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Der Teufel vom Schefflerhof

Der Teufel vom Schefflerhof

Titel: Der Teufel vom Schefflerhof
Autoren: Andrea Hofbauer
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Eimer und lief davon.
       Florian hätte so gern noch mit ihr geredet, sie ein w enig ausgefragt, doch er wusste, dass es besser war, wenn manche Dinge unausgesprochen blieben. Seufzend stieg er wieder in sein Auto und fuhr zum Dorf zurück. Plötzlich verspürte er einen bohrenden Hunger. Deshalb beschloss er, sein Glück in dem einzigen Gasthof zu versuchen, den er gesehen hatte. Er fand ihn problemlos, und er hatte auch geöffnet.
     
     
    2. Kapitel
     
       "Dein Mittagessen ist im Backofen. Ich hab heut e Speckknödel gemacht, die magst du doch so gern." Dagmar Scheffler band ihre bunte Küchenschürze ab und hängte sie auf einen Haken neben der Tür. "Ich muss los, sonst komme ich zu spät zur Arbeit."
       "Speckknödel." Der früh gealterte , ziemlich hagere Bauer verzog das Gesicht. "Deine Speckknödel können denen meiner Mutter nicht das Wasser reichen. Du kannst noch immer nicht kochen, dabei sind wir schon seit über zwanzig Jahren verheiratet. Immer hab ich dir gesagt, was du falsch machst, aber du wolltest nie hören. Warum nur hab ich dich damals geheiratet, Dagmar. Meine Mutter hatte mich gewarnt." Die Miene des Mannes verdüsterte sich zusehends.
       "Deiner Mutter wollte ich nie Konkurrenz machen." Dagmar warf einen raschen Blick auf ihre zierliche Armbandu hr. "Ich muss jetzt gehen", wiederholte sie, denn sie konnte es kaum mehr erwarten, endlich der Nähe ihres Mannes entrinnen zu können. Die verächtliche Art und Weise, wie er mit ihr redete, traf sie schon lange nicht mehr. Mit der Zeit gewöhnt sich ein Hofhund an die Prügel seines Herrn.
       "Ach, red nicht so einen Unsinn daher, Dagmar. Darum geht es doch gar nicht. All die Jahre versuche ich dir ein bisserl was beizubringen, aber du bist ganz einfach zu dumm für dieses Leben. Ich frag mich nur, was du den ganzen Tag im Gasthof treibst. Mit deinen zwei linken Händen kannst du dem Martin doch keine Hilfe sein." Er ließ sich stöhnend am Küchentisch nieder und griff nach der Bierflasche, die immer an dieser Stelle zu stehen hatte. "Bring noch Bier aus dem Keller, ehe du gehst", herrschte er Dagmar an.
       Die zuckte zusammen. "Du trinkst in letzter Zeit zuviel, Karl", wagte sie zu widersprechen. Ich muss jede Woche drei Kä sten aus der Stadt holen. Das kann nicht gut gehen." Obwohl sie denn Mann fürchtete und tief in ihrem Innern wohl auch verabscheute, so wollte sie doch nicht, dass er sich seine Gesundheit vollends zerstörte.
       "Willst du mir jetzt auch noch die Bierflaschen in den Mund zählen?" Vor Zorn bebend sprang er auf, schneller als sie ihm je zugetraut hätte. Dann stand er schwer atmend vor ihr, im Gesicht rot vor Wut. Der Schweiß lief in kleinen Tropfen über seine Stirne und über die Schläfen. "Bist denn narrisch geworden? Aus der Gosse hab ich dich geholt, dich und dein Balg. Und jetzt willst du mir Vorschriften machen, wie ich zu leben hab? Pass auf, Dagmar, dass du nicht schneller wieder auf der Straße stehst als du schauen kannst. Paola würde sich wundern, wenn..."
       "Wenn...?" Von beiden unbemerkt hatte eine bil dhübsche junge Frau die Küche betreten. "Müsst ihr denn alleweil streiten?", fragte sie traurig. "Worüber würde ich mich denn wundern?" Sie schaute zu ihrer Mutter, die ihrem fragenden Blick verzweifelt auswich. "Dann sag du es mir, Vater. Was hast du gemeint damit, dass ich mich wundern würde?"
       Auch der Bauer senkte den Blick. "Ich... geh, Madl, wenn E rwachsene eine Auseinandersetzung haben, dann haben die Kinder dabei nichts verloren. Geh wieder nach draußen oder in dein Zimmer. Deine Mutter geht eh gleich zur Arbeit." Karl Schefflers Hand suchte nach der Tischkante, an der er sich festhalten musste. Seine Beine wurden auf einmal schwer wie Blei, und sein Herz pochte dumpf und unregelmäßig gegen die Rippen. Hatte der kleine Schluck Bier schon so seinen Geist umnebelt, dass sein Körper nur noch verzögert auf die Befehle aus seinem Kopf reagierte?
       "Was ist mit dir, Karl?" Erschrocken fasste Dagmar Schef fler nach dem Arm ihres Mannes. "Soll ich dich stützen?"
       "Lass mich zufrieden, Frau." Unwirsch schüttelte er ihre Hand ab. Sein Blick suchte den der jungen Frau.
       Paola stand ziemlich ratlos dabei und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Nur zu gern hätte sie den Frieden in der Familie wieder hergestellt, aber sie wusste nicht, wie sie es anstellen sollte. "Bitte... nicht...", stammelte sie. "Warum müsst ihr immer streiten? Eines Tages
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