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Der Tod hat einen Namen

Der Tod hat einen Namen

Titel: Der Tod hat einen Namen
Autoren: Sharon de Winter
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Albert Hall. Das letzte für einige Wochen."
    "Schade, daß ich nicht dabei sein kann", meinte Susan Carey. "Aber meine Kollegen würden kaum ohne ihre Hauptdarstellerin au skommen."
    Die beiden Frauen verließen das Restaurant. Während Pamela zu ihrem Wagen ging, überquerte Susan die Straße und betrat das Drury Lane. Bevor sie die Tür hinter sich schloß, drehte sie sich noch einmal um und winkte Pamela zu, die gerade an ihr vorbe ifuhr.

3.
    Pamela Lindsay parkte unter dem Dach einer alten Fischerhütte und folgte dem schmalen Weg, der zu den Klippen führte. Sie hatte London am Morgen bei gutem Wetter verlassen, doch vor einer Stunde waren dunkle Gewitterwolken aufgezogen. Schau mgekrönte Wellen schlugen tosend an den Strand. Gischt spritzte auf. Ein bunter Ball, der etwas oberhalb des Strandes lag, wurde von einer Woge erfaßt und ins Meer getragen.
    Die junge Frau kehrte zu ihrem Wagen zurück. Nach einem b esorgten Blick zum Himmel, stieg sie ein und fuhr weiter. Sie hoffte, daß der Regen noch warten würde, bis sie auf Windhaven eintraf. Bei Sturm und Regen war sie nicht gerne mit dem Wagen unterwegs.
    Bald lag Newquay, einer der bekanntesten Badeorte der engl ischen Küste, vor ihr. Ihre Eltern hatten in der Nähe des Strandes ein Ferienhaus besessen. Voll Wehmut dachte Pamela an die herrlichen Tage, die sie dort mit ihnen verbracht hatte. Nach dem Tod der Eltern hatte sie dieses Haus verkauft, weil sie es nicht hatte ertragen können, jemals dorthin zurückzukehren. Jetzt erwachte der Wunsch in ihr, durch die Stadt bis zum Strand zu fahren, um nur einen einzigen Blick auf das Haus zu werfen.
    Pamela wollte bereits zur Stadt abbiegen, doch dann sagte sie sich, daß jetzt kaum die Zeit war, ihren Erinnerungen nachzuhä ngen. Wenn sie vor dem Regen noch Windhaven erreichen wollte, mußte sie sich beeilen. Entschlossen trat sie das Gaspedal durch.
    Windhaven, der Besitz der Callisons, lag einige Kilometer hinter Newquay an der Küste. Die Straße nach Padstow führte direkt an ihm vorbei.
    Das große Tor stand einladend offen. Pamela fuhr hindurch und befand sich in einer von hohen Zypressen gesäumten Allee. Sie folgte ihr bis zu einem festungsähnlichen dunklen Haus, das in der Form eines großen T erbaut worden war. Efeu und wilde Rosen rankten sich an den Mauern bis zum dritten Stock hinauf und verliehen ihm dadurch einen seltsamen Liebreiz. Das brandrote Dach wurde von unzähligen Kaminen, Giebeln und Erkern gekrönt.
    Pamela parkte seitlich des Portals, das unter einem kleinen Vorbau lag. Als sie die Wagentür hinter sich zuschlug, trat eine ältere Frau aus dem Haus und ging auf sie zu. "Miß Lindsay?" fragte sie mit einem u nverbindlichen Lächeln.
    Pamela nickte. "Sieht aus, als hätte ich es noch rechtzeitig g eschafft", meinte sie und wies zum Himmel.
    "Da hatten Sie wirklich Glück, Miß Lindsay", erwiderte die Frau. "Unwetter können hier sehr schlimm werden und es ist kein Vergnügen, dann auf der Straße zu sein. Ich bin Liz Roberts, die Haushälterin der Callisons. Mistreß Callison bat mich, Sie auf Windh aven willkommen zu heißen."
    "Danke, Mistreß Roberts." Pamela reichte ihr die Hand. "Bei Windhaven scheint es sich um einen sehr alten Besitz zu ha ndeln?"
    Die Haushälterin nickte. "Der Grundstein zu Windhaven wurde bereits Ende des fünfzehnten Jahrhunderts gelegt. Heinrich der Siebte schenkte dieses Stück Land Edward Callison für die Die nste, die dieser der Krone geleistet hat."
    "Dann befand sich Windhaven also stets im Besitz derselben Familie?" Pamela nahm ihr Gepäck aus dem Wagen.
    "Mit wenigen Unterbrechungen", sagte Mrs. Roberts. "Merry wird sich um Ihr Gepäck kümmern, Miß Lindsay", fügte sie hinzu, als die junge Frau ihren Wochenendkoffer zum Haus tragen wollte. "Bitte kommen Sie, ich werde Ihnen gleich Ihr Zimmer zeigen, damit Sie sich etwas frisch machen können."
    Pamela folgte Liz Roberts in die Eingangshalle des Hauses.
    Sie konnte nicht viel von der Einrichtung erkennen, da die bemalten Butzenscheiben der halbrunden Fenster kaum Licht hereinließen. Vom Portal aus ließ sich die schwere, breite Treppe, die im Hintergrund der Halle lag, nur erahnen.
    Auch auf der Treppe war es kaum heller, obwohl es zwischen den Porträts, die dort hingen, kleine Lampen gab. Als Mrs. R oberts merkte, daß die junge Frau Schwierigkeiten hatte, die Stufen zu finden, ging sie rasch voraus und schaltete das Licht ein. "Verzeihen Sie mir, Miß Lindsay", bat sie. "Wir sind dieses
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