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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit
Autoren: Margaret Weis
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dran, sich an einen der Wachsoldaten zu wenden, der mit schimmerndem Harnisch und einer im letzten Sonnenlicht rot leuchtenden Hellebarde einhermarschierte, als die Großmutter plötzlich »Achtung!« rief und mit ihrem Stock nach etwas schlug.
    Bashae drehte sich um und sah, dass sich ein Mann angeschlichen hatte und sie packen wollte. Der Achataugenstock traf ihn auf die Knöchel. Er schrie auf und zog die Hand zurück, aber sein Begleiter stürzte auf Bashae zu und packte ihn am Haar.
    »Hör auf zu zappeln, du kleiner Mistkerl«, fauchte der Mann mit tiefer, rauer Stimme. »Oder ich werde dir die Haare mit den Wurzeln ausreißen.«
    Tränen brannten in Bashaes Augen, während er weiter um sich schlug, um seinem Gegner zu entfliehen. Die Großmutter kreischte den Mann in Twithil an und schlug mit dem Stock nach ihm.
    Das nützte wenig, und der Mann war schon dabei, Bashae wegzuzerren, als er plötzlich anfing zu röcheln. Sein Griff um Bashae lockerte sich, und der Mann sackte aufs Straßenpflaster, wo er wie gelähmt liegen blieb und sich nicht zu rühren wagte. Bashae konnte nicht viel erkennen, denn es war inzwischen beinahe dunkel. Er hörte weiteres Handgemenge und dann ein splitterndes Krachen, als wäre jemand durch ein hölzernes Tor gebrochen. Dann krachte es noch einmal lauter. Ein zweiter Mann sackte aufs Pflaster, blieb liegen und starrte Bashae an. Der Mann stöhnte, verdrehte die Augen und wurde schlaff.
    Licht flackerte auf. Bashae blinzelte, weil es plötzlich so hell war, und sah einen Trevinici-Krieger vor sich, der eine Fackel hielt.
    Der Krieger war in Leder gekleidet. Sein rötlich braunes Haar hatte er auf die traditionelle Art im Nacken gebunden. Er trug die grausigen Trophäen, welche anzeigten, wie viele Feinde er im Kampf getötet hatte, um den Hals, und ein langes Messer steckte in seinem Gürtel.
    »Da seid ihr ja«, sagte der Krieger streng. »Ich habe euch schon überall gesucht.«
    »Tatsächlich?«, fragte Bashae verwundert. Er hatte diesen Krieger noch nie gesehen! »Aber woher wusstest du von uns?«
    »Euer Freund hat mich geschickt«, antwortete der Krieger.
    »Jessan?«, fragte Bashae erfreut und kam auf die Beine.
    Auch die Großmutter war aufgestanden und hielt den Stock mit den Achataugen fest in der Hand. Sie starrte den Trevinici an, und ihre schwarzen Augen glitzerten im Licht der Fackel orangefarben.
    »Jessan hat dich geschickt?«, fragte sie misstrauisch.
    »Ja. Jessan«, sagte der Trevinici. Er stieß mit dem Fuß gegen die beiden bewusstlosen Angreifer, die auf der Straße lagen.
    »Gut, dass ich euch noch rechtzeitig gefunden habe.«
    »Ja«, stimmte Bashae ihm zu. »Danke, dass du uns gerettet hast. Großmutter«, fügte er leise hinzu und zwickte sie in den Arm, »was ist denn mit dir? Dieser Krieger hat uns gerettet. Du solltest ihm danken.«
    »Böse«, erwiderte die Großmutter im Flüsterton. »Es ist Böses in der Nähe. Der Stock sagt es mir.«
    »Ja, Großmutter. Die bösen Männer liegen hier vor unseren Füßen«, antwortete Bashae gereizt.
    Die Großmutter brummte etwas und schüttelte den Kopf.
    Bashae lächelte dem Trevinici entschuldigend zu. »Die Großmutter ist dir ebenfalls sehr dankbar. Wo ist Jessan?«
    »Er ist weit weg«, erklärte der Trevinici. »Draußen vor der Stadtmauer. Ich bringe euch zu ihm.«
    »Er hat die Stadt verlassen?«, fragte Bashae beunruhigt. »Ohne nach uns zu suchen?«
    »Er konnte nicht anders«, sagte der Trevinici. »Er stand unter Arrest. Sie haben ihn in dieses Gefängnis gebracht, das sich mitten im Fluss befindet, und erst von dort aus konnte er fliehen.
    Dort sind wir uns auch begegnet. Er konnte nicht selbst kommen, weil sie nach ihm suchen. Aber das ist eine lange Geschichte. Es herrscht Ausgangssperre, was bedeutet, dass alle von den Straßen verschwinden müssen. Ihr müsst sofort mit mir kommen.«
    »Selbstverständlich«, sagte Bashae und zupfte am Arm der Großmutter.
    Sie achtete nicht auf ihn, sondern starrte ihren Stock an und schüttelte ihn gereizt.
    »Bashae! Großmutter!«, erklang eine vertraute Stimme, und eine bekannt aussehende Gestalt kam die Straße entlanggerannt. »Den Göttern sei Dank, ich habe euch gefunden!«
    »Ulaf!«, rief Bashae und winkte. »Er ist ein Freund«, fügte er in Trevini hinzu.
    »Schöner Freund«, brummte der Trevinici unzufrieden. »Euch beide hier allein auf der Straße zu lassen.« Er packte Bashae fest am Arm. »Der Mann kommt aus Vinnengael, und man kann diesen
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