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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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ließ nach. Buggenthin
atmete tief durch.
    »Bist du fertig mit dem Frühstück?«, fragte er.
    Die junge Frau nickte. »Hat es Ihnen geschmeckt? Möchten Sie noch
einen Kaffee?«
    Er winkte ab. »Danke. Die Aufregung soll ja nicht durch Koffein
kommen.«
    »Ich finde es schön, dass Sie zum Frühstück gekommen sind und wir
ein bisschen klönen können.«
    »Klönen?« Buggenthin lachte. »Eine nette Umschreibung.«
    Dann schüttelte er sich. Ein leichter Kälteschauer kroch ihm den
Rücken herauf, breitete sich über die Schultern aus und wanderte die Arme bis
zu den Fingerspitzen hinab. Instinktiv sah er auf seine Hände. Sie waren
schneeweiß. Jetzt spürte er die Kälte auch im Gesicht. Vorsichtig bewegte er
den Kopf, versuchte ihn zu schütteln, um das taube Gefühl im Nacken
loszuwerden. In seinem Kopf schien sich ein Druck zu entwickeln, gleichzeitig
entstand eine Leere, obwohl beides im Widerspruch zueinander stand. Buggenthin
spürte, wie sein Herz stolperte, so als würde es schlagen, ohne Blut zu pumpen.
Ihm war plötzlich kalt. Er fror. Seine Zähne schlugen aufeinander. Er zitterte
am ganzen Körper.
    »Ich friere fürchterlich«, stieß er hervor.
    »Ja, aber eben haben Sie noch gesagt, es wäre so warm«, stammelte
Elke verwirrt. »Ist Ihnen nicht gut? Sie sind ganz blass geworden.«
    »Es ist gleich vorüber«, sagte Buggenthin mit schwacher Stimme. Er
kämpfte verzweifelt gegen die Schwärze an, die sich vor seinen Augen
ausbreitete. Er spürte, wie er das Gleichgewicht verlor, und versuchte im
Unterbewusstsein, sich an der Tischkante festzuklammern.
    Elke war aufgesprungen.
    »Herr Buggenthin!«, rief sie mit erstickender Stimme. »Was ist mit
Ihnen? Ist Ihnen nicht gut? Hallo!«
    Sie schaffte es, Kurt Buggenthin aufzufangen und gegen ihren Bauch
zu lehnen. Erschrocken wich sie ein paar Zentimeter zurück, als sein Kopf gegen
ihre Brüste sackte. Ratlos hielt sie ihn umklammert.
    »Was soll ich machen? Hallo, Herr Buggenthin«, wiederholte sie.
Hilflos sah sie sich in ihrer kleinen Küche um, als könne sie von irgendwoher
Hilfe erwarten.
    Der Mann rührte sich nicht.
    »Kommen Sie wieder zu sich. Nun sagen Sie doch was!« Sie hatte
lauter gesprochen. Doch Buggenthin rührte sich nicht. »Mensch. Ich kann doch
nicht ewig hier stehen.« Eine Spur Zorn schwang in ihrer Stimme mit.
    Sie rüttelte an seinen Schultern, aber Buggenthin reagierte nicht.
Dann versuchte sie, den Mann auf den Stuhl zurückzudrücken. Es gelang nicht.
Der Körper sackte in sich zusammen und begann, vom Stuhl zu rutschen. Soweit es
ihr möglich war, fing sie Buggenthin auf und ließ ihn auf die Fliesen gleiten.
Dann sah sie auf den reglos daliegenden Mann.
    »Herr Buggenthin?«, rief sie ihn.
    Erschrocken hielt sie die Hände vors Gesicht. »Was mach ich bloß?«
Für einen Moment war sie starr vor Schreck. Dann gab sie sich einen Ruck und
wählte mit zittrigen Fingern die Eins-eins-zwei.
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