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Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen
Autoren: Jurij Kusnezow
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Welt.
    »Nun, die Suche nach einem geeigneten Planeten nahm lange Zeit in Anspruch. Doch dann kamen unsere Gelehrten den Geheimnissen der sogenannten Antiweit auf die Spur und entdeckten eure Erde. Sie richteten den Synchrotunnel ein, um übers Elmenland zu euch zu gelangen. Kundschafter von der Irena waren übrigens schon vor mehreren tausend Jahren erstmals auf der Erde. Doch solche Reisen waren anfangs noch unheimlich aufwendig und kosteten so viel Energie, daß an eine Übersiedlung auf die Erde in größerem Umfang nicht zu denken war! Erst sehr viel später gelang es, mehrere solcher Tunnel zu errichten und sie zu vervollkommnen.«
    »Was denn, es gibt mehrere Synchrotunnel?!« rief Kostja verblüfft aus.
    »Aber gewiß doch, und zwar an den verschiedensten Stellen eures Planeten«, erwiderte Viola. »Allerdings waren wir nicht immer erfolgreich, und vor allem am Anfang gab es Pannen und Schwierigkeiten. So mündete einer der ersten Tunnel zum Beispiel im Kretischen Meer, in der Nähe der Insel Atlantis. Der Tunnel war nicht völlig hermetisch abgedichtet, und es kam zu einer heftigen Explosion. Diese Explosion wiederum rief einen Vulkanausbruch hervor, der zum Versinken der Insel führte. Der Ausgang dieses Tunnels aber wurde mit Vulkangestein und Asche zugeschüttet. Er befindet sich jetzt, genau wie die Insel, auf dem Meeresgrund.«
    Kostja hörte staunend zu. Von der sagenumwobenen Insel Atlantis hatte er schon des öfteren gehört. Das also war die Erklärung für ihr rätselhaftes Verschwinden, über das sich die Gelehrten auf der Erde noch immer stritten!
    »Für den nächsten Synchrotunnel wurden dann sehr sorgfältige Vorbereitungen getroffen«, fuhr Viola fort. »Die Irener versuchten, frühere Fehler zu vermeiden, und ließen den Schacht diesmal in unbesiedeltem Gebiet münden. Als besonders geeignet erschienen ihnen hierfür Meerestiefen. Zwar würde sich der Ausstieg an die Erdoberfläche auf diese Weise schwieriger gestalten, dafür wäre aber die Gefahr einer Katastrophe ausgeschlossen und der Tunnel vor den Blicken der Menschen verborgen…«
    Als das Mädchen die Meerestiefen erwähnte, regte sich in Kostja eine vage Vermutung. Viola bestätigte sie auch sofort.
    »Dieser nächste Tunnel wurde nämlich in einem Gebiet angelegt, den ihr als Bermudadreieck bezeichnet«, sagte sie. »Hier errichteten die Irener eine Basis, von der aus sie ihre Erkundungen systematisch vorantrieben. Auch wurde es möglich, neue Tunnel an den dafür geeigneten Stellen mit noch größerer Genauigkeit und bedeutend geringerem Aufwand zu schaffen. Sie wurden hauptsächlich an schwer zugänglichen Orten der Erde gebaut. Heute gibt es schon ein ganzes Netz solcher Abzweigungen vom Haupttunnel und mehrere irenische Stützpunkte.«
    Nun hatte Kostja doch einige Mühe, das Gehörte zu verdauen. Doch Viola setzte bereits zur nächsten Erklärung an.
    »Vor den Irenern stand mittlerweile die Frage, ob sie nach und nach auf die Erde übersiedeln oder sich vorerst bloß ihrer Bodenschätze bedienen sollten. Zu diesem Zeitpunkt machten die Massaren eine folgenschwere Entdeckung. Es gelang ihnen, eine Methode zu entwickeln, mit deren Hilfe sie Irenern das Aussehen von Erdenmenschen geben konnten. Zu diesem Zweck entführten sie Leute von euch, brachten sie auf unseren Planeten und schlüpften in ihre Haut. Während der Erdenmensch auf der Irena bleiben mußte, kehrte der Massar an seiner Stelle zurück und nahm seinen Platz ein. Auf diese Weise hofften sie, mit der Zeit den ganzen Planeten zu erobern. Als die Vitanten endlich davon erfuhren, war es zu spät – sie konnten nicht mehr helfen.«
    Viola seufzte, und auch Kostja war mächtig niedergeschmettert.
    »So, nun weißt du, daß es im Elmenland drei Gruppen von Menschen gibt: die Massaren, die Vitanten und die Irdischen. Ich selbst gehöre zu den Vitanten und war mit meinen Eltern auf einem Erdenstützpunkt. Dann wurden Vater und Mutter dringend auf die Irena zurückbeordert, während ich auf der Basis blieb.«
    Kostja verstummte für einige Zeit, er dachte über Violas Bericht nach. Wieviel hatte er schon über den Untergang der Atlantis gelesen, über das Bermudadreieck, über die Schiffe und Menschen, die dort spurlos verschollen waren. Und überhaupt verschwanden ja immer mal Leute. Manche von ihnen kehrten irgendwann zurück, andere tauchten nie wieder auf. Und von Außerirdischen war auch öfter die Rede.
    Doch nun verwirrte sich das alles zu einem Knäuel, dessen Ende
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