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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus
Autoren: Thorsten Huehne
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zu großes Baby. Sieh mal, wie sie sich an der Wand anschmiegt. Sie will gestreichelt werden.«
    Sie ging einen Schritt auf die Katze zu, doch Thomas hielt sie zurück.
    »Was, wenn sie irgendeine ansteckende Krankheit hat.«
    Jetzt lachte Martina, die ihre Sicherheit zurück gewonnen hatte, »Ach, woher soll sie denn so etwas haben?« Sie ließ seine Hand los und ging auf die Katze, die laut schnurrte, zu. Als Martina noch einen Schritt von der Katze entfernt war, fauchte die Katze plötzlich und sprang in die Richtung von Martina. Thomas reagierte blitzschnell und griff nach ihr. Er erwischte sie an ihrer Jacke und zog sie ein Stück zurück. So sprang das Tier ins Leere, erwischte nur Martinas linken Arm. Martina schrie, während die scharfen Krallen sich in ihre Haut bohrten und tiefe Schnitte hinterließen. In dem Moment, als Thomas sie versuchte aufzurichten, kamen hinter der Bude noch fünf weitere Katzen hervor. Sie sahen bedrohlich aus, und jetzt bekam auch Thomas richtig Angst. Ganz behutsam half er Martina auf die Beine, »Jetzt nur keine plötzliche Bewegung«, flüsterte er ihr zu.
    »Das sieht nicht gut aus«, Martina zitterte, »überhaupt nicht gut.«
    Die sechs Katzen starrten die beiden an. Thomas schob Martina langsam hinter seinen Rücken. Er achtete darauf, stets in die Augen der Bestien zu sehen. Ohne den Tieren den Rücken zuzukehren schob er Martina mit sich Schritt um Schritt zurück. Die Bestien folgten ihnen bedrohlich. Er spürte, wie Martina an seinem Rücken zitterte.
    »Wenn ich >JETZT< sage«, flüsterte er ihr zu, »dann rennst du los. Achte nicht auf mich, ich bin direkt hinter dir. Du hörst erst auf zu rennen, wenn ich es sage. Verstanden?«
    Er spürte Martinas Nicken an seiner Schulter. Sagen konnte sie nichts mehr vor Angst. Schier endlos schien die Zeit, in der die beiden, verfolgt von den Biestern, rückwärts den Weg entlang liefen. Als sie an der Kreuzung bei den Autoscootern angekommen waren, schubste Thomas sie leicht von sich und schrie, »Lauf!«
    Sie rannte los, Robert drehte sich um und rannte ebenfalls los. Immer wieder drehte er sich um und sah die Tiere schon ganz nah. Sie rannten ihnen hinterher. Sie kamen immer näher. Als er abermals nach hinten sah, konnte erkennen, dass die Katze, die ihm am nächsten war, gerade auf ihn zusprang. Einem Reflex folgend drehte er sich um und trat nach dem Tier, wie er es in den Jahren seines Karate-Trainings gelernt hatte. Die Katze flog in hohem Bogen davon. Doch das irritierte die anderen nicht, sie rannten weiter. Robert merkte jetzt, dass diese Aktion dumm gewesen war, denn er verlor das Gleichgewicht und taumelte. Einige Schritte konnte er sich noch halten, doch dann stürzte er. Erschrocken sah er die Bestien mit aufgerissenen Mäulern auf sich zurasen, als ein lauter Knall ertönte und eines der Biester aufjaulte und blutend zusammenbrach. Die anderen blieben abrupt stehen und Robert nutzte die Möglichkeit, sich schnell ein paar Meter wegzuschieben. Ein weiterer Schuss ertönte und Blut spritze aus der Brust eines weiteren Biests. Es sackte jaulend zusammen. Die verbliebenen vier rannten davon. Mühsam richtete Thomas sich auf und drehte sich in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Da stand Ivantschuk mit einem Gewehr in der Hand. Er winkte Breitenmüller zu sich. Er musste humpeln, denn er hatte sich bei seiner Aktion den Knöchel verstaucht. Seine Arme brannten, denn beim Sturz hatte er sich einige Abschürfungen geholt. Ivantschuk sah die beiden mit finsterer Miene an, »Ich sagte doch, ihr sollt auf der Hauptstraße bleiben und nichts anfassen.«
    Thomas und Martina sahen ihn schuldbewusst an, »Woher wussten sie, wo wir waren?«, Thomas fand als erstes wieder seine Worte, »Und woher haben sie das Ding?«
    Ivantschuk lachte, »Denkt ihr, ihr seid die ersten, die hier die Regeln brechen? Und das«, er hielt das Gewehr hoch, »wozu ich das brauche, habt ihr eben gesehen«, er sah sich die beiden an, »gehen wir zum Bus, dort haben wir Verbandszeug. Und bitte«, sein Ton wurde ruhiger und mahnender, »kein Wort zu irgendjemanden.«
     

Kapitel 3 – Mitten in der Nacht
     
    Das Telefon läutete sieben Mal, bevor abgehoben wurde. Die müde Stimme am Ende der Leitung meldete sich nur mit einem kurzen »Ja?«
    »Hier ist Ivantschuk«, der Anrufer klang erregt, »es ist passiert.«
    Der Angerufene wurde sofort hellwach, »Erzählen sie weiter.«
    »Ein Angriff. Sie haben zwei Touristen angegriffen. Eine wurde
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