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Der Teufel wird dich kuessen

Der Teufel wird dich kuessen

Titel: Der Teufel wird dich kuessen
Autoren: Elizabeth Perry
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spöttische Stimme Laird Matthews zerschnitt die Stille. Weder Laura noch Anthony hatten ihn kommen sehen und jetzt, da er anwesend war, fühlten sich beide fast erleichtert. Der Augenblick der Entscheidung war gekommen.
    »Was willst du, Matthew? Ich sagte dir, ich würde dir meine Entscheidung rechtzeitig mitteilen.« Anthony richtete sich jetzt alarmiert auf.
    »Deine Entscheidung ist längst gefallen.« Wieder lachte der Laird. Er trat ans Bett und hielt Anthony etwas unter die Nase. »Ich soll es dir geben mit einem schönen Gruß von...«
    Zornig griff Anthony danach. Es war eine Locke von Danas Haar. »Hast du ihr etwas zuleide getan? Wenn ja, bringe ich dich um.«
    Das Kichern des Lairds verhallte in der Unendlichkeit der Zeit. »Das wird dir nicht gelingen, mein lieber Anthony. Mich kannst du nicht mehr umbringen. Jedenfalls nicht in deiner Zeit. Da wirst du mir schon folgen müssen. Noch lebt Dana. Aber ich denke, dass Eile nottut. Wenn du sie noch einmal sehen willst, darfst du nicht mehr lange zögern. Am besten, wir gehen sofort zu ihr.«
    »Geh mit ihm, Anthony, ich bitte dich.« Laura sprang aus dem Bett und zog sich rasch an. »Ich werde dich begleiten. Du mußt mich mitnehmen, Anthony, hörst du?« flehte sie.
    Auch Anthony hatte sich inzwischen angezogen. »Es geht nicht, Darling. Diesen Weg muß ich allein gehen. Dafür werde ich dein Bild in meinem Herzen tragen. Es wird mir helfen und mich beschützen. Glaube mir, ich werde bald zurückkommen.«
    »Anthony, bitte.«
    »Lass mich gehen, Laura. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Du hast selbst gesagt, dass ich meine Ruhe niemals mehr finden würde, wenn ich Dana und Derek im Stich lasse. Du hast recht gehabt Ich werde mich dem Kampf stellen, den Laird Matthew von mir fordert. Er wird verlieren, und wenn es mich den letzten Tropfen meiner Kraft kosten sollte.«
    »Anthony, lass mich mitgehen. Bitte, Anthony, lass mich nicht allein.« Laura faßte nach seinem Arm und hielt ihn fest. »Ich brauche dich, wir brauchen dich.«
    »Bitte, Laura.«
    Abrupt ließ sie ihn los. Sie senkte den Kopf. »Du hast ja recht, Darling. Natürlich mußt du gehen. Ich wollte es ja selbst. Verzeih mir, wenn ich Angst um dich habe.«
    »Ich liebe dich dafür.« Anthony verließ das gemeinsame Schlafzimmer. Bald waren seine Schritte verklungen. Laura stand alleine da und blickte aus dem Fenster. Sie wartete darauf, Anthony noch einmal sehen zu können, wenn er über den Hof ging.
    Sie wartete vergeblich. Anthony kam nicht. Also mußte er sich noch irgendwo im Castle befinden, in den vertrauten Räumen, jedoch in der Vergangenheit. Im ersten Impuls wollte Laura ihn suchen, ihm nachlaufen, doch im nächsten Moment wußte sie, dass es keinen Sinn haben würde. Sie konnte ihn nicht mehr finden, denn die Zeit hatte ihn bereits davongetrieben wie ein loses Blatt im Wind.
     
    ***
     
    »Warum willst du uns nicht verraten, wohin Anthony gegangen ist? Bitte, Laura. Wir sind doch schließlich eine Familie.« Andrea Maverick hatte absichtlich das Gespräch mit ihrer Schwägerin gesucht, denn sie machte sich große Sorgen.
    Seit zwei Tagen schon war Anthony verschwunden, ohne jemandem Bescheid gesagt zu haben. Abends hatte man sich noch gesehen, und am Morgen war Anthony nicht mehr da gewesen. Laura wußte offensichtlich, wo er sich befand, doch sie schwieg hartnäckig.
    »Quäl mich nicht länger, Andrea«, bat die junge Lady unglücklich. »Anthony muß tun, was seine Pflicht ist, obwohl ich gestehen muß, dass mir die Sorgen um ihn fast über den Kopf wachsen. Wenn ich nur wüßte, ob...« Sie brach erschrocken ab.
    " Mitfühlend griff Andrea nach ihrer Hand. »Du kannst dich mir ruhig anvertrauen, Laura, das weißt du hoffentlich. Haben wir nicht bis jetzt immer Freud und Leid miteinander geteilt? Wir sind nicht nur Schwägerinnen sondern auch Freundinnen und Vertraute. Ich will dich natürlich zu nichts zwingen. Du mußt ganz allein entscheiden, was für dich gut ist.«
    Laura senkte den Blick. »Du hast ja recht, Andrea«, gestand sie leise. »Es hilft nichts, wenn ich meinen Kummer allein trage. Ohne dass ihr es wißt, seid ihr an der Geschichte ebenso beteiligt, wie ich. Vielleicht nicht ganz«, schränkte sie ein, »doch immerhin...«
    »Jetzt machst du es aber spannend.« Andrea stellte ihre Teetasse so heftig auf den Unterteller zurück, dass es laut klirrte. »Habe ich Grund, mich zu fürchten?«
    »Hast du. Wir alle sollten uns fürchten, denn...« Sie atmete tief ein.
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