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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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wandte
sich ab. »Ekelhaft, dieser Voyeurismus«, sagte sie und hakte sich bei Bergheim
ein. Der nickte nur.
    Sie schlugen einen
Bogen um den Tempel und wanderten nach Süden, Richtung Wilhelm-Busch-Museum.
    Sie setzten sich
auf eine der Parkbänke und schielten in die Sonne.
    »Glaubst du, dass
Lisa und Herrmann noch eine Chance haben?«, fragte Charlotte.
    »Warum nicht?«,
sagte Bergheim und nach einer Weile: »Es ist doch komisch, was so eine dämliche
Postkarte alles bewirken kann.«
    »Ja.« Charlotte
nickte. »Und wir haben nicht geschaltet.«
    »Also, das wäre
auch ein bisschen viel verlangt. So was klappt nur bei Agatha Christie.«
    »Wenn Frieder und
Herrmann dieses Gespräch siebzehn Jahre eher geführt hätten …« Charlotte
seufzte. »Jedenfalls weiß Lisa Grosser jetzt, dass ihr Vater kein Mörder ist.«
    »Ja, und Monika
Krugwald weiß jetzt, wer ihr Mann wirklich ist.«
    »Na ja, sie ist ja
auch kein Unschuldslamm, wenn sie ein Verhältnis mit dem Mann ihrer Schwester
anfängt. Genauso wenig wie dieser Schnösel Hofholt. Kauft vom Geld seiner Frau
eine Wohnung für sich und seine Geliebte. Was für eine Familie!«
    »Allerdings. Er
kann von Glück sagen, dass seine Frau tot ist.«
    »Ja, sie kann ihn
nicht mehr verklagen, er kassiert ihre Lebensversicherung und ist obendrein
frei für seine Geliebte. Und das ohne kostspielige Scheidung.«
    »Ja, manchen
gibt’s der Herr im Schlaf«, murmelte Bergheim.
    Sie schwiegen für
eine Minute.
    »Jetzt guck dir
das an«, sagte Charlotte.
    »Was denn?«,
fragte Bergheim und blickte suchend umher.
    »Na, da drüben,
die zwei kennen wir doch.«
    Dann sah Bergheim
die beiden auch. Walter Herrmann und seine Tochter gingen langsam Richtung
Leibniztempel.
    »Meine Güte, sie
müssen sich viel zu erzählen haben«, sagte Charlotte leise.
    Bergheim nickte.
    »Weißt du was?«,
sagte Charlotte. »Ich würde mir wünschen, dass dieser Sokolow nie wieder
aufwacht.«
    »Ich mir auch«,
sagte Bergheim.

Dank
    Ein herzliches
Dankeschön sage ich allen, die auf die eine oder andere Weise ihren Beitrag zum
Buch geleistet haben: meiner Lektorin Dr. Marion Heister, dem engagierten Team
vom Emons Verlag, den vielen Menschen, die mich durch Worte und Taten inspirierten,
und Conny und Heiko Rasch für ihre hilfreichen Gedankenspiele.

Hannes Nygaard
    NIEDERSACHSEN MAFIA
    Kriminalroman
    ISBN 978-3-86358-000-1
    »Einmal mehr erzählt Hannes Nygaard spannend, humorvoll und kenntnisreich vom organisierten Verbrechen.«
    NDR 1

Leseprobe zu Hannes Nygaard,
NIEDERSACHSEN MAFIA
:
    EINS
    Wie auf Kommando erstarb die
Geräuschkulisse, als der Pianist eintrat. Er verharrte einen Moment am Flügel
und verneigte sich, um den Beifall der Gäste über sich ergehen zu lassen. Dann
setzte er sich an das Instrument, ließ dreimal in der Luft seine Hände über die
Tastatur gleiten, schüttelte seine Finger demonstrativ aus, schlug mit dem
rechten Fuß zweimal auf den Fußboden, murmelte dabei sicht-, aber unhörbar: »Drei – vier«, und hämmerte ansatzlos in atemberaubender Geschwindigkeit in die
Tasten.
    Frauke Dobermann war sprachlos.
Es war faszinierend, in welchem Tempo der Künstler »Boogie Woogie with me«
intonierte. Ein Lächeln erschien auf seinem sonst konzentriert wirkenden
Gesicht, als mitten im Stück Beifall aufbrandete.
    Auch Frauke spendete Applaus. Den hatte sich der Mann redlich
verdient. Es folgte der »Swanee River Boogie«, und beim »Powerhouse
Boogie-Woogie« gab es kein Halten mehr unter den Zuschauern. Der Pianist hatte
sie alle in seinen Bann gezogen.
    Frauke war überrascht, überwältigt und begeistert. Das hätte sie Nathan Madsack nicht zugetraut. Der
korpulente Hauptkommissar und neben Putensenf zweite Mitarbeiter ihres Teams
war ein außergewöhnlicher Pianist.
    In einer Pause zwischen zwei Stücken beugte Putensenf sich zu ihr
herüber. »Na? Zu viel versprochen?«
    Sie wollte antworten, konnte aber nur nicken, weil die Worte in den
ersten Tönen des nächsten Stücks untergegangen wären.
    Madsack hatte sich den tosenden Applaus und die Pause verdient.
    »Ich kümmere mich um den Getränkenachschub«, sagte Putensenf und
wurde kurz abgelenkt, als Fraukes Handy klingelte.
    Böse Blicke und launische Kommentare von anderen Tischen straften
sie dafür ab, dass sie vergessen hatte, das Telefon auszuschalten.
    »Dobermann«, sprach sie leise in das Gerät und deckte das Telefon
mit der flachen Hand ab.
    »Sie haben einen Fehler gemacht«, sagte eine
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