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Der Turm von Zanid

Titel: Der Turm von Zanid
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Kamuran hat in Madhiq einen geheimen Schlupfwinkel, wo er Waffen herstellen lässt.«
    »Aber sie hatten doch die Saint-Remy-Behandlung, wie konnten sie da …«
    »Nun, sie sind ganz einfach wieder entpseudohypnotisiert worden. Es scheint da einen krishnanischen Psychologen zu geben, der vor vielen Jahren, noch bevor die Technologieblockade errichtet wurde, in Wien studiert hatte. Er hat eine Methode erfunden, wie man die Saint-Remy-Behandlung wieder rückgängig machen kann. Diese Methode hat er bei den dreien erfolgreich angewendet, und dann – aber erzählen Sie selbst, Mister Daly.«
    Adam Daly räusperte sich und begann: »Als wir die Behandlung hinter uns hatten, kam der Kamuran zu uns und sagte uns, wir sollten irgendwas erfinden, womit man die Balhibuma schlagen könnte, sonst … So zu tun, als könnten wir das nicht wegen der Hypnose, hatte keinen Zweck; er wusste ja, dass wir erfolgreich gegenkonditioniert worden waren. Um so zu demonstrieren, dass er nicht scherzte, ließ er sogar einen anderen Erdenmenschen – irgend so einen Burschen, von dem wir noch nie gehört hatten – hereinschleppen und vor unseren Augen enthaupten.
    Natürlich dachten wir als erstes an Gewehre, aber keiner von uns konnte Schießpulver mischen. Aber wir wussten genug vom Maschinenbau, um eine passable Kolbendampfmaschine bauen zu können, besonders da der Kamuran uns eine überraschend gut ausgestattete Werkstatt zur Verfügung stellte. Wir bauten also einen Panzer, den wir mit Qongholz-Planken verkleideten und mit einem feststehenden Katapult ausrüsteten. Die ersten zwei funktionierten nicht, aber der dritte war schon gut genug, um als Pilotmodell für die Serienproduktion dienen zu können.
    Der Kamuran bestellte fünfundzwanzig von den Dingern und trieb das Projekt mit aller Kraft voran. Doch wegen der Knappheit an Metallen und diversen anderen Materialien kriegten wir schließlich nur siebzehn fertig – von denen, infolge von Pannen und Defekten, zum Schluss nur noch ganze drei auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden konnten. Nun, Balhib scheint da ja mit seinen Musketen was ganz ähnliches versucht zu haben, wie ich hörte.«
    »Ja«, sagte Fallon, »aber das war ein rein krishnanisches Projekt, ganz ohne terranische Mitwirkung. Adieu, technische Blockade! Ich sehe schon den Tag kommen, an dem das Schwert hier ebenso nutzlos sein wird wie auf der Erde, und die ganze lange Zeit, die ich zum Fechtenlernen gebraucht habe, war umsonst. Übrigens, Percy, was ist den nun mit dem Safq passiert?«
    »Gemäß Kapitulationsurkunde unterliegt Ghuur die Kontrolle über die gesamte Produktion von Waffen. Als die Yesht-Priester die Tore des Safq vor seinen Leuten verschließen wollten, ließ er kurzerhand den restlichen Vorrat der balhibischen Armee an Schießpulver vor den Toren aufhäufen und sprengte sie auf.«
    »Haben die Qaathianer in der Krypta zufällig zwei krishnanische Philosophen namens Sainian und Zarrash gefunden?«
    »Ich meine, ja.«
    »Wo sind die beiden jetzt?«
    »Keine Ahnung. Ich nehme an, Ghuur hält sie gefangen, bis er entschieden hat, was mit ihnen geschehen soll.«
    »Können Sie versuchen, die beiden freizubekommen? Ich habe ihnen nämlich versprochen, ihnen rauszuhelfen.«
    »Ich will sehen, was sich machen lässt.«
    »Und wo ist dieser Hornochse von Fredro?«
    »Der schwebt im siebten Archäologenhimmel; stöbert nach Herzenslust im Safq herum und fotografiert und macht Abdrücke von den Inschriften und so was. Ich habe Chindor überredet, ihm den Safq zur freien Benutzung zu überlassen, nachdem Liyara, der Gelbgießer – aus Gründen, die Sie sich denken können –, den Protektor bestürmt hat, den Yeshtkult zu unterdrücken. Fredro ist vor Aufregung ganz aus dem Häuschen, sagt, er hätte schon bewiesen, dass Myande der Schreckliche nicht nur tatsächlich eine historische Figur war, sondern den Safq als Monument für seinen Vater errichtet hat – der allerdings nicht Kharaj, sondern jemand anders war. Kharaj, so scheint es, hat ein paar Jahrhunderte vorher gelebt, und die Legende hat sie eben ein bisschen vertauscht. Und Myande wurde übrigens nicht deshalb der ›Schreckliche‹ genannt, weil er seinem alten Herrn etwas angetan hat, sondern weil er sein Königreich an den Bettelstab brachte und seine Untertanen bis aufs letzte Hemd ausnahm, nur um dieses Ding zu bauen … Aber wenn Sie interessiert sind, wird er Ihnen all das sicher nur zu gern selbst erzählen.«
    Fallon ließ einen gequälten
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