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Der Turm von Zanid

Titel: Der Turm von Zanid
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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mein Bester. Nicht, dass ich was gegen Wissenschaft hätte – verstehen Sie mich recht – wunderbare Sache, das.«
    »Vielen Dank«, sagte Fredro.
    »Aber wenn Sie unbedingt Ihren Hals riskieren wollen, dann müssen Sie das allein tun und mich aus dem Spiel lassen.«
    »Aber Mister Fallon …«
    »Kein Interesse. Endgültig und absolut.«
    »Aber – äh – dass Sie mich nicht missverstehen. Ich värlange Ihre Dienste keinesfalls gratis, Mister Fallon. Ich habe kleines Budget zur Verfiegung, das ich nach meinem Bälieben zur Beschäftigung einheimischer Hilfskräfte verwenden darf …«
    »Sie vergessen«, unterbrach ihn Mjipa mit unüberhörbarer Schärfe in der Stimme, »dass Mister Fallon trotz seiner Lebensweise kein Krishnaner ist.«
    Fredro hob beschwichtigend die Hand und stammelte verlegen: »Ich wollte niemand kränken, meine Harren …«
    »Ach, hören Sie auf!« sagte Fallon. »Ich bin nicht beleidigt. Ich teile Percys Vorurteile gegen Krishnaner nicht.«
    »Ich habe keine Vorurteile«, protestierte Mjipa. »Einige meiner besten Freunde sind Krishnaner. Aber eine andere Gattung ist nun einmal eine andere Gattung, das sollte man sich immer vor Augen halten.«
    »Was soviel heißen soll, als dass sie so lange in Ordnung sind, wie sie da bleiben, wo sie sind«, sagte Fallon mit bösem Grinsen.
    »So hätte ich es zwar nicht ausgedrückt, aber der Grundgedanke stimmt.«
    »Ja. Verschiedene Rassen einer Gattung mögen im wesentlichen etwa auf dem gleichen geistigen Level sein, so wie bei uns Terranern – aber eine andere Gattung, das ist was anderes.«
    »Aber wir sprächen von Krishnanern«, wandte Fredro ein. »Und psychologische Tests haben keine Unterschiede im durchschnittlichen Intelligenzgrad ergäben. Oder wenn es Unterschiede in dän Durchschnittswerten gibt, dann sie iberschneiden sich so sehr, dass man kann Durchschnittsunterschiede außer acht lassen, weil sind zu geringfigig.«
    »Sie können mir soviel von Ihren Tests erzählen, wie Sie wollen«, beharrte Mjipa, »aber ich kenne diese Taugenichtse seit Jahren persönlich, und Sie können mir nicht weismachen, dass sie bezüglich Erfindungsreichtum und Originalität dem Menschen das Wasser reichen können.«
    Fallon schaltete sich ein: »Aber hören Sie, die haben doch auch ihre Erfindungen gemacht! Zum Beispiel haben sie eine primitive Kamera entwickelt. Wann haben Sie denn was erfunden, Percy?«
    Mjipa machte eine unwirsche Geste. »Alles nach terranischen Vorbildern kopiert. Undichte Stellen in der Blockade.«
    »Nein«, sagte Fredro. »Das nicht ganz richtig. Krishnanische Kamera ist typischer Fall fir – äh – stimulierte Verbreitung.«
    »Was?« fragte Mjipa.
    »Stimulierte Verbreitung. Ein Terminus, den der amerikanische Anthropologe Kroeber erfunden hat, vor ungefähr zweihundert Jahren.«
    »Und was bedeutet das?« wollte Mjipa wissen.
    »Wenn man hert, dass eine Sache anderswo in Gebrauch ist und man eine eigene Version entwickelt, ohne zuvor hat gäsehen Vorbild. Auf diese Weise vor ein paar Jahrhunderten primitive Terraner haben die Schrift erfunden. Aber auch dafir ist ein gewisser Erfindungsgeist vonneten.«
    Mjipa beharrte: »Schön, aber selbst wenn man alles zugibt, was Sie behaupten, unterscheiden sich diese Eingeborenen doch im Temperament von uns; und was Intelligenz angeht, so ist diese nur von Nutzen, wenn man auch den Willen hat, sie anzuwenden.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass sie anders sind?« fragte Fredro.
    »Es gab da mal einen Psychologen, der hat eine ganze Anzahl von ihnen getestet und dabei festgestellt, dass ihnen einige unserer terranischen Formen von Wahnsinn völlig fehlen, wie zum Beispiel Paranoia …«
    »Paranoia«, rief Fallon dazwischen, »ist das nicht das, worunter dieser Depp von Kir leidet?«
    Mjipa zuckte die Achseln. »Nicht mein Gebiet. Jedenfalls hat dieser Psychologe das festgestellt, und außerdem hat er auf ihre starke Neigung zu Hysterie und Sadismus hingewiesen.«
    Fredro ließ sich jedoch nicht beirren. »Das ich hatte eigentlich nicht gämeint. Ich war bishär noch nicht hier, aber ich habe mich auf der Erde eingähend befasst mit Kunst und Handwerk auf Krishna, und diese zeigen sehr hohen Grad an Phantasiereichtum: Bildhauerei, Dichtung und dergleichen …«
    Fallon, der ein Gähnen unterdrückte, unterbrach: »Würde es Ihnen was ausmachen, wenn Sie diese Debatte auf später verlegen, wenn ich weg bin? Ich verstehe sowieso nur die Hälfte von dem, was sie da erzählen … Sagen
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