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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2
Autoren: douglass
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Monate erstattete.
    »Gut«, sagte Zabrze und bedeutete ihm zu gehen. »Das Leben ist sehr gut.«
    Er schaute auf das Marschland hinaus. »Und wenn mir einfallen würde, wie man diesen schilfigen Sumpf in Gold verwandeln könnte, dann würde ich das tun. Im Augenblick ist er zu nichts nutze, außer um sich darin zu verirren.«
    Ich wollte widersprechen, dann sah ich das Grinsen auf Zabrzes Gesicht. Ich mußte selbst lächeln und…
    … erinnerte mich an das, was Zabrze an dem Tag gesagt hatte, an dem wir uns nach der Flucht vor der Pyramide dem Juitsee genähert hatten.
    In dem grenzenlosen Schilf kann man sich schnell verirren.
    Manchmal kommen die Fischer hierher, um die hier lebenden Aale zu fangen. Viele sind nie mehr zurückgekehrt. Ich glaube, sie sind über den Rand der Welt gestürzt. Oder zusammen mit den Göttern in einem Ort himmlischer Freuden gefangen.
    Ich erinnerte mich an den Tag, an dem Isphet den Ritus vollzogen hatte, um am Juitsee mit den Soulenai Verbindung aufzunehmen. Ich erinnerte mich, wie nahe sie sich angefühlt hatten. Wie lebendig. Wie stark. Anders.
    Und so nahe.
    Mich fröstelte.
    »Die Sonne verschwindet, Tirzah, und dir ist kalt.« Isphet beugte sich vor. »Komm, laß uns hineingehen.«
    Schilf schlängelte sich um meine Beine, und ich stürzte ins Wasser und versank. Ich kämpfte mich hoch an die Oberfläche, schrie, als ich ausatmete. »Boaz? Wo bist du?«
    Ich blinzelte. Etwas brauste, und ich glaubte, es sei das Blut in meinem Kopf. Ich blinzelte erneut und sah, daß Millionen von Juitvögeln in den dunkelgelb orangeroten Sonnenuntergang aufgestiegen waren, Millionen und Abermillionen, rosa und rot, mit großem Kreischen.
    »Ich frage mich, was sie aufgescheucht hat«, meinte Zabrze.
    Tirzah? Kannst du mich hören? Hilf mir! Bitte hilf mir doch!
    »Tirzah?«
    Ich blinzelte erneut, dann lächelte ich strahlend. »Ja, Zabrze.
    Ich glaube, ich komme rein.«

    Ich lag im Bett, konnte aber nicht schlafen. Das Kind hatte sich am Nachmittag in meinem Leib gedreht und hatte eine ungünstige Stellung eingenommen. Mein Rücken schmerzte noch dazu und so konnte ich nur hoffen, die Kraft für das zu haben, was ich tun mußte.
    Tirzah? Kannst du mich hören? Hilf mir! Bitte hilf mir!
    Als die Nacht dunkler wurde, schloß ich die Augen, berührte die Macht des Froschkelchs und wirkte einen Elementenzauber.
    Ich wartete noch zwei Stunden, dann stand ich auf und fuhr zusammen, als der Schmerz erneut meinen Rücken durchzuckte. Ich ging zur Tür und öffnete sie leise.
    Als ich zu Bett gegangen war, hatte ich Holdat leise etwas zugeflüstert, und ich hoffte, daß er mich jetzt nicht im Stich lassen würde.
    Ich hätte ihm vertrauen sollen. Er stand bereit, trat schnell und lautlos an meine Seite. Er nickte, als er die Frage in meinen Augen las, bedeutete mir mit dem Finger auf den Lippen zu schweigen und führte mich langsam durch das Haus.
    Alles war ruhig.
    Die Eingangstür stand einen Spalt offen, und dichter Marschlandnebel trieb herein. Er berührte die Umrisse aller Gegenstände in diesem Raum und verlieh ihnen ein geisterhaftes Aussehen.
    Plötzlich schwang die Tür ganz auf, und meine Nerven spannten sich an, aber es war Kiamet, und er grinste und winkte mich zu sich.
    Das Haus war wie alles im Umkreis von zweihundert Schritten in Nebel gehüllt. An jedem Fenster und Eingang standen Wachtposten…
    … paßt auf die Hohe Dame Tirzah auf, paßt auf sie auf, damit sie nicht flüchtet und ihr Kind im Geheimen zur Welt bringt…
    … aber Isphet hatte die Hohe Dame Tirzah ganz schön unterschätzt und lag zweifellos in einem verzauberten Schlaf, so wie die Wachtposten auf ihre Speere gestützt eingenickt waren.
    Kiamet winkte erneut ungeduldig. Holdat stützte mich, und wir gingen den Pfad zur Anlegestelle hinunter, an der Kiamet einen kleinen Kahn vertäut hatte.
    »Laß Holdat oder mich mitkommen«, flüsterte er. »Du bist nicht in der Verfassung, um…«
    Ich gab ihm einen sanften Kuß auf den Mund und brachte ihn so zum Schweigen. »Lieber Kiamet. Danke, ich stehe für immer in deiner Schuld. Aber das hier muß ich allein tun. Komm jetzt, hilf mir in den Kahn.«
    Der Kahn mit dem flachen Kiel schwankte alarmierend, als ich ihm mein Gewicht anvertraute. Ich schüttelte mein Haar aus, dann nahm ich die Stange, die Kiamet mir reichte, und lächelte die beiden ein letztes Mal an.
    »Lebt wohl, meine Freunde. Haltet nach mir Ausschau, wenn die Sonne den Nebel auf dem Fluß schmilzt.«
    Ich
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