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Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)

Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)

Titel: Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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spürt“, antwortete sie. „Aber trotzdem sollten wir vorsichtig sein. Wir haben gesehen, was für eine Bestie er in schwacher Verfassung werden kann – wenn er uns jetzt bemerkt, sind wir dran!“
    „Als möglichst nichts denken?“
    „Und erst mit der Polizei reden, wenn wir schon etwas weiter entfernt sind, sonst könnte er gewarnt werden!“
    In diesem Moment hob der Totengräber den Kopf, hielt die Nase in die Höhe und schnüffelte kurz, wobei er einen Moment lang das Amulett auf seiner Brust berührte.
    Brad und Lana hielten den Atem an.
    Er scheint etwas bemerkt zu haben!, ging es Brad durch den Kopf und er fühlte den Puls zum Hals rasen. Wenn der Kerl seinen gnädigen Tag hat, löscht er einfach nur unser Gedächtnis, was angesichts der Kraft, über die er gegenwärtig verfügt wohl kein Problem sein dürfte! Aber insgeheim bezweifelte Brad, dass der Totengräber es dabei bewenden lassen würde.
    Doch das Misstrauen des Albinos legte sich wieder. Zu faszinierend war es für ihn offenbar, sich die mit den erbeuteten Gegenständen verbundenen mentalen Energien einzuverleiben. Das ließ ihn alles andere vergessen.
    *
    Ein Geräusch ließ Brad und Lana aufhorchen. Es war der aufheulende Motor eines Wagens. Brad schlich zur Hausecke und lugte dahinter hervor.
    Er sah den Geländewagen über den schmalen Weg rasen, der ihnen bereits in der Nacht begegnet war und sie beide beinahe über den Haufen gefahren hätte.
    „Was ist los?“, wisperte Lana voller Ungeduld.
    „Die beiden Typen von gestern Nacht sind wieder da!“, antwortete Brad. „Ich glaube, wir bleiben noch etwas. Jetzt wird es nämlich richtig interessant!“
    „Ich hoffe, du hast dir die Autonummer gemerkt!“
    „Habe ich!“
    Vor dem Haus hielt der Geländewagen.
    Die beiden Insassen stiegen aus. Der Rothaarige klopfte an der Tür. Er wartete allerdings nicht, bis der Totengräber sie öffnete, sondern trat einfach ein.
    Sein blonder Komplize folgte ihm.
    Sie stutzten einen Augenblick, als sie Smith sahen. Was gesagt wurde, konnten Brad und Lanas teilweise und außerdem ziemlich gedämpft hören.
    „Heh, was ist dem Alten los?“, rief der Blonde.
    Der Rothaarige kicherte. „Hat wohl ein Wellness-Wochenende hinter sich!“
    Der eisige Blick, den der Totengräber den beiden dann zuwarf, ließ sie jedoch verstummen und erbleichen.
    Die immense übersinnliche Energie, die Smith jetzt einsetzte, war auch für Brad und Lana schmerzhaft spürbar.
    „Ihr könnt das Zeug jetzt mitnehmen!“, sagte der Totengräber mit einer überraschend klaren, kräftigen Stimme. „Ich bin fertig damit…“
    „Okay“, nickte der Rothaarige. „Ach, über den nächsten Job müssen wir noch mal reden. Ich habe auch mit Hank darüber gesprochen und wir sind beide der Meinung, dass es sich nicht lohnt, wegen einer Münzsammlung…“
    Der Totengräber nahm die Brille ab. Mit seinen rot glühenden Augen sah er die beiden Männer an, die plötzlich verstummten und wie Wachsfiguren dastanden.
    „Es muss sein!“, sagte der Totengräber und murmelte dann noch etwas, was durch das Fenster nicht zu verstehen war. Aber seine Gedanken waren dermaßen intensiv, dass Brad und Lana sie wahrnehmen konnten, wobei ihre Schläfen schmerzhaft pulsierten. Es muss sein, weil ich einen Moment lang so schwach war, dass einer der Totengeister während des Rituals meiner Kontrolle entwich. Und um ihn wieder zu bändigen brauche ich etwas, was ihm etwas bedeutet…
    11. Kapitel: Die Nacht der Entscheidung
    „Man hat von deinem Zimmer aus wirklich eine hervorragende Aussicht auf den Friedhof!“, fand Lana, nachdem sie zurück zum Haus der Walkers gegangen waren. Sie stand am Fenster und blickte hinaus. Der Himmel war grau und düster. Sie beugte sich etwas über die Fensterbank.
    „Was glaubst du, wie ich diese Aussicht jeden Tag genieße“, maulte Brad. „Traumhaft. Davon habe ich immer geträumt. Ich wohne in einem Ort direkt an der Küste – in einem Gebiet, in dem jedes Jahr unzählige Touristen die schöne Landschaft genießen. Und welchen Blick genieße ich? Den auf eine Ansammlung halb erodierter Grabsteine und ein Kirchengemäuer, bei dem man Angst bekommen kann, dessen Turm jedes Jahr ein paar Grad mehr dem schiefen Turm von Pisa gleicht und man befürchten muss, dass er irgendwann der Schwerkraft nachgibt und zu Boden stürzt. Die Bruchbude, in der wir wohnen, schützt uns dann jedenfalls nicht davor, erschlagen zu werden.“
    „Das klingt jetzt ja schon nach einer
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