Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
Weg, ihnen zu helfen.
    Als sie sich wieder umsah, bemerkte Alise erschrocken, dass Shadamehr Schwierigkeiten hatte, die anderen einzuholen. Er hatte sich die Hand auf die Seite gedrückt, und obwohl er sich anstrengte, wurde er immer langsamer. Schließlich blieb der Trevinici stehen und fragte den Baron offenbar, ob er Hilfe brauchte. Shadamehr grinste und winkte ab.
    »Das ist jetzt wirklich nicht der Zeitpunkt für Dummheiten«, knurrte Alise leise. Konnte der Mann nichts ernst nehmen?
    »Könnt Ihr etwas tun, um die Wachen aufzuhalten?«, fragte Alise die beiden Elfen, als sie das Loch im Zaun erreichten.
    Der Wyred wirkte seine Magie und fuchtelte mit den Händen. Das zerbrochene Glas, das auf den Pflastersteinen gelegen hatte, erhob sich in die Luft und blitzte rot im Licht der untergehenden Sonne. Der Elf machte eine weitere Handbewegung, und das Glas begann sich zu bewegen. Es wirbelte schneller und schneller im Kreis herum. Eine letzte Geste des Elfs sandte den Wirbelsturm von Glassplittern auf die sich nähernden Wachen zu.
    Shadamehr hatte das Loch im Zaun erreicht. Er musste innehalten, um Atem zu schöpfen, und Alise erkannte, dass sie die Situation falsch eingeschätzt hatte. Er hatte sich nicht verstellt. Auf seinem Hemd breitete sich ein Blutfleck aus.
    »Du bist verletzt!«, rief sie.
    »Nur ein Kratzer«, erklärte Shadamehr, richtete sich auf und bedachte sie mit seinem üblichen hassenswerten Lächeln.
    Fünf weitere Leute Shadamehrs kamen angerannt, die Trillerpfeifen noch in der Hand.
    »Was ist mit den Pecwae?«, fragte Shadamehr sofort. Seine Stimme klang seltsam, als hätte er gewaltige Schmerzen. Er drückte sich die Hand auf die Seite. »Wo ist Ulaf?«
    »Ich bin ihm in der Handschuhmacherstraße begegnet«, berichtete einer. »Er sagte, er wäre den Pecwae auf der Spur. Ich habe ihn gefragt, ob er Hilfe braucht, aber er hat abgelehnt. Er sagte, die Pecwae kennen ihn und vertrauen ihm. Er sagte, er würde sie zur Molligen Mieze bringen und ich sollte ihn dort treffen, aber das war vor einer Stunde. Ich habe in der Mieze auf ihn gewartet, aber er ist nicht gekommen.«
    »Verflucht«, murmelte Shadamehr. Er warf einen Blick zurück zu dem zerbrochenen Fenster, und Alise bemerkte entsetzt, dass er schauderte.
    »Du bist schlimmer verletzt, als du denkst«, sagte sie und legte einen Arm um ihn. »Ich könnte meine Magie benutzen, um – nein, verflucht, das kann ich nicht! Nicht, nachdem ich schon den Zaun zerstört habe – «
    »Wir haben ohnehin keine Zeit, meine Liebe«, sagte er, dann keuchte er auf. Schweiß stand ihm auf der Stirn. »Damra, Ihr und Griffith geht zum Hafen. Ein Orkschiff wartet dort. Die Orks kennen Euch. Sie werden Euch finden. Wir stoßen zu Euch, sobald wir die Pecwae gefunden haben.«
    »Wir wollen Euch nicht allein – «, begann Damra und sah ihn besorgt an.
    »Ich bin in guten Händen«, sagte Shadamehr und lächelte Alise auf eine Weise an, die ihr beinahe das Herz zerriss. Er war rot angelaufen, aber um die Lippen grau. »Ihr seid hier in Gefahr. Die Magier werden nach zwei Elfen suchen, und Ihr müsst zugeben, dass Ihr ziemlich auffallt.«
    Damra sah trotzdem aus, als wollte sie seiner Anweisung nicht nachkommen.
    »Ihr könnt nicht nur an Euch selbst denken, Paladin«, sagte Shadamehr leise. »Ihr tragt die Hoffnung Eures Volkes bei Euch. Diese Hoffnung ist hier in Gefahr.«
    Damra musste sich nur umsehen, um zu wissen, dass er Recht hatte. Gefangen in einem Wirbelwind von Glassplittern taumelten die Wachen umher und versuchten, ihre Gesichter zu schützen. Hörner erklangen, überall wurde Alarm geschlagen. Mehr Soldaten waren auf dem Weg. Damra hatte die Hohe Magierin mit der Lichtpeitsche in die Enge getrieben, aber nun war Clovis wieder frei und würde sie voller Zorn verfolgen.
    »Sobald wir die Pecwae gefunden haben, kommen wir ebenfalls zum Hafen«, wiederholte Shadamehr.
    »Was ist da drin passiert, Baron?«, fragte Griffith und zeigte auf den Palast. »Wieso habt Ihr Eure Pläne geändert?«
    Shadamehr zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Ich kann es Euch nicht sagen. Noch nicht. Es würde zu lange dauern. Und ich bin nicht sicher, ob ich es überhaupt erklären könnte.«
    Die beiden Elfen beäugten ihn besorgt. Er sah ausgesprochen krank aus.
    »Mögen der Vater und die Mutter Euch behüten, Baron«, sagte Damra schließlich. »Mögen der Vater und die Mutter Vinnengael behüten.«
    Shadamehr warf einen Blick zum Fenster des Palasts und wandte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher