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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten
Autoren: Michael Derbort
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der Windschutzscheibe.
    Ihr stockte der Atem.
    Vor ihr stand ein Mann in eindeutig uralter Kirchenkleidung. Das extrem mumifizierte Gesicht verriet, dass er schon sehr lange tot war. Die Polizistin wusste nicht, was sie grässlicher finden sollte: Die unheimlichen toten Augen oder der gespaltene Schädel aus dem eingetrocknete Gehirnmasse quoll.
    Sie fingerte nach ihrer Pistole. Der mumifizierte Priester machte aber nicht die geringsten Anstalten, sich in Richtung Polizeiwagen zu bewegen.
    Er starrte sie nur an. Sie empfand dabei geradezu abgrundtiefes Grauen.
    Diese leeren toten Augen schienen irgendwie zu ... strahlen .
    Sie verspürte einen Druck im Kopf – etwa so, als hätte sie starken Blutdruck.
    Der Druck wurde immer stärker, während sie wie hypnotisiert in diese fürchterlichen Augen starrte.
    Mit einem Male wurde der Druck so stark, dass ihr unter höllischen Schmerzen die Sinne schwanden.
    Für immer.
    17.
Die Gartenlaube war fast abgebrannt. Eichhorn versuchte durch die erste bereits eingefallene Wand ins Innere der Hütte zu blicken, aber er konnte nicht erkennen, ob da etwa noch Menschen drin gewesen waren.
    Auch auf dem Grundstück war niemand zu sehen. Er brachte zur Sicherheit seine Waffe in Anschlag und blickte sich um.
    Im Schein des Feuers konnte er niemand sehen. Weder lebend, noch tot. Das Feuer der Gartenlaube beleuchtete auch die Nachbargärten, die allesamt leer waren.
    Eichhorn untersuchte noch die umgegrabenen Beete, von denen dieser Garten übersät war. Die einzigen Fußspuren, die er erkennen konnte, waren seine eigenen.
    Er ging demnach davon aus, dass diese Hütte aus irgendeinem dusseligen Grund Feuer gefangen hatte. Er vermerkte den Zwischenfall im Hinterkopf. Wenn sie das Chaos mit den Untoten in den Griff bekommen hatten, konnten sie immer noch nach der Brandursache suchen. Bis dahin hatten sie Wichtigeres zu tun.
    Er machte kehrt, schwang sich wieder über den Jägerzaun und stieg wieder in den Streifenwagen ein.
    „Nichts“, berichtete er. „Ich glaube nicht, dass da jemand war. Und wenn, dann ist er tot oder über alle Berge.“
    Ihm fiel sofort die merkwürdige Teilnahmslosigkeit seiner Kollegin auf. Alarmiert sah er sie an.
    „Stimmt was nicht?“, fragte er vorsichtig.
    Sie drehte sich um und sah ihn an. Eichhorn gefror vor Entsetzen das Blut in den Adern.
    Die Augen seiner Kollegin waren so verdreht, dass nur noch das Weiße der Augäpfel zu sehen war.
    Aus Mund und Nase floss Blut, das in ihrem kreideweißen Gesicht unerfreulich kontrastreich hervorstach.
    Ihr Arm hob sich blitzschnell und griff nach seinem Hals. Ehe Eichhorn reagieren konnte, riss die ihm fast beiläufig den Kehlkopf heraus.
    18.
„Verdammt“, flüsterte Bianca und legte auf den Zombie an. „Steig rasch ein!“, rief sie Klaus flüsternd zu.
    Klaus sah sich hektisch um. Dann nahm er den Schlüssel und versuchte, die Beifahrertür zu öffnen.
    Der Zombie hatte indessen Klaus erkannt und stolperte so schnell wie möglich auf ihn zu.
    Klaus’ Bewegungen waren so fahrig, dass er unerfreulich lange brauchte, um die Beifahrertür aufzuschließen. Um ein Haar hätte er sogar den Schlüssel erneut fallengelassen und konnte das nur im allerletzten Augenblick verhindern.
    Bianca ging zwei weitere Schritte auf den Zombie zu, damit sie, wenn sie schießen musste, nicht noch versehentlich Klaus traf.
    Sie wollte es aber so lange wie möglich vermeiden, zu schießen, denn sie hatte nach wie vor Angst, dass solch ein Schuss noch weitere Zombies anlocken könnte.
    Endlich hatte Klaus den Truck geöffnet. Der Zombie war fast an Klaus heran. Klaus riss die Beifahrertür so heftig auf, wie er konnte. Damit erzielte er genau den Effekt, den er beabsichtigt hatte. Die Tür krachte mit voller Wucht gegen den Kopf des Zombies, der nun zurücktaumelte und schließlich auf den Hosenboden fiel.
    Die Tür prallte zurück und Bianca erkannte auf dem weißen Lack des Lastwagens einen recht großen Blutfleck. Innerlich gratulierte sie Klaus zu der Aktion.
    Klaus war indessen dabei, in das Führerhaus zu kriechen. Bianca erkannte ganz deutlich, dass er durch die Bruchlandung ein wenig gehandicapt war. Dr. Jens Kovacs würde nachher also noch ein wenig Arbeit haben.
    Endlich war Klaus in dem Führerhaus und schlug die Beifahrertür zu – gerade noch rechtzeitig, denn der Zombie war in der Zwischenzeit längst wieder auf den Beinen und wollte durch die offene Tür ins Führerhaus langen.
    Klaus verschloss die
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