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Der Sohn des Kometen

Der Sohn des Kometen

Titel: Der Sohn des Kometen
Autoren: Hugh Walker
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Yarls.
    Nach einer Weile wurde Mythor bewusst, dass Taka beharrlich hinter ihm blieb. Er blieb stehen. Die Sonne ging auf und enthüllte mit aller Klarheit, dass die Stadt auch hinter ihnen bereits in Bewegung war. Der Weg zurück war ebenso mörderisch wie der nach vorn. Er war plötzlich froh, nicht in diesem Chaos allein zu sein. Er drückte sie flüchtig an sich. Ihre Lippen bewegten sich, aber er verstand nicht, was sie sagte. Bisher hatten sie Glück gehabt. Die Yarls auf ihrem Weg waren alle ruhig gewesen.
    Doch gleich darauf stießen sie auf die Zerstörung.
    Taka unterdrückte nur mühsam einen Aufschrei. Mythor ballte die Fäuste.
    Der Boden war übersät mit Trümmern, die einst Häuser gewesen waren. Tote lagen dazwischen, verstümmelt und halb begraben. Wie ein breiter Pfad durch einen Dschungel führte der Weg der Zerstörung durch die Stadt, über andere Yarls hinweg, deren Panzer ebensolche Ruinenfelder waren, bis hin zu den fernen Klippen.
    Sie kletterten hinab zu den stillen Körpern. Diese waren alle tot. Krinans Familie. Coren und seine Brüder. Die kleine Cana.
    Der Boden erbebte, und der Schrei eines Yarls in unmittelbarer Nähe betäubte sie fast. Schwere Balken rollten mit dumpfem Poltern über die Trümmer. Die Luft war erfüllt von Gegenständen, die wie Geschosse niederprasselten.
    Taka zog Mythor in trügerische Deckung und drängte sich schutzsuchend an ihn.
    Der Yarl neben ihnen hatte sich in Bewegung gesetzt. Sein Schädel reckte sich vor, als wolle er das Unmögliche versuchen und sich wie ein Vogel in die Luft schwingen. Die klauenbewehrten Beine hieben in den Boden und schoben die mächtige Masse vorwärts, ungeachtet der Yarls, die in seinem Weg lagen.
    Die Häuser schwankten. Panische Schreie erklangen, als die Menschen, die sich verkrochen hatten, durch die Räume gewirbelt wurden. Nun war es zu spät für eine Flucht. Seile rissen. Die Grundbalken glitten aus ihren Verankerungen, als der Yarl sich aufrichtete, um über das Hindernis vor ihm zu kriechen. Mauern und Dächer kippten, brachen auseinander. Häuser und Türme sackten zusammen und begruben alles unter sich, was nicht mehr ins Freie fand.
    Die Schreie verstummten, doch nicht das dämonische Brüllen des Yarls und das Donnern und Krachen der Häuser, über die er sich hinwegschob in seinem unerklärlichen Verlangen, das Meer zu erreichen.
    Einige Marn wagten sich aus den umliegenden Häusern. Sie hatten das Sterben und die Vernichtung unmittelbar miterlebt. Es wurde ihnen klar, dass ihnen jeden Augenblick das gleiche Schicksal bevorstand. Sie sahen die Trümmer und die Toten, und das Verlangen, wieder in ihre Häuser zurückzukehren, die ihnen immer Schutz gewesen waren, war groß. Dann entdeckten sie Mythor und Taka, die winkten und riefen. Da fassten sie Mut, stiegen von ihren Yarls herab und folgten den beiden auf ihrem Weg durch die Ruinen von Churkuuhl.
    Mythor gab seinen Plan auf, Curos' Yarl zu erreichen, der sich in der Nähe der Klippen befand. Die tiefen Furchen der Vernichtung führten alle in diese Richtung, und jeden Augenblick entstanden neue. Wenn sie sich nicht längst aus eigener Kraft in Sicherheit gebracht hatten, wie er es ihnen geraten hatte, wenn etwas Ungewöhnliches geschehen sollte, würde keine Hilfe sie mehr rechtzeitig erreichen. Er presste die Lippen zusammen und verdrängte die Vorstellung, dass sie längst tot sein mochten.
    Es galt nun, die Marn, die sich ihm und Taka angeschlossen hatten und deren Zahl ständig wuchs, in Sicherheit zu bringen. Er müsste den kürzesten Weg aus Churkuuhl und der Herde hinaus finden.
    Es zeigte sich, dass diejenigen, die sich Mythors Flüchtlingszug angeschlossen hatten, rasch begriffen, was zu tun war. Sie hielten die Richtung, die Mythor anzeigte, doch sie fächerten aus und holten andere aus den noch heilen Häusern, manchmal mit Gewalt.
    Mehrere Feuer brannten bereits in den Ruinen, wo glühende Herdstellen plötzlich Nahrung fanden. Dunkle Rauchwolken stiegen in den sonnenhellen Morgenhimmel. Und zur alten Furcht vor der Außenwelt gesellte sich nun auch jene vor dem Feuer, wie sie in den Herzen derjenigen Menschen wohl verankert ist, die in Städten aus Holz leben.
    Eine Weile versuchten sie, auch Verwundete aus den Ruinen zu holen, doch das verlangsamte ihre Flucht, und ganze Scharen gerieten solcherart in die Bahn plötzlich losstürmender Yarls und wurden zertrampelt oder unter den gewaltigen Körpern erdrückt.
    Immer rascher wurden die Tiere von
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