Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sodomit

Der Sodomit

Titel: Der Sodomit
Autoren: S.B. Sasori
Vom Netzwerk:
schmiegte sich Mihálys Geschlecht ungewöhnlich kühl in seine Hand.
    „Ich weiß nicht, ob ich es noch kann, Josias.“
    Zu viel Bitterkeit in der Stimme. Josias zog seinen Finger aus seinem Geliebten, setzte sich auf Mihálys Schoß, umschlang seine Hüfte mit seinen Beinen. „Du musst jetzt nichts können. Mit der Zeit kommt deine Kraft zurück.“
    „Und wenn nicht?“ Das unglückliche Lächeln flehte darum, weggeküsst zu werden. Josias legte seine Lippen sacht auf Mihálys Mund. Ein kurzer, zärtlicher Kuss, der nichts forderte. „In Gottes Namen hat mir Jacquier die Liebe Zug um Zug ausgetrieben und die Lust gleich mitgenommen.“ Mit gesenkten Lidern suchte Mihálys Mund Josias’ Lippen. Als er sie fand, seufzte er. „Sünde, Strafe, Absolution, Abkehr von der Verwerflichkeit.“
    Etwas fester schloss Josias seine Finger um das weiche Glied seines Liebsten. Langsam glitt seine Faust zum Ansatz, langsam zog sie zurück bis über die Spitze. Zwischen seinen Fingern blieb es weich.
    „Alles hat er wissen wollen.“ Mihály legte seine Stirn auf Josias’. „Wie tief ich in dich eindringe, was ich dabei empfinde, ob du dabei schreist, wie sich meine Lust äußert. Ob ich dich mit anderen Dingen als meinem Geschlecht penetriere.“
    „Penetriere?“ Was sollte das für eine Sauerei sein?
    „Dich vögele“, sagte Mihály matt. „Aber der Saukerl hat sich ständig unverständlich ausgedrückt. Ich bin sicher, der Schweinehirte wusste zu keinem Zeitpunkt, was ihm überhaupt vorgeworfen wurde.“
    Noch einmal massierte Josias das, was in seiner Hand lag.
    „Was ich ihm auch gesagt habe, er hat die Kurbel weiterdrehen lassen, bis jede süße Erinnerung an dich im Schmerz ersoff.“
    Scheiß auf den schlaffen Schwanz. Mihály bestand aus mehr. Im Moment aus bodenlosem Kummer und haufenweise dunklen Erinnerungen. So fest er konnte nahm er ihn in den Arm. Küsste alles, was ihm vor die Lippen kam.
    „Der wird in der Hölle schmoren.“
    Mihály sah auf und lächelte matt. „Denkst du das wirklich?“
    Und ob. „Dort wird er ganz genau erfahren, wie sich ein Schwanz im Arsch anfühlt. Danach muss er niemanden mehr fragen. Blöd nur, dass es nicht der eines hübschen Jünglings sein wird.“ Hoffentlich steckten in Teufelsschwänzen Widerhaken.
    Sie blieben eng umschlungen im Wasser sitzen, bis es kalt wurde. Dick in das Handtuch eingehüllt, wirkte Mihály noch dünner. Josias rieb ihn trocken und massierte Händeweise Beinwellsalbe in die wunden Schultern. Mihály stöhnte vor Schmerz, obwohl er wusste, dass es half. Zwischendurch steckte Fanni den Kopf zur Tür herein und ermahnte ihn, dass seine Schicht bald anfing.
    Eine Schale Suppe würde schon auf Mihály warten. Am Bett, wie es sich für einen Kranken gehörte. Mihály runzelte die Stirn, ließ sich aber brav zurück in die Kammer führen. Fanni blieb bei ihm. Den Löffel schon fütterbereit in der Hand. Dass das Mihály nicht passte, stand ihm auf der Stirn. „Wann kommst du zurück?“, fragte er, als sich Josias in ein frisches Hemd warf und wegen der Hitze in den Badestuben die Ärmel bis obenhin krempelte.
    „Es wird spät. Schlaf einfach ein, wenn du müde wirst. Ich lege mich dann neben dich.“ Während Mihály mit dicker Falte zwischen den Augenbrauen nickte, schob ihm Fanni bereits den ersten Löffel in den Mund. „Ich kann das selbst“, fauchte er nach dem Schlucken. Ein Fehler. Fanni begann augenblicklich mit Lamentieren.
    Josias überließ Mihály seinem Schicksal. Er war Leske eine Menge schuldig und wollte nicht zu spät zur Schicht erscheinen.
    Am Fuß der Treppe hockte Silas. Den Kopf in die Hände gestützt schob er mit dem großen Zeh Wege in den Staub. „Er brabbelt und sabbert“, brummte er, als Josias neben ihm war.
    „Herr Barti?“
    Silas nickte. „Der wird nicht mehr, meint Leske. Er traut sich nicht einmal, was zu essen, weil er so viel Angst vorm Scheißen hat.“
    Die blutdurchtränkte Hose kam nicht von ungefähr.
    „Er ist ein alter Sack“, sagte Silas unglücklich. „Aber er hatte was. Die Dreistigkeit, mit der sich meiner bemächtigte. Seine Gutmütigkeit. Außerdem war es in seinem Bett warm und er hat mich nie abgewiesen, wenn mir der Schwanz mal wieder vor Lust hochstand. Auf irgendeine Weise hat er es mir immer besorgt. Und jetzt wimmert er, nur wenn ich ihn zwischen den Beinen berühre. Als ob ich der Satan wäre.“
    „Lass ihm Zeit.“ Die brauchten sie alle.
    „Die wird ihn bloß ins Grab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher