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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod
Autoren: Pat N. Elrod
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seine seit langer Zeit vermisste Kusine, von der befürchtet worden war, dass sie auf hoher See verschollen sei. Auf diese Weise war er in der Lage, Clarinda zurückzubringen, damit sie im Familienmausoleum bestattet werden konnte. Ihre schreckliche Kopfwunde wurde als Verletzung durch die rauen Felsen, als sie an Land gespült wurde, abgetan. Bisher hatte niemand sie auf irgendeine Weise mit Arthur Tyne in Verbindung gebracht.
    Außerdem war ich dankbar, dass Edmond sich völlig von seiner eigenen Begegnung mit dem Tod erholt hatte.
    Ich hatte ihm schließlich die gesamte Geschichte über alles, was geschehen war, erzählt – oder zumindest den größten Teil davon. Es gab gewisse Aspekte darin, welche ich nicht erwähnte, wie meine übernatürlichen Fähigkeiten und die genaue Art von Clarindas Ableben. Ich schwor rundheraus einen Meineid, indem ich ihm erzählte, sie sei während des Kampfes hingefallen und habe sich den Kopf aufgeschlagen. Er knurrte und stellte keine weiteren Fragen. Die offizielle Geschichte, welche dem Rest der Familie erzählt wurde, war die, dass Clarinda von ihm fortgelaufen und unglücklicherweise im Meer ertrunken sei – etwas, das bereits skandalös genug war, um die Leute von genaueren Nachfragen abzubringen. Edmond, der bereits Trauer um Tante Fonteyn trug, musste sein äußeres Erscheinungsbild kaum verändern, lediglich die Dauer der Trauerphase ausweiten. Ich glaube, in seinem Herzen trauerte er tatsächlich um seine unberechenbare Ehefrau. Offenbar war er einst glücklich mit ihr gewesen.
    Und außerdem war ich dankbar für das Ende der Verfolgung durch Ridleys Mohocks.
    Es war keine große Mühe, Royce und Litton zu finden, seine Möchtegernrächer, und ebenso einige andere, die mit ihm in Verbindung gestanden hatten. Obgleich die Aufgabe, die ganze Bande zu guten Bürgern zu erziehen, beinahe überwältigend groß schien, war ich willens, sie zu übernehmen, aber nachdem ich diese Aussicht mit Nora diskutiert hatte, nahm ich ihren Vorschlag freudig an. Statt zu versuchen, die Männer umzuwandeln, erweckte ich einfach in jedem von ihnen ein unwiderstehliches Verlangen, eine Kavaliersreise aufs Festland zu machen. Einige waren unterwegs nach Frankreich, andere nach Italien, und niemand von ihnen würde in absehbarer Zeit zurückkehren. Sie konnten Europa und den gesamten Rest der Welt für sich beanspruchen, wenn sie nur mich und die Meinen in England in Ruhe ließen.
    Das Einzige, was einen Schatten auf mein Glück warf, war die Tatsache, dass Summerhill entkommen war.
    Oliver war noch immer fleißig damit beschäftigt, gewissenhafte Erkundigungen über ihn einzuziehen. Es schien, dass der Kapitän tatsächlich aus der Bretagne stammte, wie er behauptet hatte, und in der Vergangenheit Edmonds Dienste für gewisse rechtliche Fragen in Anspruch genommen hatte, von denen jedoch keine mit Schmuggel zu tun gehabt hatte. Edmond konnte nur wenig über den Mann berichten, lediglich, dass Clarinda Gefallen an ihm gefunden hatte. Jedoch hatte Clarinda an einer stattlichen Anzahl von Männern Gefallen gefunden, sodass Edmond dieser speziellen Affäre nicht mehr Aufmerksamkeit als den anderen geschenkt hatte. Da sie geschickt darin gewesen war, einen Mann zu benutzen und ihn dann fallen zu lassen, wenn ein anderer, nützlicherer auftauchte, fragte ich mich, wer wohl auf sie gewartet hätte, wenn sie mit Summerhill fertig gewesen wäre, oder ob er in der Tat ihr letztes Ziel gewesen war.
    Dies spielte nun zwar keine Rolle mehr, aber ich würde meine Augen bezüglich des Kapitäns offen halten. Er würde sich wohl in Zukunft vor Unannehmlichkeiten hüten, dachte ich.
    Aber vorerst lebten wir in Frieden. Wir waren zurück in Olivers Stadthaus gezogen und überließen das Fonteyn-Haus wieder der Umsicht einiger getreuer Bediensteter. Das Kaminfeuer im Salon prasselte und bot dem Körper warme Behaglichkeit, während die hervorragende Predigt, die wir kürzlich gehört hatten, unseren Seelen das Gleiche bot.
    Nora und Oliver saßen vor dem Feuer und zeigten Richard die beste Methode, Brot zu rösten. Elizabeth saß an ihrem Spinett und war damit beschäftigt, ein neues Musikstück zu üben, eine Beschäftigung, welche ihre Aufmerksamkeit nur so lange in Anspruch nahm, bis Jericho mit einem Tablett hereinkam, auf dem die Utensilien für die Teestunde standen. Laut den anderen dauerte es zu lange, mit den Erfrischungen bis zum Abendessen zu warten. Elizabeth spielte die Gastgeberin und servierte
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