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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis
Autoren: Margaret Weis
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direkt zum Portal der Götter gegangen!«
    »Selbstverständlich!« Reinholt seufzte. »Deshalb wird die Magie so verzogen und hin und her gezerrt, bis sie beinahe zerreißt.
    Die beiden mussten sich gegenübertreten. Ich kann nichts tun, kann es nicht aufhalten. Die Götter haben Helmos Paladin des Kummers genannt. Das ist sein Schicksal. Er hat es angenommen. Wenn man versuchte, es ihm abzunehmen, würde man ihm auch seinen Triumph rauben.«
    »Wir stehen zum Angriff bereit, Hoher Magus.«
    »Nein! Greift nicht an!«
    »Aber, Hoher Magus!« Der Kriegsmagus war entsetzt. »Wir können doch nicht zulassen…«
    »Es liegt nicht mehr in unserer Hand!« Reinholt schnappte nach Luft und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wir haben andere, wichtigere Pflichten. Wir müssen die Stadt evakuieren. Sofort.«
    Der Kriegsmagus hatte den Mund erstaunt aufgerissen.
    »Geht! Ihr und die anderen Kriegsmagier und alle anderen, die Ihr finden könnt. Geht in die Stadt und sagt den Leuten, sie sollen fliehen! Sagt ihnen, sie sollen unbedingt flüchten! Evakuiert das Hospital! Schnell, schnell, wir haben nicht viel Zeit!«
    Der Ehrenwerteste Hohe Magus wandte sich wieder seinem Arbeitszimmer zu. Er setzte dazu an, die Hüterin zu warnen, wollte sie zur Flucht drängen, aber er sah, dass sie die Augen geschlossen hatte. Sie hatte den Griffel in der Hand und hob ihn nun zu der leeren Stelle auf ihrem Kopf.
    »Ich fürchte, dieser Ort… könnte lebensgefährlich sein«, sagte der Hohe Magus leise zu den Omarah, weil er es nicht wagte, die Hüterin zu stören.
    Die Omarah nickten und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen.
    Die Hüterin begann zu schreiben.
    »Hier«, sagte Gareth und blieb vor einer kleinen Tür in einer unscheinbaren Wand stehen. »Das ist das Portal der Götter.«
    Dagnarus warf einen verächtlichen Blick darauf. »Das ist nichts weiter als die Zelle eines Novizen.«
    »Dennoch«, erklärte Gareth ernst. »Es ist das Portal.« Er war sehr bleich, und er zitterte. »Euer Bruder Helmos ist dort drinnen.«
    Dagnarus starrte die Zellentür grimmig an. Er spürte nun, dass von dieser Tür und dem Raum dahinter etwas ausging, das seine Finger kribbeln ließ.
    »Lasst mich allein«, sagte er abrupt.
    »Euer Hoheit! Es ist zu gefährlich…«
    »Lasst mich allein!«, schrie Dagnarus. Sein Blick war finster, und Gareth wich vor ihm zurück.
    »Diese Angelegenheit geht nur mich und meinen Bruder etwas an«, erklärte Dagnarus. »Und wenn du es unbedingt wissen willst, Fleck, mein Jugendfreund – ich traue dir nicht. Ich glaube, dass du meinen Bruder retten würdest, wenn du könntest.«
    Die Wahrheit kam direkt aus Gareths Herz.
    »Wenn ich könnte…«, sagte er leise.
    »Zumindest bist du ein ehrlicher Verräter«, murmelte Dagnarus. »Nicht wie dieser Mistkerl Silwyth. Valura, schaff mir diesen Prügelknaben aus den Augen.«
    »Ich könnte ihn töten«, bot sie an, und in der toten Stimme lag eine seltsame Spur von Wärme, ein Hauch von Hass, von Eifersucht.
    »Nein, er könnte noch nützlich sein. Hört ihr diesen Aufruhr? Die Kriegsmagier haben uns entdeckt. Wahrscheinlich werden sie uns angreifen. Ihr beide kehrt an das Ende des Flurs zurück und steht dort Wache. Kämpft, wenn es sein muss. Lasst niemanden durch.«
    »Ich will dich nicht verlassen.« Valura streckte die schwarz behandschuhte Hand zu einer zärtlichen Berührung aus.
    Er wich zurück, aus ihrer Reichweite.
    »Du wirst mir gehorchen«, befahl er kalt. »Ich bin dein Herr.«
    Valura hielt die Hand noch einen Augenblick lang erhoben. Und dann zog sie sie zurück, lebloser als an dem Tag, an dem sie gestorben war.
    Sie wandte sich von ihm ab und ging den raucherfüllten Flur entlang. Dagnarus starrte ihr mit finsterem Blick nach. Dann wandte er sich wieder dem Portal zu.
    »Die Götter mögen Euren Vater verfluchen!«, rief Gareth plötzlich leidenschaftlich. »Und mein Fluch möge auch die Götter treffen! Es ist alles ihre Schuld. Ihr hättet nie in den Stein der Könige schauen dürfen!«
    Dagnarus lächelte nun. Das Lächeln ließ seine Miene weicher wirken, aber dann wurde es zu einem schiefen Grinsen. »Weißt du, Fleck, ich glaube nicht, dass es so war.« Die Smaragdaugen waren klar und leer, leerer selbst als die toten Augen eines Vrykyl. »Ich glaube, der Stein der Könige hat in mich hineingeschaut.«
    Er schwieg. Aus der Zelle vor ihm war Helmos' Stimme zu hören. Die Worte waren nicht zu verstehen, aber die Stimme selbst war kräftig und
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