die Lagerräume des Holo-Theaters, die mit Stahltüren vom restlichen Gebäude abgetrennt waren. Dennoch hatte der jüngste Angriff wahrscheinlich sein Ziel erreicht – die Alarmanlage war jetzt nutzlos, und Ancor schaltete sie aus. Er mußte sich eingestehen, daß Varter genau an seinem peniblen Sicherheitsdenken angesetzt hatte und dabei war, spielend gegen ihn zu gewinnen. Plötzlich erschienen Ancor die Ereignisse in dieser Nacht in einem neuen Licht. In seinem Löwenantlitz zeichnete sich Verstehen ab. Und einen Augenblick später rannte er los…
    Es war zu spät. Tez, der durch eine Botschaft Sines von seiner Wache im Korridor abgelöst worden war, hatte bereits die Zollsiegel des Containers entfernt. Er und Sine öffneten gerade die große Ladeluke. Ancors Aufschrei, den Container nicht zu öffnen, ging in dem lauten Schlag des Metalls unter, als der Riegel nach unten sauste. Die Tür sprang auf, und Imref Varter und ein Fremder, den Ancor für Dil Carras hielt, stiegen mit gezückten Strahlern aus dem Metallbehältnis.
    »Keine Bewegung, oder wir schießen!«
    Tez war so überrascht, daß er rückwärts von dem Gerüst fiel und sich dann unbeholfen und verängstigt wieder auf die Beine rappelte. Er hatte die Hände hoch erhoben. Carli und Cherry, die ähnlich erschrocken waren, folgten Imrefs Anweisungen und stellten sich mit erhobenen Händen mit dem Gesicht zur Wand auf. Dil legte währenddessen auf Sine Anura an und blickte sich nach Ancor um.
    »Wo ist der verfluchte Mörder?«
    »Hier!« Ancor betrat die Werkstatt. Jeweils eine seiner beiden Waffen war auf einen der Eindringlinge gerichtet. »Wen von Ihnen soll ich zuerst umlegen?«
    Imref Varter blickte auf den Lauf, der ohne jegliches Zittern auf ihn gerichtet war. Er umfaßte den Griff seines Strahlers fester, der immer noch auf den vor Angst bebenden Cherry zielte.
    »Sie bluffen, Ancor«, sagte er, obwohl er sich nicht sicher war, ob ihm der ausgebildete Mörder genug Zeit lassen würde, die Waffe herumzuschwenken.
    Dil Carras plagten dagegen keine Zweifel. Er trat rasch hinter Sine Anura und drückte ihr den Strahler in den Rücken.
    »Lassen Sie die Waffen fallen, Ancor, oder sie stirbt.«
    Ancor blieb vollkommen bewegungslos. Nicht das kleinste Zucken seiner Gliedmaßen oder Gesichtszüge wies darauf hin, daß er die Forderung überhaupt gehört hatte. Nachdem sich die Pattsituation endlose Sekunden dahinzog, verlieh Dil seiner Forderung Nachdruck. Er stieß Sine die Stufen des Gerüsts herunter, um eine bessere Schußposition einzunehmen. Gleichzeitig blieb er dicht hinter ihr, um sie für den Fall, daß Ancor zuerst feuerte, als Schild zu benutzen. Dann legte Carras langsam auf Ancors gespannten Körper an und sagte ruhig: »Das Spiel ist aus, Ancor. Werfen Sie die Waffen weg oder Sie sind ein toter Mann.«
    Es waren Dil Carras’ letzte Worte. Mit einer unscheinbaren Bewegung streifte Sine Anura sein Handgelenk. Carras schoß auf der Stelle, aber die vehementen Zuckungen seiner Muskeln machten es ihm unmöglich zu zielen. Der Strahl fuhr in die Decke, und die Muskelkrämpfe warfen den Agenten wie eine kaputte Puppe nach hinten an den Rand des Gerüsts. Er machte keine Anstalten wieder aufzustehen.
    Imref Varter verfolgte den Vorgang ein oder zwei Sekunden lang, ohne zu verstehen, was eigentlich passierte. Dann grinste er schief und warf seine Waffe zu Boden.
    »Ich schätze, ich habe einen Fehler
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